Rezepte-Allerlei ohne Fleisch, Diät-Rätsel, Lösungsorientierung

Mal einfach ein paaar Food-Fotos posten, das Rezept dazu von ein paar Heinzelmännchen geschrieben – das wärs! Aber leider ist die Welt nicht so, leider schnappe ich immer etwas auf, das ich dann weitergeben möchte, etwa einen fundamentalen Gedanken zu „Diät“:

Das ist pure Spekulation, ergibt aber einen schönen Slogan:

Alle Diäten sind gleich schlecht oder gleich gut, bis auf die, die Du liebst.

Dr. Allwissend tritt ja ständig irgendwo auf, teils in Scharen, häufig mit Arztkittel und Stethoskop, und weiß, was Du esssen sollst, was Du falsch machst und was Dir fehlt, nämlich der rechte Willen oder die umfassende Selbstdisziplin. Die kommt mit der Bohnen-Diät 😉

Wir wissen hier natürlich nicht, wie hochwertig oder weniger wertig die verwendeten Zutaten bei diesen Bohnen aus dem Glas sind. Die Bohnen mal als Bohnen zu erstehen und selbst zu kochen wäre nicht verkehrt – so riesig, wie sie sind.

Das war natürlich nicht die ganze Wahrheit: Nichts wird besser mit „der Bohnen-Diät“, weil die niemand machen wird. Dr. Allwissend weiß nicht, welche Art zu leben Dir zusagt, und hat andere Sorgen, als sich darum zu kümmern, wer Dir helfen könnte.

 

Ersatzweise belehrt uns das Fernsehen: Je weniger Neues Du aus einer Fernsehsendung lernst, desto mehr ist das ein Zeichen, dass Du in gewisser Hinsicht schon ganz schön schlau bist. Oder so ähnlich: Beim „Xenius-Schauen“ zum Thema „Zero-Waste-Cooking“war ich der Einfachheit halber einfach eingeschlafen. Es gab noch eine Sendung zum „Essen für Milliarden“ mit einer Fragestellung, die im wahrsten Sinne des Wortes Alle interessieren sollte:

„Mehr als 800 Millionen Menschen hungern, rund zwei Milliarden Menschen haben Übergewicht.

Was also muss auf den Teller, damit die gesamte Weltbevölkerung ausgewogen ernährt werden kann? Und wie kann dabei der Schaden, den die Lebensmittelproduktion an der Umwelt verursacht, minimiert werden? Denn rund ein Drittel der menschengemachen Treibhausgasemissionen gehen auf Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zurück.“

Bei pflanzlicher Ernährung hält sich der Ausstoß von gefährlichen Klimagasen in engen Grenzen: Immerhin entzieht die Pflanze der Luft das Kohlendixyd, setzt Sauerstoff frei, den wir ja brauchen. Mehr Sauerstoff als Wir brauchen Unsere Lieferketten, braucht die heimische oder betriebliche Küche; somit ist die vegetarische/vegane Ernährung am Ehesten nachhaltig wie hier die Brötchen mit Hummus; Schnittlauch und Tomaten kommen vom Balkon, da ist also nichts passiert beim Transport 😉 (größere Darstellung) .

 

Spinatsemmelknödel   gibt es in vielen Varianten, sogar mit einer Rote-Linsen-Beilage; das ist Geschmackssache. Hier mit Paprika und Champignons, und alle drei Bestandteile der Mahlzeit kommen aus dem Multicooker.

 

Für Übergewichtige mit dem Wunsch nach Veränderung gibt es eine Methode, sich des eigenen Verzehrs anhand Handyphotos bewusster zu werden: Pro Woche kommen so gerade mal 21-28, überschaubare Fotos zusammen, was bei einer eventuellen Ernährungsberatung auch ein gutes Fundament sein kann. Was mit dieser Methode, wenn sie ernsthaft betrieben wird, automatisch entfällt: Essen/“Snacken“ im Stehen, zum Beispiel direkt aus dem Kühlschrank. Das Thema „Übergewicht“ kann man selbstverständlich auch bei „Nachhaltige Ernährung“ ansiedeln, wie auch die „Diversität“ der Ernährung, oder die „Biodiversität überhaupt.

Wenn Milliarde satt werden sollen, muss dem Ackerboden zurückgegeben werden, was ihm entzogen wird. Insofern muss das Thema „Biomüll“ ernstgenommen werden, häufig aber wird es als eklig empfunden, und Kaffeepulver verschwindet beim Hausmüll, weil die „Biotüten“ reißen, siffen und nicht ihren Job machen.

Ebenfalls im Fernsehen, in der „Hessenschau“, meinte eine Expertin vom Institut für sozial-ökologische Forschung Frankfurt am Main, auch Papiertüten seien ökologisch bedenklich, wegen des Wasserverbrauchs bei der Herstellung. Das sind so die „kleinen“ Spezialfragen, die zu weiteren Fragen führen: Wie viel wertvolles Wasser wird ohne Tüte im Bio-Abfall-Sammeleimer für dessen Reinigung gebraucht, und was macht der blaue Engel auf der Tüte? 

