Du darfst im Anti-Diät-Wahn – Die Freiheit fängt beim Essen an
Geschrieben am 12. April 2012 von KPBaumgardt
Dass die Freiheit beim Essen anfängt, ist hier nur mal eine These; wie wahr die ist, sollen Andere entscheiden,. Die Freiheit, zu essen, was ich will, habe ich ja – im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten. Und jeden zweiten Tag Hirschlende oder Kaviar ist ja langweilig.
Würde mir irgendjemand Vorschriften machen und entscheiden, was ich essen darf und was nicht, wär’ das ein Grund, böse zu werden. Nochmals: Ich lasse mir da nichts verbieten, und niemand hat Autorität genug, das zu tun – von Ausnahmen abgesehen – da gäbe es unter Anderem medizinische Gründe. Ausgewählte Produkte zu erlauben ist genauso schlimm, wie ausgewählte Produkte zu verbieten.
Bei “Du darfst” wissen die Werber das auch, und deshalb setzen sie noch einen drauf, tun so, als würde “die Diät” das Leben vermiesen, als sei es weise, klug und richtig, auf “die Diät” zu scheißen oder sie auch zu “ficken”, sagen mit ihrem “fuck the diet” keinesfalls etwas konkretes, bei dem man wüsste, was sie eigentlich sagen wollen, den “fuck” lässt sich nicht übersetzen, ohne in die Gossensprache zu geraten, und auch da bringt es lediglich global eine eher abschätzige, verächtliche, ablehnende Gemütsverfassung zum Ausdruck.
Schluss mit lästigen und frustrierenden Diäten
genieße dein Leben, genieße dein Essen
Hey! “Schluss mit der Verarsche” Weg mit sinnlosen Sprüchen wie
sich satt essen am prallen Leben, der wahren Liebe und allem, worauf Sie gerade Lust haben.
Denn nachher wollt Ihr doch bloß verkaufen, was Ihr erlaubt.
Du hast keine Lust, Kalorien zu zählen? Dann lass es doch einfach.
Und an der Stelle fehlt der Hinweis auf:
Portionsdiät – das Konzept. Damit ist Kalorienzählen tatsächlich hinfällig!
Wer keine Lust aufs Portionenzählen hat, kann ja statt dem Lustprinzip dem Realitätsprinzip folgen. Würde dann aber auch prüfen, ob fettreduzierte Margarine gegenüber dünn gestrichener Butter Kalorien spart.
Und hört auf mit den Klischee-Versprechen von “Unbeschwertem Genuss”! Den Spruch hat schon die Zigarettenindustrie aufgebraucht.
“Du darfst” heißt “Du musst gar nichts?”
Wer soll denn den Quatsch glauben? “Du darfst” heißt für Euch doch: “Du darfst “du darfst” kaufen, und dann darfst Du.
“Greif einfach zu”.
,
Klar, wenn sich solche Szenen abspielen, das ist schon spannend. Das hat was: Der Daumen vor dem Auge. Das ist große Symbolik. Werden da Wünsche wahr? In Szene gesetzt, vielleicht, Oder die Wünsche der Macher?
In diesem Zusammenhang nochmal:
sich satt essen am prallen Leben, der wahren Liebe und allem, worauf Sie gerade Lust haben.
Sieht das so aus? Nebenbei: Die Frau hat doch immer noch die passive, rezeptive Rolle inne, das zupackende ist mehr Phantasie, neben anderen Wunschbildern, und: Liebe kann man nicht essen. Aber Essen kann Liebe ersetzen, das heißt dann “Ersatzbefriedigung”. Fettreduzierte Produkte verkaufen, die Erlaubnis zum Essen erteilen (so ähnlich wie bei “Nimm Zwei”) und “fuck the Diätenwahn” jaulen: Das hat Methode, das ist Wahnsinn mit System, könnte eigentlich auch eine Eulenspiegelei sein, ist aber als Werbung, als Verführung angelegt. Oder Ausgelegt: Die Falle, in die die Girls tappen sollen: Sich zwanghaft an Kalorienreduziertes halten, einen “heimlichen” Diätwahn entwickeln und den dann vor sich selbst und Anderen verleugnen: “Fuck…”
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