Vegetarismus – oder Essen mit Gewissensbissen

Schuldgefühle und Gewissensbisse beim Essen kennen ja gerade die Übergewichtigen zur Genüge:


Wenn bei Omas Geburtstagsfeier die Tanten sich gegenseitig von der “Leichtigkeit” ihrer Torten überzeugen wollten (“und Du kannst doch ruhig noch ein Stück essen!”) zeigten gerade diese Beschwichtigungen das latent schlechte Gewissen, das zugunsten des Schlemmens übergangen wurde, an.

Auch beim Braten mit der dicken Sauce war der Genuss nicht immer so ganz ungetrübt bei den Vielessern – musste es doch das eigene Ess-Verhalten sein, das zu den Blutwerten führte, die den Arzt die Stirn runzeln ließen.

An einen “ökologischen Fußabdruck” (Definition s.u.) von Lebensmitteln dachte aber vor einigen Jahren noch niemand.

Das hat sich mittlerweile gebessert: Es gibt neue, frische Gewissenbisse und Entscheidungshilfen bei Fragen wie:

  • Darf ich nur Eier von frei laufenden Hühnern kaufen?
  • Muss ich aufhören, Thunfisch zu essen?
  • Welchen Apfel soll ich kaufen – den aus Neuseeland oder den aus Deutschland?
  • Was kaufen: Biofleisch von Aldi oder das Schnitzel vom Metzger?

Hinzu kommen noch Fragen wie:

  • darf ich Fleisch oder kein Fleisch?
  • desgleichen: Eier, Fisch, Milchprodukte …essen?

Wenn hier nicht nur neue Unsicherheiten und Gewissensbisse aufgebaut werden sollen, hilft wohl nur Information und Vernunft, und vielleicht auch ein wenig Ethik und Moral.

Etwas weiter führt vielleicht der Artikel “Vegetarismus heute” im “Netzwerk Frauengesundheit”.

… wie bereits Pythagoras in der Antike propagierte, sind Produkte vom lebenden Tier moralisch vertretbar. Außerdem sind in der ökologischen Landwirtschaft für das geschlossene System auch Tiere für Dünger und zur Abfallverwertung erforderlich.

Prof. Dr. Claus Leitzmann wies in dem Interview auch auf die “Doppelrolle” des Menschen als Natur- und Kulturwesen hin, die wir verantwortungsvoll und nachhaltig spielen könnten.

 

Unter dem Ökologischen Fußabdruck wird die Fläche auf der Erde verstanden, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen (unter Fortführung heutiger Produktionsbedingungen) dauerhaft zu ermöglichen. …
de.wikipedia.org/wiki/Ökologischer_Fußabdruck

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2 Kommentare zu “Vegetarismus – oder Essen mit Gewissensbissen”

  1. die Überschrift ist allerdings unzutreffend – ein Vegetarier braucht keine Gewissensbisse haben, weil er schließlich keine toten Tiere isst.

    als erwachsener Mensch sollte man in der Lage sein, Verantwortung zu übernehmen; und das hört eben bei der Nahrungsauswahl nicht auf.

  2. @ Mausflaus: Bei der Überschrift fehlt das Fragezeichen. Diese „…ismen“ – sind das eigentlich die letzten Wahrheiten?

    Oder Glaubensfragen, religiöse Fragen? Oder können wir Religion auch wie eine Kinderkrankheit überwinden?

    Mal sehen, wahrscheinlich schreibe ich noch eine Fortsetzung zu „Pythagoras“…

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