Die Klima-Diät

Irgendwie habe ich zu dieser Seite gefunden: „Zeitfenster 2030: Eine erfolgreiche Diät“. Mal wieder so eine „Stecknadel-Seite“ im „Heuhaufen Internet“.

Da (beim BUND) geht es um einen fiktiven Blick auf die Verhältnisse im Jahr 2030, wenn der Klimawandel noch weiter gediehen ist und wir immer noch fast die Hälfte des heutigen Treibhausgasausstoßes emittieren.
„Naturstrom“ ist so günstig und massenhaft verfügbar, dass Aluminium „klimaneutral“ produziert werden kann:

„Grüner Strom im Überfluss hatte halbwegs saubere Industrien angesiedelt. Neben der Aluschmelze stand das neue VW-Werk für Geländewagen mit Feststoffbatterie.“

In der internationalen Politik stehen Fragen wie

„… wo wie viel Wald für neue Biomasse-Plantagen abgeholzt wurde, welches Land die Klimaflüchtlinge aus der Südsee aufnehmen würde und wer das Patent auf die neuen Maschinen bekam, die CO2 aus der Luft waschen konnten“.

Mit diesen Impressionen einer Zukunft, die in Hinblick auf „Klimaflüchtlinge“ sich heute schon abzeichnet, blicken wir auch auf eine Vision, in der der Irrsinn der Konsumentenwünsche und des Markts, der diese Wünsche herauskitzelt, unverändert anhält: So viel Gelände gibt es gar nicht, dass Alle mit dem Geländewagen dem herrschenden Blödsinn entfliehen könnten in welche Wildnis denn auch?

In Frankfurt am Main eröffnet zur Zeit mal wieder eine Messe:

Die Autoschau mit Motorschaden wird vielleicht zur Schicksalsmesse –

„Den Diesel scheint es auf der internationalen Autmobil-Ausstellung in Frankfurt nicht mehr zu geben.“

Da kann unsere Kanzlerin noch so lange sie will beteuern, dass der Diesel wegen seines Wirkungsgrades noch für die Klimaziele gebraucht wird – in Wirklichkeit ist er schon vor Jahren eingemottet worden. Damals hatte Volkswagen gezeigt, welches Sparpotential der Dieselmotor hat, verbunden mit optimaler Aerodynamik und Leichtbauweise.

(Es gibt schönere Autos als diesen Kamikaze-Torpedo…)

 

Dabei wird das Thema „Auto“ mehr und mehr uninteressant (mit der Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo hundert fangen wir zu dieser Bundestagswahl jedenfalls nicht an), weil die Mobilitäts-Alternativen interessanter sind.
Fahrrad-Technik (gerne auch mit nachwachsenden Rohstoffen wie Bambus, beim Fahrrad-Rahmen) kann faszinierender sein, die Entwicklung von Schienenfahrzeugen, aber auch umweltfreundlichen Schiffen.

In der Finanzpolitik arbeitet man auf eine „schwarze Null“ hin, in der Wirtschaftspolitik darf es kein „Null-Wachstum“ geben, und alle haben Angst, nachhaltige Produkte zu produzieren, weil es ja keine Nachfrage mehr gäbe, wenn die Enkel sich noch den Wohnzimmerschrank der Großeltern in ihr Wohnumfeld stellen.

Ob ein niedriger Ressourcenverbrauch in absehbarer Zeit als „modern“ gilt und selbstverständlich angestrebt wird?

Angenommen, man könnte die Supercomputer, die Metadaten verwalten und Suchergebnisse, Verbraucherwünsche und -Motive erforschen, dahingehend programmieren, dass sie in einer Simulation den Unterschied zwischen einem „weiter wie bisher“ und einer ökologischen Wende illustrieren: Das würde uns vieleicht „schlauer“ machen.

Was ist der Unterschied bei der „Öko-Bilanz“ zwischen Wegwerf- und „Recycling“-Verpackung zu Mehrwegsystemen?

Gibt es Alternativen zur aufwändigen, künstlich aufgepeppten Produktvielfalt bei Fertig-Lebensmitteln, was würden wir (uns) dabei sparen, wo läge der Verzicht?

Das sind Fragen, die einen Beitrag zur Begrenzung des CO2-Ausstoßes leisten können – aber ehrlich gesagt: Ich seh‘ da schwarz. Wenn selbst so schlichte Fragen wie „Wo bitte, ist denn hier der nächste Alu-Container?“ augenscheinlich absurd sind…

„Augenscheinlich“ heißt aber nur, dass die Verhältnisse, wie sie sind, den Blick auf die Möglichkeiten versprerren. Zusätzlich wird von Verpackungsrexycling erzählt, dass so ideal wie in den Lügengeschichten nie vorkommt. Insofern ist der Artikel zur „Wandellüge“ auch nur eine Vorarbeit – vielleicht doch hin zu einer echten Änderung.

Die Änderung in Sachen Nachhaltigkeit wird es übrigens nicht geben. Es handelt sich um tausende Einzelentscheidungen von Millionen Bürgern. Wenn die zum Beispiel „massenhaft“ sich entschließen, statt Fertig-Fruchtjoghurt selbstgemachten Kefir zu verspeisen, kann man millionenfach diese beschichteten und bedruckten Alu-Wegwerfdeckelchen einsparen, ohne einen einzigen Bauern zu schädigen.

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
  • Bine: Lieber Klaus-Peter, ich bin über die Foodblogbilanz2021 auf Deinem Blog gelandet und...

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