Besinnungsfrohes Fest

Klima- und Medienaktivist*innen mahnen zu Nachdenklichkeit – und alle denken nach.
Weihnachtlich, bitterlich, weshalb Baumspitzen gekappt werden, während Erdbeerbäume keine Angst lindern und die Erinnerung an einen humanen Präsidenten wehmutsvoll stimmt.
Weniger Fleischverzehr bedingt mehr Vegetarisches und passende Rezepte, die dem Minister, der die Ernährungswende will offenbar fehlen. Ist nun die Zivilgesellschaft in der (Eigen-?)Verantwortung?


Dass in Bayern das Verhältnis von neu errichteten Windrädern zu eingesperrten „Klimaaktivisten“ 1:3 betrage, solle uns vielleicht nachdenklich machen, meint Luisa Neubauer – ohne den Schaden zu bedenken, der eintritt, wenn jetzt alle nachdenken, ohne Ergebnis und unfähig, Konsequenzen zu ziehen.

Eine kleine Anzahl von Nutzer*innen stellt einen großen Teil der gesamten Medien-Inhalte bereit und bestimmt die Gesprächsthemen, dadurch ergibt sich ein „mediales Kasperltheater“ mit den bekannten Figuren Kasperl, Gretel, Oma, Polizist, Krokodil – aber nichts, das allzu ernstzunehmen wäre und auch keine „demokratische Bühne“, die eine Plattform für „vergessene“ Gruppen darstellen würde.

Die alte Wunsch-Floskel „besinnliche Weihnachten“ echot  also leicht gallig der „Kopf“ der Kleber-Fraktion und in Vorbereitung des fetten Festbratens beantworten die Lifestyle-Experten der Presse die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Verdauungsschnapses genauso, wie vor vierzig Jahren: Die Diagnose „kollektiver Alkoholismus“ ist zu vermeiden, denn „soziales Trinken“ dient der Gemeinschaft,

Auch die Frage nach dem rituellen Weihnachtsbaum bleibt uns nach wie vor erhalten, wenn auch aktuell in neuer Form:

Berlin: Am Brandenburger Tor

Klima-Kleber schneiden Weihnachtsbaum die Spitze ab!

„Mit dieser Nachricht sind wir uns wohl einig: Die Letztgeneration hat nicht mehr alle Kerzen am Baum und nicht mehr alle Nadeln an der Tanne.“

Volkes Meinung ist hier natürlich nicht einheitlich, beim Durchwühlen der Archive finden sich noch viele Meldungen zu gekappten Christbäumen aus der Vergangenheit – auch der Blitz war schon bei den Verursachern, wenn auch ohne ausgesprochene politische Forderungen.

Die Forderung, auf die Christ-Fichte zugunsten eines Weihnachtserdbeerbaums zu verzichten, geht allerdings und leider in der allgemeinen Diskussionslethargie unter.

„Wir haben es satt“ – der Schlachtruf ökologisch orientierter Bauern und Bio-Gourmets – war gestern, heute heißt es „Wir sind es leid!“, und sieht nach ernsthaftem Burnout aus.

Das ist vielleicht das Gefühl, der Teppich würde, oder könnte unter den Füßen weggezogen werden, ein Gefühl von Unsicherheit, sozialem Erdbebengebiet und schwankenden Fundamenten. Dreierlei oder viererlei Krisen zu erleben und zu bewältigen, jedoch keineswegs radikal gründlich, stresst und erzeugt Überdruss, denn fast alles ist menschengemacht, „man-made“.

Wer den Tipp, sich abzulenken und an etwas anderes zu denken, beherzigt, findet Mittel und Wege: Man braucht zwei Spieler, einen, der versteckt und einen, der suchen muss:

Der Gegenstand, der auf beiden Fotos zu erkennen ist, befindet sich auf einem Foto nicht auf seinem angestammten Platz. Wo er nicht hingehört, wird er vom Beobachter, der alten Gewohnheiten folgt, leicht übersehen.

„Auf dem Feldherrnhügel“ (Karikatur von Maria Marcks über Gustav Heinemann aus der Süddeutschen Zeitung vom 13. September 1969)

 

So eine Darstellung ist offensichtlich ein „Anachronismus“ und passt nicht in unsere Zeit – dass die gegenwärtigen kriegerischen Handlungen nicht das sind, womit das Klima gerettet werden könnte, sondern zum Gegenteil beitragen, empfinde ich als tragisch.
Trotz aller Widersprüchlichkeiten empfehle ich ein kurzes Filmchen mit Heinemann als „Porsche-Co-Pilot“.

Damals war noch ein unverkrampftes Verhältnis zum Motorsport-Zirkus möglich – heute sollten wir uns von dessen Idealen und Trugbildern lösen.

Immerhin – ein bisschen human sind wir ja bereits: Es gibt bei uns keine Stierkämpfe und wir verzehren weder Hunde noch Katzen.

Kartoffel-Süßkartoffelsuppe mit etwas Curcuma und angebratenem Gemüse, auch größer darstellbar.

Cem Özdemir, der Minister für Ernährung und Landwirtschaft

„… möchte dafür sorgen, dass es für alle Menschen in Deutschland möglich ist, sich gut und gesund zu ernähren – unabhängig von Einkommen, Bildung oder Herkunft. Jetzt müssen wir uns darauf verständigen, wie wir das gemeinsam umsetzen können.“

Der Bedarf an Erkenntnis wird sogleich geleugnet; eine Lösung sei,

„… Kindergärten, Mensen und Kantinen „als Hebel [zu] nutzen, um allen Bürgerinnen und Bürgern die Erfahrung mit guten, leckeren und gesunden Mahlzeiten zu ermöglichen.“

Wenn man die Situation beispielsweise in Frankfurt am Main betrachtet,

wird die Gemeinschaftsverpflegung für alle doch zu einem sehr anspruchsvollen Projekt.

 

Dann und wann – vielleicht alle 3-4 Jahre – könnte man in der progressiv-ökologischen Gemeinschaftsverpflegung so eine kleine Portion Mais-Hackbraten mit Pak-Coi anbieten…

 

 

 

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