Gebratener Radiccio und andere Köstlichkeiten im Juli
Geschrieben am 17. Juli 2017 von KPBaumgardt
Gedünsteter oder gedämpfter Radiccio findet sich meines Wissens in keiner Rezeptesammlung – gebraten aber ist er gar nicht so selten. „Gemüse statt Salat“, oder „bei so einem Schmuddelwetter auch noch ein „erfrischender“ Salat ist überhaupt nicht das, was ich jetzt brauche“ – wer weiß, was die Rezeptautoren sich denken.
Was hier aus der Pfanne kam, schmeckt durchaus lecker, und auch eine Gabel mit „Alternativgeschmackssensation“ war dabei – so häufig hat man das mit dem Salbei am Essen ja auch nicht.
Dass hier der gebratene Kartoffelknödel ganz ohne Fleisch und Soße daherkam, hat auch überhaupt nicht gestört – unkompliziertes „vegan“ ist am Besten, wenn überhaupt 😉
Soulfood
Manche übersetzen das „Soulfood“ etwas nachlässig, als hieße es „Suhlfood“ kommen sie darauf, sich in ihr Essen zu setzen oder sich hineinlegen zu müssen – meist aber mit dem Konjunktiv als Korrektiv.
Eine ganze Badewanne Essen zum hineinlegen wäre mit Linsen
noch erschwinglich, auch als Trockenbad möglich, ähnlich wie das Bällchen-Bad im Möbelland, und wenn man aus den Badelinsen noch einen prima Schweinemast-Brei kocht, ist die sojafreie Tierhaltung perfekt…
Wobei ein Gipfel der Staaten, die die Welt führen (wollen), sich ruhig an die UN-Empfehlung, öfters mal die „Pulses“ zuzubereiten, hätte halten können sollen, aus Gründen der Glaubwürdigkeit, und weil es schmeckt – zum Beispiel der allseits beliebte Linsen-Eintopf.
Braune Bohnen
Diese Kaffeebohnen waren eine kleine Kostprobe aus Afrika, mit der Besonderheit, dass sie im Ursprungsland Ruanda geröstet wurden.
„Spitzenkaffee bei www.kaffee-kooperative.de“ – ja, wohl wahr: Kräftig, breite, angenehme Bitternoten, kaum Säure, sehr befriedigender Geschmack, leicht erdige (?) Röstaromen, mit langem Nachklang. Koffeingehalt vermutlich durchschnittlich.
Das Thema „Fair-Trade“ liegt Menschen, die für Gerechtigkeit und Menschenrechte eintreten, ja am Herzen – Die „Wurstigkeit“ beim Einkaufen wird mit der Zeit und Einsicht immer lästiger.
Was das betrifft, vermisse ich auf der o.a. Webseite die Informationen zu den Lebensbedingungen der Kaffeebauern;
- welcher Teil des Kaffeeerlöses kommt „unten“ an,
- reicht der Erlös für z.B. Schul- und Gesundheitssystem?
- wie wird die Ware transportiert,
- wäre es sinnvoller, die grünen kaffeebohnen zu exportieren (oder zumindest im Angebot zu führen)
- wo finde ich bei einem Fair-Trade-Unternehmen die Geschäftszahlen?
- welche weiteren Kooperationen geht eine Kaffee-Kooperative ein?
Es kann ja nicht darum gehen, Ruanda zum Export-Weltmeister für landwirtschaftliche Produkte zu pushen, während das Land selbst auf Importe angewiesen ist.
Kurkuma und Kartoffel passen zusammen!
Um das Kaffee-Thema wieder zu verlassen, kommen wir vom Trinken zum Essen, hier einer Suppe:
Wenn es schnell gehen soll, kannst Du in eine Gemüsebrühe eine geschälte Kartoffel, Möhre, Pastinake reiben, ein paar Minuten köcheln lassen, pürieren – hierbei für Geschmack und Sämigkeit noch ein Händchen klein gewürfelten, guten Bergkäse hinzufügen, abschmecken, dekorieren, servieren…
Komm, wir entschlacken mal wieder
„Entschlacken“ kann ja niemand, wenn der Körper keine Schlacken produziert. Wo keine Schlacken sind, kann keine teure „Entschlackungskur“ verkauft werden – aus mit der Geschäftsidee. Oder das Ganze noch mal mit anderen Vokabeln verkaufen? Als „Detox“. Das gleiche „De“ wie in Desinfektion, also ein „Wegmachen“, hier von Toxinen. So ähnlich wie Dekontamination – nur mit eingebildeten Giften.
Beim SWR ging eine Reporterin der Frage „Körper entschlacken mit DETOX – Wie gesund ist das?“ nach, und
… Detox-Beraterinnen warnen sie, dass sie möglicherweise schon krank ist, ohne es zu wissen, und dass Entschlackung und Entgiftung wesentlich für ihre Gesundheit sei.
Mein Eindruck: „Detox“ ist das Mittel der Wahl für Angsthasen und Langweiler, die nichts mit sich und Anderen anzufangen wissen.
In der Reportage zeigt sich gegen Ende, dass es auf dem Markt „Detox-Mittel“ mit erhöhter Schwermetall-Belastung gibt – die gibt es auch beim Fisch, der „bekanntlich belastet“ ist, nicht gleich zur Vergiftung führt. Am gefährlichsten bei dieser Diskussion dürfte die Angst vor Vergiftung sein, die krank machen kann.
