Restrisiken gibt es doch immer
Geschrieben am 28. März 2011 von KPBaumgardt
Wer Risiken vermindern will, soll das ruhig tun. Bei rohen Eiern sind wir ja auch vorsichtig und verpacken sie ordentlich. So ein Eierkarton ist preiswert und nützlich, bietet Sicherheit beim Transport. Dass dann doch mal ein Ei eine angeknackste Schale hat, ist Restrisiko – die meisten Kunden öffnen den Eierkarton vor dem Kauf und kontrollieren das.
Ist dann doch einmal ein Ei ganz ausgelaufen, oder der ganze Karton, ist das der größte anzunehmende Unfall, der GAU. Damit kann man leben.
Ein Super-GAU wäre es in diesem Bereich, wenn ein LKW mit Eiern auf der Autobahn verunglückt: Totalsperrung, und vielleicht noch Tote und Verletzte, aber in überschaubarer Anzahl.
Das ist doch ganz banal:
In einem gesellschaftlichen Klima von Angst, Gleichgültigkeit und mangelnder Zivilcourage macht sich das Dumpfe und Banale nahezu ungehindert auf dreiste Weise breit |
aus:
Philosophie-Häppchen für Neugierige
Klaus-D. Gerlitz (Autor) Quelle
Wer jetzt eine Ähnlichkeit zwischen Eiern und Reaktorkuppeln bemerkt, denkt vielleicht über deren Unverletzlichkeit nach, oder auch nur : ”Oh, da wird schon nichts passieren, sowas haben wir im Gefühl”.
Hoffentlich ist jetzt mal endgültig Schluss mit dieser Gleichgültigkeit.
AZ-Redakteurin Annette Zoch über die Anti-Atom-Proteste und Fukushima
Helmut Kohl hat sich vor kurzem zur Atomdebatte zu Wort gemeldet und gesagt, das Leben sei ohne Risiken nicht zu haben. Das ist richtig. Doch bei der Atomkraft gehen wir nicht irgendein beliebiges Risiko ein. Das Risiko bei der Atomkraft ist unkalkulierbar – und steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Fukushima zeigt uns, was im schlimmsten Fall (der bei der Risikoabwägung immer einbezogen werden muss) droht: Indem wir alte, mangelhaft geschützte Meiler weiter betreiben, gehen wir das bewusste Risiko ein, unser Land auf Jahrhunderte hinweg unbewohnbar zu machen. Auf Jahrhunderte hinweg kranke Kinder zu bekommen.
Dass auch Abgeschaltet-lassen und weiter abschalten weitere Rest-Risiken mit dem Atommüll nicht ausschließt, ist kein Grund zum Weitermachen.
“Nein, Danke” ist in dem Zusammenhang allzu übertrieben höflich und längst zu spät. Wie Japan den schleichenden GAU überstehen soll ist so offen wie dessen Fernwirkungen unklar sind.
“Ausgestrahlt” ist da nur ein frommer Wunsch. Und: Wer A (wie Abschalten) sagt, muss auch B (wie sich im Energie-Hunger beschränken) sagen.
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