E. Lindemann, Chr. Lindner & die Axt in der Bundestags-Kantine

Erwin Lindemann sollte uns allen bekannt sein, denn er ist eine komische Figur, an die ich neulich mal wieder denken musste, weil ein paar Witzbolde versucht hatten, Christian Lindner zur komischen Figur zu machen:

„Also, ich stelle Ihnen jetzt mal den Thermomix vor: Rühren, backen, schweißen und vertikulieren mit nur einem Gerät – dem besten Gerät!“

Solche, oder ähnliche Aussagen, wurden zusammen mit autogrammkartenähnlichen Fotos getwittert, verbreitet…

Ich selbst hatte ihm auch schon Worte in den Mund gelegt, als Zeichen, dass Lindner zur Projektionsfigur besonders gut taugt, vielleicht, weil man nicht weiß, was er will, außer auf der Bühne weit vorne zu stehen…

„Die weltbeste Bildung“ soll in Deutschland laut FDP-Programm – nach der von den LIBERALEN ausgelösten Trendwende – der Jugend verabreicht werden, und zusätzlich braucht es dafür noch jede Menge Datenautobahnen aus Edelglas, um das Wissen zu den Studenten zu transportieren.

Wenn ein Zeitungsschreiber diese Ansinnen als Publicity-Gag bezeichnet, ist das schon gemein, aber richtig: Die Klassiker der Philosophie/Weltliteratur passen als digitale Textdatei wohl auf ein paar DVDs – dazu braucht es keine Digitale Gesellschaft, nur Zeit und Grips – denn künstliche Intelligenz könnte da nichts verstehen, wo es menschlich wird.

Warum es bei den Berliner Sondierungen zum Abbruch gekommen ist, möchten Viele wissen und werden nur wenige erfahren. Über-Einkünfte waren gewünscht, und da sollte lieber nichts, als weniger falsch gemacht werden.
Das Durcheinander dürfte die Politikverdrossenheit und allgemeinen Unmut mehr fördern als dämpfen – dabei könnten Energien in eine nationalliberale Richtung drängen, die sachlich betrachtet für wirkliche Probleme, Sachfragen, dringend benötigt werden:

Mit „Insektensterben“ ist nicht die winterliche Pause beim Mückenflug gemeint, sondern ein wirklicher Schaden im Ökosystem; bisher gab es keine Volkszählung für Insekten, nur Einzelbefunde. Die waren schon düster. Jetzt aber weiß man mehr. …

Der anerkannte Insektenspezialist Axel Hochkirch von der Universität Trier formuliert das Dilemma aus Datenarmut und Dringlichkeit so: „Wir können keineswegs warten, bis wir alles erforscht haben, bevor wir mit den notwendigen Maßnahmen beginnen.“

Wahrscheinlich hätte auch mehrmonatiges Stochern in den konservativen Regierungskonzepten nichts Gutes zu Tage gebracht hinsichtlich ökologischer und global-sozialer Fragen:

Schrecklich viele Verteilungsprobleme, Ungleichheiten: Beim Besitz, Einkommen, der Bildung, Ernährung, bei der Gesundheitsversorgung, dem bewohnbaren Land.

„Für Ausgleich sorgen“ ist nicht „alles gleichmachen“, und die „geschrumpfte Mittelschicht“ ist nicht ausgerechnet auf einen „Solidaritätszuschlag“ angewiesen, und was an so einer Zuwendung liberal wäre, erschließt sich nur Göttern, keinen Normalsterblichen jedenfalls.

Wo die souveräne Gelassenheit des Bundespräsidenten allgemein imponiert, die Mehrheit ehrfürchtig die Weisheit der Verfassungsväter und -Mütter in Demut einsieht, ist das System Deutschland ungefährdet und stabil, keinesfalls unregiert oder der Anarchie verfallen, aber doch in der Krise festgefahren – also alles wie immer. Es hatte hättehättemal ein Ruck gehen müssen durch Deutschland, nun gilt es, die Messer herauszuholen, zu wetzen und sich tapfer „Jetzt aber ran an den Speck“ zu machen.

