Veränderungshunger – Machthunger -Wende-Laune

„Hunger auf Veränderung“, so kann man im Internet nachlesen, besteht bei den Grünen – bestand bei den Grünen auf einer Tagung im November 2016 – und an die internationalen Zusammenhänge, die nachteiligen Folgen zum Beispiel europäischer Landwirtschaftssubventionen auf die afrikanischen Landwirtschaften wurde auch gedacht, 17 Minuten hatte eine Referentin aus Kamerun, wo eine Kampagne gegen den Import von Geflügel wohl nur mäßigen Erfolg haben dürfte.

Nun ist aktuell der Grüne Parteitag beendet worden, mit der unverzichtbaren Option, dass jede(r) das Recht zu heiraten haben möge, nicht aber mit der unumstößlichen Absicht, das System der „landwirtschaftlichen“ Subventionen zu ändern, obwohl die in die ökologische, manchmal auch ökonomische Katatrophe führen:

Das hatte im Herbst noch die Referentin ausgeführt, wie im Video zu sehen und zu hören ist:

Wenn der afrikanische (Klein-) Bauer Kohl anbaut, dürfen auch die Hühner auf den Acker – hier machen sie ja nichts kaputt, sondern tragen dazu bei, dass die Frucht gedüngt wird, wenn die Hühner hauptsächlich importiert werden, fehlt auf dem Feld der Mist, also der Dünger. Bei der Unterschrift des Videos

„Yvonne Takang über die Probleme kameruner Bauen durch die Exporte europäischer Bauern“

hatte die Grüne Pressestelle geschlampt: Nicht die Bauern exportieren, sondern das macht „unsere“ Fleischindustrie; der Deutsche Bauer dürfte die GmbH & Co.KG, die in der Nachbarschaft eine Megahühnerfarm betreibt, kaum noch als Bauern empfinden, denn „Bauer“ und „anbauen“ haben einen Wortstamm, nicht aber „Landwirtschaft“ und „Fleischfabriken“.

Die (soweit verblieben) Artenvielfalt wird sich aber nur mit den Bauern erhalten lassen, nicht, indem man sie bekriegt, nicht, indem man den Bauern Angst macht, ihnen würden irgendwelche Zuschüsse gekappt. Gesellschaftspolitisch wäre es auch interessant, für mehr Vielfalt bei den Bauern zu sorgen – welche Möglichkeiten haben heute junge Erwachsene, einen Hof zu gründen, der auch eine (familiäre!) Existenz sichert?

Daneben bleiben manch andere Aspekte unberücksichtigt, etwa:

Wenn der silbergraue Ministerpräsident Kretschmann mit der Automobilindustrie kuschelt und die Dieselmafia ihre betrogene Kundschaft nicht entschädigen muss, kann man auch keine (Straf-) Gelder für neue Verkehrskonzepte einsetzen, wenn man sich ohnmächtig einem „Bürgerentscheid“ beugt, Milliarden unter dem Stuttgarter HBF (Abkürzung für Hauptbahnhof) zu vergraben – das Geld kann niemand wieder ausgraben…

Einen grünen Landwirtschaftsminister halte ich dennoch irgendwie für denkbar – immerhin wäre dann sorgloser Fleischverzehr möglich, jedenfalls würde niemand das Lieblingswürstl verbieten, wenn auch keine Koalition, in der Hofreiter dieses Amt führen könnte, in Sicht ist.

 

Das Würstchen darf dann auch von Kartoffelsalat mit Mayo und selbst gemachtem Senf begleitet sein, der gemischte Salat mit Sojasprossen macht volumenmäßig schon die halbe Mahlzeit aus, wobei ich nicht sagen kann, ob das jetzt ein Wiener oder ein Frankfurter Würstchen war – hoffen wir mal, Letzteres, wegen der Regionalität.

Belgische Tomaten vernichten die Arbeitsplätze unsereer Tomaten-Anbauer ohne Proteste unserer Bauernschaft, die das edle Gemüse ja nicht tiefgekühlt anbieten könnte, also auf unserem Markt gar kaum, in einer arg kurzen Saison nur, anzubieten hat:

Das einzig radikal-ökologische an diesen Graupen-gefüllten Tomaten waren also die Graupen, aus kanadischem Bio-Anbau, wahrscheinlich verschifft auf einem schwefel-schwerölbetriebenen Superdampfer…

 

Das vegane Angebot: Eine banale Tofupfanne

 

Zum veganen Mahl braucht es noch die omnivore Ergänzung – könnte man meinen:

und der Möhren-Sellerie-Apfelsalat ist besonders fruchtig, weil er noch eine gute Prise (also weniger als fünf Prozent) Bio-Zitronenschalen-Abrieb enthält. Der vermählt sich hier mit Kokosmilch zu einer fruchtigen Sauce, die schön mit dem selbst gemachten Senf kontrastiert.

„Orange-grün-weiß“ passt also recht gut zusammen, und wer noch nach Alternativen sucht, kann sich mal im Bereich „Getränke“ umschauen, denn hier, mit der Kraft des Switchel, ergibt sich die ersehnte Wende:

 

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