 

Wir schleppen solche Fragen mit Bezug zum überzogenen Ressourcenverbrauch schon seit einem halben Jahrhundert oder länger ungelöst mit uns herum!

Rote-Beete-Maultasche mit Süßkartoffel-Rote-Beete-Füllung gibt es noch  nicht so lange auf dem Markt – die fortschrittliche Gastronomie kann sie sich in 2,5-Kg-Beuteln in die Tiefkühlung legen ( „Die Maultaschen werden im kontinuierlichen Prozess dampfgegart, tiefgekühlt und verpackt. Die Ware wird verpackt metalldetektiert“), Hobbyküche finden sie in kleineren Einheiten im Kühlregal des gut sortierten Lebensmittelhandels.

Nehmen wir mal an, die Produzenten solcher Produkte möchten durchaus die Umwelt bewahren: Wie vereinbart sich das wirklich mit der möglichen Vermeidung von Verpackungsmüll, welches alternative Geschäftsmodell ist hier möglich?

Hobbyköche finden ein paar Rezepte zu „Rote-Beete-Maultschen„, die sie mit weniger Müll und Transport-Energieverbrauch selbst herstellen können – Bei einem wird der Nudelteig mit der Brühe, die beim Fermentierter Roter Beete anfällt, gefärbt: Ein schöner Anlass, mal wieder ein Sauergemüse herzustellen!

 

„Idsteiner Allerlei“ – Vier bis fünf Gemüse auf einem Teller sind nicht zu viel!

Hat man erst einmal an „Allerlei“ mit Bezug zu „Essen“ gedacht, ist die Assoziation zum  Leipziger Allerlei nicht weit. „Reis mit allerlei Gemüse“ klingt nichtssagend nach nichts, und mit ein wenig Nationalpatriotismus 😉 habe ich „Idsteiner Allerlei“ getitelt – das ist mal etwas Neues:

Der Reis ist in Gemüsebrühe mit Curcuma und der Prise Salz gedampfgart, die Gemüse werden separat und leicht gesalzen separat gedämpft, nach Laune mit etwas Butter oder dem spezifisch passenden Speiseöl (Olive, Hanf, Sesam…). Dabei brauchen Karotte und Rote Beete am längsten, also bekommen die einen zeitlichen Vorsprung, im Mittelfeld die geviertelten kleinen Pilze, schnell gar sind die Erbsen, obwohl sie aus der Tief-Kühlung kommen.

Viel Sauce brauchst Du hier nicht, aber doch mehr als ganz wenig – vielleicht etwa mit Kokosmilch, Gemüsebrühe, Stärke und wie hier noch etwas Meerrettichsauce aus dem Vorrat.

 

Die veganen Spinatsemmelknödel schwimmen in Balsamicoe-Essig, der sich noch auf dem Teller mit der aisgetretenen Brühe von den Tomaten und dem zugefügten Öl vermischt hat.

  • Tip 1: den Spinat ein wenig vorgaren hilft!
  • Tip 2: Basilikum in Streifen schneiden – kann man machen, passt hier optisch nicht so toll.

Hier also kein Schönheitspreis, aber geschmeckt hat es!

 

Wir sehen: Vieles ist machbar, häufig besteht Optimierungsbedarf, auch das ist machbar. „Lösungsorientierung“ als „leitender Ansatz“ ist doch besser als
„Abwarten und Tee trinken“, das in gewissen Situationen aber durchaus berechtigt ist. Bessere Lösungen als den alten Status Quo gibt es immer – im Bereich „Gesundheit“ und „Umwelt“ gibt es ständig neue Herausforderungen, bevor die alten, hausgemachten Probleme gelöst sind.

Die eine Pandemie wird energisch bekämpft – da bekommen sogar Narren Prämien fürs Nicht-Feiern, bei der anderen Volksseuche, der Adipositas, empfehlen selbst „studierte Fachleute“ was sie wollen, gerne „Diät“:
Diäten versprechen oft Wunder, wecken Hoffnungen und mit der Zeit ist die Realität eine Enttäuschung; das ist ein teuflischer Kreislauf. Und jeder darf hier „verkaufen“, was er will, den Fachmann darstellen ohne es zu sein, für Verwirrung sorgen und die abwerten und ihnen die „Selbst-Schuld“ zuschieben, die wenig für ihr Übergewicht können.

Wenn „Diät“ zu restriktiv gestaltet ist, ähnelt sie dem Schwimmen gegen den Strom, das ist bei aller fachlichen Empfehlung nach einiger Zeit nicht mehr durchzuhalten.
Der Rest ist schwierig, Helfer sind rar, deren Revierverhalten ist ausgeprägt. Wo welche Hilfe sinnvoll ist, ist individuell unterschiedlich. Wenn eine lebenslange Unterstützung gebraucht wird, ist das so. Man kann ja auch einen Rahmen schaffen, in dem die Hilfeempfänger für andere – „ausgleichend“ – hilfreich sind.

Was die beste Diät ist, wurde im ersten Absatz überhaupt nicht gesagt. Sicherlich können wir dieses Rätsel noch lösen! Was man  dabei essen kann – dazu mache ich keine Vorschriften, hoffe aber, dass hier ein paar sinnvolle Anregungen zu finden sind.

 

 


 

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