„Einfach mal entspannen – das ist schon „Detox“ genug … „
Die Kochkunst als Intervention, Kulinarik und Kulinarismus
Mit der Kochkunst verhält es sich so: Sie ist eine Erfindung des Adels, und „Schriftliche Darstellungen der Kochkunst befinden sich in Kochbüchern.“ Das Zitat beweist, dass Wikipedia irgendwie noch nicht im Internet-Zeitalter angekommen ist, obwohl es nur im Internet zu finden ist, wie auch die ungezählten „Internet-Kochrezepte“.
Klar ist jedem, dass die Herstellung einer Mahlzeit, auch wenn diese eher kunstlos wäre, einen Vorgang, einen Prozess, das Einwirken des Kochs beinhaltet. Deshalb redet aber niemand von „Interventionistischem Kochen“ – das wäre wie von „flüssigem Wasser“ zu sprechen, „doppelt gemoppelt“. Man kann aber zwischen dem Koch, der kocht, und dem Koch, der nichts tut oder kochen lässt, unterscheiden. Wenn einer das Kochen gar nicht lassen kann, ist das interventionistisch, ein „-ismus“, ein Zwang.
„Interventionismus“ gibt es auch in der Politik, manchmal als Einmischung von Staaten in die Angelegenheiten anderer Staaten, die sie eigentlich nichts angehen, im Kleinen als „Splittergruppe“ im „linken Spektrum“, führt dann die Rebellion im Header und war Mit-Veranstalter bei den G-20-Demos, die unsere Medien immer noch zum Medienspektakel machen.
Die „Moderatorin“ mit den Flammen im Hintergrund bleibt kühl, wirkt dabei wie in Panik, hat das falsche Konzept, stellt die falschen Fragen – der permanente Zusammenschnitt von Gewaltszenen im Hintergrund versachlicht die Diskussion keinesfalls, und die Frage: „Wie löscht man ein Auto?“ wird überhaupt nicht gestellt, so wenig wie bei der Entstehung der Bilder:
Ein Internet-Video, vermutlich von einem Flaneur mit dem Handy „gedreht“, zeigt u.A. einen Wasserwerfer, der geschätzt 15 Meter vor einem brennende Objekt steht und monoton Wasserstöße nach rechts, auf den Bürgersteig, abgibt. kommt mir absurd vor.
Hat diese Diva gewusst, wie flammend sie hier in Szene gesetzt worden war, war sie einverstanden damit?
Von einer brandschatzenden linken Saubande ging dann auch noch das Geschwatze…
Kapitulation
… vor Stachelbeeren und Ingwer?
„Früchte waschen, zerkleinern, (Gelier-) Zucker hinzufügen, unter Rühren 4 Minuten kochen lassen, heiß in sterile Gläser -randvoll – füllen, verschließen und abkühlen lassen…“
Ungefähr so geht’s ganz gut. Stachelbeere, Annanas, Ingwer, Zitronensaft, im Mixer püriert, bis die Ingwer-Fasern nicht mehr stören.
Die süß-saure Marmelade eignet sich auch hervorragend, um Fleisch oder Tofu zu marinieren – wobei sie den Geschmack verstärkt, die Lust am Essen steigert. Das ist aber mehr ein Grund, bewusst zu genießen, als zu kapitulieren. Das Mittel wegzulassen, wäre genauso eine Kapitulation, wie es eine Selbstaufgabe wäre, vor lauter Wohlgeschmack nicht mehr aufhören zu können.
Insofern gilt es, mit der „Herausforderung“ umzugehen – und zwar achtsam und vorurteilsfrei.
Fertiggerichte aufmotzen – Pimp My Frosta
Vor ein paar Tagen hatte so ein öffentlich-rechtliches Drittprogramm Diagnose und Verkostung von Tiefkühlpaella im Programm. Real, Kaufland und Aldi hatten ihre Eigenmarken zum identischen Preis, Frosta war teurer. Bei zwei von vier Testpersönlichkeiten fielen alle Produkte durch, das Frosta-Reisgericht begeisterte zwei Ladies, die wie-und womit auch immer als Testpersonen qualifiziert galten.
Der professionelle Koch und sein Gehilfe fanden die Frosta-Paella zu süßlich – vielleicht waren sie auch an eine überzuckerte Charge geraten; das hätte man prüfen müssen. Die Testerinnen waren begeistert, fühlten sich „wie im Urlaub“, voller Paella-Ferien-Stimmung. In Idstein gab es wenig zu prüfen – die Frosta-Paella war ausverkauft.
Als Trost gab es eine Zwischenmahlzeit:
Fruchtjoghurt, Joghurt und Banane
Süßer Yoghurt ist in den Supermarktregalen allzu verbreitet, erzeugt sicherlich hier und da auch eine gewisse Nachfrage nach dem Zucker-Lieferanten; wer sich hiervon „entwöhnen“ möchte, kann, wie gezeigt, verfahren: Nur einen Teil vom Fruchtjoghurt mit Joghurt pur ins Schälchen geben und mit echtem Obst ergänzen.
„Verzicht wäre Kapitulation“
Das „Kapitulation wovor“ ist nicht entscheidend, die Kapitulation als solche gilt es zu vermeiden. Deshalb hat Scholz für Merkel den Gipfel arrangiert, und hat davon so gar nicht profitiert.
So geht der „Nationalstolzmythos“, und alle Übergewichtigen, die nicht auf ihre Süßspeisen verzichten mögen, können verstehen, wie schwer Verzicht fällt, besonders, wenn er als Niederlage empfunden, ausgelegt wird.
Wie es mit dem „Frosta-Experiment“ weitergegangen ist, werde ich dann im nächsten Atikel erzählen, es gab jedenfalls „Irgendetwas mit Reis“, den habe ich schon mal vorbereitet:
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