Die Rettungsringe um die Hüften sind das Resultat einer gestörten Nahrungsaufnahme, auf den ersten Blick ohne biologischen Sinn, bei näherem Hinschauen mit dem Zweck, mit Überernährung und Übergewicht eine Art Balance in einem aus den Fugen geratenen, zu engen und an sozialer Zuwendung zu armen sozialen System herzustellen.

Während manchen Insulanern schon das Wasser bis zum Hals steht, war einer der wichtigsten menschlichen Themenkreise, das Essen und die Nahrungsmittelproduktion, weder in Bonn noch in Berlin ein Thema; aus einem Interview mit Dr. Wilfried Bommert

Wenn das Thema auf der Weltklimakonferenz nicht auf den Tisch kam, hat das natürlich seine Gründe. Die großen Industrienationen sabotieren diese Diskussion, weil sie ihre Landwirtschaften in der herkömmlichen Weise weiter betreiben wollen. … Dreißig bis fünfzig Prozent unserer Lebensmittel werden weggeworfen bzw. landen im Abfall…. Auch die Überernährung ist eine Art von Verschwendung. Der Ansatz, aus Nahrungsmitteln Brennstoffe für Autos zu machen, gehört ebenfalls zu den Wegen, die für eine vernünftige Welternährung nicht zielführend sind.

Bürger und auch Politiker sind zunehmend sauer auf eine öffentliche Diskussion, die sich nur noch um Flüchtlinge, Asylanten, Atmende Obergrenzen, Wohncontainer und Fluchtschlauchboote dreht. Die Rede ist gelegentlich verschämt von einer „Bekämpfung der Fluchtursachen“, während in Afrika Landflucht durch unsere Subventionspolitik verursacht: Deutsches, billiges Milchpulver ruiniert afrikanische Farmer, die damit nicht konkurrieren können.

Dass eine europäische Landwirtschaftspolitik die Märkte in den Herkunftsländern zerstört und gleichzeitig unsere lokalen Kulturen zerstört, bespricht niemand.
Ewiggestrig listet die Bundestagskantine „Holzfällersteak mit Bratkartoffeln und Salat“ auf der Speisekarte – Der Mensch ist, was er isst: „Sägen und Äxte bitte in der Kantine belassen“.

Nicht auszuschließen ist, dass der am Dosenpfand gescheiterte „Grüne“ Trittin sich trotz Verbot hier bedient und ein Spaltwerkzeug ausgeliehen hat – gerüchtweise hat sein Statement in der Bild am Sonntag das Gegenteil von Einigung bewirkt.

De-eskalation geht jedenfalls nicht so:

„Wir werden kein Regierungsbündnis eingehen, bei dem die erste Koalitionskrise im März stattfindet, die zweite im April und die Koalition spätestens in einem Jahr am Ende ist und dann neu gewählt werden muss.“

Wer anderen den Wind aus den Segeln nehmen kann, selbst keinen Zukunftsentwurf hat und diese Phantasie auch bei seinen „Partnern“ durchkreuzt, ist wenigstens (wenn das auch armselig genug ist) nicht ohne Einfluss. Die Freude über die Resignation der „liberalen Partei“ hätte jedenfalls etwas sadistisches…

 

„Wir wollten Trendwenden, bei denen die Anderen nicht mitgemacht haben.“

War etwas Anderes zu erwarten? Das Problem hatte ich schon im Sandkasten: Nie hatten die Anderen exakt meine Vorstellungen geteilt. Und hätte ich das schönste 10-Wünsche-Programm zum Fortschritt der Deutschen Kultur, Identität, Wohlständigkeit & Gesundheit: Immer gibt es Andere mit anderen Ideen, die sie für eh viel toller halten.

Darüber enttäuscht zu sein, wäre unvernünftig. Mit dem Klimatrend, sich immer mehr zu erhitzen, ist dabei nicht zu spassen. Da braucht es tatsächlich Trendwenden, was den Ressourcenverbrauch betrifft, auch die Möglichkeit großflächiger Wiederaufforstungen sollte man erwägen und realisieren.

Solange Lindner aber in seiner diffusen Gefühls-Welt, die er nicht vermitteln kann, verharrt, wäre es im Sinne der nationalen Psychohygiene anzuraten, eine moderate Nachrichtensperre über ihn zu verhängen.

 

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