Freie Diät (14): Die Zwei Seiten des Respekts
Geschrieben am 6. Oktober 2024 von KPBaumgardt
Wer das unbedingte Bedürfnis hat, mehr über sich selbst zu erfahren, könnte es mit der Lektüre von
versuchen. Wenn man zu spät bemerkt, dass man „auf dem falschen Dampfer“ fährt, lautet hier die Empfehlung auch nur „üben, probieren, [proben], wiederholen, Neues probieren“.
Ehre, wem Ehre gebührt
Mehr Respekt – wer wollte das nicht gerne? Respekt für die Reichen wird hier eingefordert, nicht „Respekt für alle“. Respekt ist eine Leistung, muss sich wieder lohnen, und auch die einfachen Arbeiter und die Armen haben Respekt verdient:
Die Würde des Menschen ist unantastbar…
Mit dem Ein- und Widerspruch soll man es nicht übertreiben, doch ist die Aussage, es fehle der Respekt für die „Besserverdienenden“ allzu einseitig, unausgegoren, „gallig“ und feindselig-aggressiv; Merz verlangt mehr, als er bereit ist, zurückzugeben. Christlich wäre die Devise „Wer gibt, dem wird gegeben“.
Pide mit Hackfleisch und Käse
Jeder Pide-Bäcker, ob besserverdienend oder nicht, ob Profi oder Hobbykoch, hat Respekt verdient, und vielleicht auch mehr, als er bekommt. Und besserverdienende Köche sind doch allzu rar…
Als grundsätzlich wichtiger erscheinen nach dem Motto „Der Mensch ist, was er isst“ andere Fragen – und als Geschmacksfragen, die mit „Was kann ich (mir) leisten?“ in engem Zusamenhang stehen.
Geschmacksfragen, Ernährungsbedingungen
Eine extrem verarbeitete Ernährung im Säuglingsalter zieht sich bis in die Kindheit und darüber hinaus durch, wobei UPF [„Ultra-prozessed Foods“, hochverarbeitete Lebensmittel] vollwertige und minimal verarbeitete Lebensmittel verdrängt, ungesunde Essgewohnheiten verankert und die Wertschätzung von Geschmack und Beschaffenheit bei Kindern stört.
Pide mit Spinat und fettarmem Feta auf gehackten Tomaten
Gefahren einer Fehlgeleiteten Ernährungsstrategie
Zweifellos gehören die Bundestagsabgeordneten zu den Besser-Verdienenden, und auf eine fleißige Anfrage im Gesundheitsausschuss gab es auch eine Antwort, deren Schluss so gelautet hatte:
Die vorliegenden Beobachtungsstudien der Ernährungsmedizin generieren nur Hypothesen, während die wenigen vorhandenen Interventionsstudien die Sinnlosigkeit von Zwangsmaßnahmen für die Reduktion von Übergewicht, Diabetes, Hochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen belegen. Aber es gibt Interventionsstudien, die zeigen, dass durch eine Verbesserung der Lebensbedingungen als Folge sozialpolitischen Handelns, das Essverhalten freiwillig und effektiv beeinflusst wird.
Lebendige Fermente – Gurken-Sauerkrautsalat mit Roter Beete
Da können die Hinweise auf die „Lebensbedingungen“, die Bedeutung des Umfelds und fehlende soziale Gemeinschaften noch so deutlich sein – politisch ändert sich nichts zum Guten.
Rücksicht ist doch keine Selbstverständlichkeit
Offensichtlicher Egoismus wird geduldet – wenn ein SUV den breiteren Mutter-Kind-Parkplatz nutzt, wird das geduldet wie die Arbeitsverweigerung mancher Abgeordneten, die schließlich die Politikverdrossenheit weiter Kreise „nicht verstehen können“.
Egoismus – einfach erklärt 😉
Im Team?
Hinsichtlich der Renovierung des näheren Umfelds wünscht man sich ein Team,
besser viele Teams, Arbeitsstrukturen und wohlgesonnene Menschen.
Individualismus und Gemeinsinn werden übrigens bei einem Eintopf auf die Probe gestellt: Hier ist ein breit gefächertes Angebot zu mühsam und damit kontraproduktiv, Kompromisse müssen eingegangen werden.
„Essen ist undemokratisch“ wäre eine Formulierung, die das Problem in seiner überspitzten Form formuliert, zwischen Zweckmäßigkeit, Verwöhnung, Bequemlichkeit und Pragmatismus…
In diesem Zusammenhang passt ein Zitat aus dem „Manager-Magazin„:
Ich bin überzeugt, dass wir Menschen nicht dazu gemacht sind, aufzugeben. Haben Sie mal ein Kind dabei beobachtet, wie es laufen lernt? Es steht immer wieder auf. Und niemand würde sagen: Komm, jetzt lass es. Wir als Gesellschaft tun aber genau das.
Um im Bilde zu bleiben, kommt es darauf an, die Dinge in Bewegung zu bringen, auch wenn man sich mehr an Unterstützung erhofft hätte:
Zu sagen, dass „es“ nicht einfach ist und wird, ist nicht schwer, die Konsequenzen zu tragen, aber sehr. Zu den Schwierigkeiten bei der Adipositas zählt, dass im Hintergrund eine Suchtproblematik wirken kann.
Ein Aspekt der Sucht ist, dass das Suchtmittel (immer?) auch eine verdeckende, „narkotisierende“ Funktion hat, die per Toleranzentwicklung zu höheren Dosen oder stärkeren Mitteln führen kann, also in einen „Teufelskreis“.
Zu „erklären“, wie man dem entrinnen kann, reicht nicht – es kommt auf die Betroffenen an. Auch auf das Umfeld – nicht jedes ist frei von Ansteckungsgefahren; manchmal führt die Rolle, die man familiär oder allgemein in einer Gruppe „spielt“, ziemlich direkt ins Unglück.
Es gibt aber auch Beispiele für eine sorgfältige, stetige Auseinandersetzung mit dieser Problematik; zufällig habe ich diesen Hinweis gefunden:
Mia Gatow ist freie Autorin in Berlin und produziert zusammen mit Mika Döring den „SodaKlub – Podcast für Unabhängigkeit“, der die Schönheit des nüchternen Lebens feiert. Im September ist ihr Buch „Rausch und Klarheit“ erschienen.
Die Adresse: SodaKlub – Podcast für Unabhängigkeit
„Die Sucht“ hat viele Facetten, verbreitet ist die Spielsucht, die Kaufsucht, die Esssucht u. v. A..
Die Kaufsucht und einen gewissen Perfektionismus betreffend, konnte ich mit diesem Forumsbeitrag zu „Photographie“ und dazu gehörende Apparate identifizieren:
„I no longer have subscribed channels where I see 20 videos telling me I need to buy a lens or camera on launch day. I fought the urge but thought I needed to buy each one because the influencers said so. Now I just look for the occasional skill related video then shut down YouTube. If you have severe GAS, try unsubscribing. It works and I’m glad … .“
Man kann also auch von der „Sucht“ nach der immer neuesten Technik befallen werden – und Heilung ist möglich. Für meine Zwecke brauche ich keine Kamera mit vierstelligem Preis oder mehr als 20 Megapixel. Für den Hausgebrauch tut es auch ältere, robuste Technik
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