Der haltbare Salat, Das Vermächtnis des Hans Jonas, Politik des Zufalls
Geschrieben am 18. April 2021 von KPBaumgardt
Wir sollten mal darüber nachdenken, was daraus folgt, dass unser Wort „Salat“ letztlich vom lateinischen „sallita“ abstammt und ursprünglich „eingesalzen“ bedeutet.
„Salate sind also gemäß dem Wortsinn mit Salz haltbar gemachte Speisen.“
Salat-Herstellung mit Eisbergsalat und Salz. Der Quirl dient als Stampfer.
Was beim Haltbar-machen mit Salz passiert, ist schließlich eine milchsaure Fermentation, der gleiche Prozess wie bei der Sauerkraut-Herstellung aus Weißkraut. Bei der Vermittlung der sauren Salatpraxis sind also unsere Ernährungsspezialisten gefragt – allerdings kümmern solche Fragen die Wenigsten.
Wir kommen schließlich auch mit Konservierungsmittel zurecht, oder mit „kurzer Haltbarkeit“: Das zeigt bereits der Kartoffelsalat.
Hier sind ein paar Gabeln kurzgeschnittenes Sauerkraut zu den Kartoffeln hinzugefügt, neben den obligatorischen Gewürzgurkenscheibchen und Spuren von Ananas; die dünn geschnittene Kartoffel vom Vortag war so durstig, dass sie das Meiste der Kräuteressig-Mayonaisen-Olivenöl-Yoghurt-Chiliflockensauce aufgesogen hatte.
Wenn Bruno Jonas sich weniger mit Komik beschäftigt und sich mehr auf Hans Jonas berufen hätte, wäre unsere Gesellschaft möglicherweise nicht in die gegenwärtige Sackgasse verrannt und humaner-fortschrittlicher als das heute der Fall ist.
Hans Jonas nämlich ist derjenige, der vor 40 Jahren quasi den kategorischen Imperativ Kants in seiner Neufassung vorgelegt hatte-gefeiert, aber auch verstanden?
Robert Habeck hat sich daran versucht, solche Gedanken unters Volk zu bringen – seine „Parteigenossen und -Genossinnen“ kennen vielleicht den Buchtitel. Was Jonas´ Alternative-Metapher „Denken in Watte – Denken in/aus Stahl“ bedeutet, sollten wir uns jedenfalls ohne Hilfe von oben erschließen können.
„Regierungspolitik in 5 Worten:
Wirtschaftsförderung und Korruption statt Pandemiebekäpfung“
Wohin wollen wir (konkret), und können wir dabei auch den Gedanken „Gerechtigkeit“ global denken?
Söder und Laschet beim Kräftemessen: Das erinnert an dieSchaukämpfe der altenn Ritter, während ihre Energie doch für Anderes gebraucht würde.
Im März 2021 führte Stefan Reinecke, der Korrespondent des Parlamentsbüros der taz, ein Interview, bei dem die Stichworte „Schwarz-Grün“ und „Veggie Day“ charakteristisch waren, mit Renate Künast, Günther Beckstein – und der gehörgien Portion Geplänkel. Zentrale Aussagen:
„Die Schöpfung zu bewahren ist eigentlich ein erzkonservatives Anliegen. Die Grünen tun das eher ideologisch.“
„Die CDU/CSU … hat es … zugelassen, dass schon Kleinstkinder mit … entwicklungspsychologisch überlegter Werbung adressiert werden, damit sie überzuckerte hochverarbeitete Lebensmittel essen wollen.“
Zucker im Kindertee muss nun wirklich nicht sein, darüber könnte doch Konsens bestehen!
„Das macht Kinder übergewichtig, weil Zucker fett macht, und bringt den Insulinspiegel durcheinander. Diese Zehn-, Elf-, Zwölfjährigen mit chronischen Erkrankungen werden ihr Leben lang Chronikerbehandlung brauchen. Die andere Seite dieser Industrie, die Kinder krank macht, ist der Raubbau, die Rodung von Wäldern, um Zuckerrohr als Monokultur anzubauen.“
Fett macht auch fett, und Muttermilchersatz aus der Flasche ergibt eine ganz andere Mutter-Kind-Interaktion als bei Brustfütterung, mit der allerdings die Männer nicht dienen können. Das Zuckerrohr in Brasilien landet in den Autotanks, und viele davon sind in Autos mit dem VW-Logo verbaut…
Künast versäumte hier, beim „Christlichen Glauben“, beim kreativen Bewahren der Schöpfung, so manchen Irrglauben zu tadeln, der sich im konservativen Lager breitmacht:
- Dass Fleisch und Lebenskraft ursächlich zusammenhingen, dass Zucker Nervennahrung und Bier flüssiges Brot sei.
Vom Grad der Verarbeitung lässt sich auf die verfettende Wirkung schließen; Zucker ist dabei nicht die zentrale Komponente.
- Oder dass ein Allesvernichter wie Glyphosat allen Ernstes als „Pflanzenschutzmittel“ gehandelt wird.
- Dass „unser Weg“ Ungerechtigkeiten in einem Ur-Bereich, bei der Ernährung, verursacht, und dass Schluss sein muss mit dem Über-Konsum von Fleisch.
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern und das Handelsblatt druckt es:
Die pflanzliche Revolution rettet unseren Planeten
Der Veggietrend ist keine Lifestylemode. Nur so ist die wachsende Weltbevölkerung mit Proteinen zu versorgen, ohne die Umwelt massiv zu schädigen.
Lassen wir uns nicht die Butter vom Brot nehmen, lieber verzichten wir aktiv, weil zu viel Viehhaltung schädlich ist. Selbst mdie gute Irische Butter aus Weidehaltung ist nicht bedenkenlos genießbar, wenn man sich vorstellt, wie die Landschaft sich ohne die immergrünen (menschengemachten) Wiesen und Weiden entwickeln könnte.
Margarine war ja mal als Butterersatz gedacht – doch heute lernen wir, dass auch hier keine Gewähr für Umweltschadensfreiheit eingeräumt wird. Doch was ist mit einem alternativen Nussaufstrich?
Ernüsse, Cashews,Wasser, ein besonderer Essig, Raps-und Olivenöl, Salz und ein ungenanntes Gewürz – hier in der wiederverwendbaren 125-Gramm-Verpackung: Diesen Nussaufstrich schenkt der Opa seinen Enkeln, die Großtante ihren Großnichten und Großneffen. Großverbraucher schauen sich unbedingt die große Abbildung an 😉
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