Kaffee-Melange – etwas ganz Besonderes, im negativen Sinne…
Geschrieben am 25. März 2010 von KPBaumgardt
Bisher hatte ich ja gedacht, dass eine “Melange” eine irgendwie geartete Mischung verschiedener Kaffeesorten ist, um diese dann beispielsweise als “Wiener Melange” zu bezeichnen und zu verkaufen. Aber es geht auch anderes:
Die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Hamburg, Claudia Michehl, warnte vor einer Irreführung von Verbrauchern, weil Onko bei einer „Melange“-Variante billige Streck-Stoffe einsetze.
Die Verpackung sehe auf den ersten Blick aus wie klassischer Röstkaffee, enthalte aber statt 500 Gramm Kaffee lediglich 440 Gramm. Die restlichen 60 Gramm bestehen aus dem geschmacksneutralen Kohlehydrat-Mix Maltodextrin sowie Karamell. „Das ist eine neue Form der Abzocke. Verbraucher werden bewußt in die Irre geführt. Der teure Röstkaffee wird einfach zum Teil durch deutlich günstigere Zutaten ersetzt", sagte Michehl. [Quelle]
Damit wird die Frage nach den Kalorien des Kaffees ja noch komplizierter – sehr ärgerlich!
Eine Bildergalerie zum Kaffee-Verschnitt, der auf der Packung fälschlich als “klassisch” bezeichnet wird, bei der Südwestpresse.
Maltodextrin (Warenzeichen Maltrin) bezeichnet ein wasserlösliches Kohlenhydratgemisch, das durch Hydrolyse von Stärke (Poly-α-glucose) hergestellt wird (siehe modifizierte Stärke). Die Hydrolyse erfolgt teilweise durch Säure, teilweise auf enzymatischem Wege. Es ist ein Gemisch aus Monomeren, Dimeren, Oligomeren und Polymeren der Glucose. Je nach Hydrolysegrad unterscheidet sich die prozentuale Zusammensetzung. Diese wird durch das Dextrose-Äquivalent beschrieben, das bei Maltodextrin zwischen 3 und 20 liegt. Hierzu werden ME-Einheiten benutzt. ME 1 hat den Süßegrad von Stärke und der theoretische ME 100 hat den Süßegrad von reinem Zucker.
Das Wort Maltodextrin leitet sich von Maltose und Dextrose ab: Maltose (= Malzzucker) ist das Dimer zweier Glucose-Moleküle, während Dextrose (= Glucose = Traubenzucker) ein Monomer darstellt.
Maltodextrin ist kaum süß und beinahe geschmacksneutral. Da es gerade noch wasserlöslich ist, wird es in der Diätetik eingesetzt, um Mahlzeiten mit Kohlenhydraten anzureichern. In Wasser bildet es eine klebende, trübe und viskose Masse.
Ich persönlich finde ja, wer unbedingt Maltodextrin im Kaffee haben will, soll es selbst hinzufügen. Sollte der Kaffee ohne Maltodextrin – das kein Mensch wirklich braucht – nicht schmecken, wird es kein guter sein. Die Onko-Melange dürfte m.#E. bei den Verbrauchern durchfallen.
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Mit Verlaub – eine „Wiener Melange“ ist ein Kaffeegetränk, das zu gleichen Teilen aus Mokka und heißer Milch besteht und mit einem Milchschaumhäubchen gekrönt wird. So ähnlich wie ein Cappuccino, der aber mit verlängertem Espresso zubereitet wird; der österreichische Mokka dagegen ist ein extra starker Filterkaffee.
Wir trinken die Brühe nur in der schwarzen Form. Da fällt jeder „Süßstoff“ auf 😉
Reinheitsgebot ala Balschuweit
die Überschrift ist allerdings falsch gewählt, „melange“ ist gerade KEIN Kaffee, deswegen steht das auch auf der Packung gar nicht mehr drauf.
Onko schmeckt übrigens sowieso scheiße.