Transgener Lachs mit doppelter Wachstumshormondosis
Geschrieben am 11. September 2010 von KPBaumgardt
Ein ellenlanger Artikel bei Heise.de bringt es irgendwie nicht auf den Punkt: Was passiert, wenn…
Wenn die US-Lebensmittelbehörde FDA einem gentechnisch veränderten Atlantischen Lachs die Zulassung erteilt, der doppelt so schnell wächst.
Brechen die Viecher aus der Zuchtfarm aus, sind die natürlichen Bestände gefährdet. Kommen sie auf den Teller, sind wahrscheinlich die Konsumenten gefährdet: Hormon-Futter bei Rindern und Schweinen wirkt auch beim Menschen – sollte es bei Fisch anders sein, nur weil die Mehr-Hormone von einem falschen Gen gesteuert werden?
Die gentechnisch veränderten Futterpflanzen sind ja auch irgendwo “genehmigt” worden, und als “sicher” eingestuft. Sicher sind unsere Ökosysteme jedoch nicht, sondern kaputt oder gefährdet.
Letztlich handelt es sich hier um ethische Fragen, die Politik und Ökonomie nicht beantworten können. Derweil drehen die Ethiker Däumchen, vernaschen Chorknaben oder bereiten Bücherverbrennungen vor oder wollen diese abwenden.
“Schöpfung bewahren” geht nicht, weil es ja keine Schöpfung gegeben hat, sagen die Atheisten, ohne wenigstens auf der Bewahrung von Ökosystemen zu bestehen oder Respekt vor der Natur zu entwickeln.
Auch wenn der Zucht-Lachs erschwinglich ist, fett schmeckt und Fischöl gesund ist: Er wird wieder mit Fisch gefüttert und trägt zur Überfischung bei.
Also lassen wir das mit dem Lachs-Brötchen und mischen uns einen Teelöffel Leinöl in den Quark, das enthält auch viel Omega-3-Fettsäuren.
Meinetwegen auch afghanisches Hanföl, wenn die Entwicklungshilfe das schafft: Anbau dort und Vermarktung hier.
Und ab und zu mal einen Heringssalat…
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Abgelegt unter: Nachhaltigkeit, Politik | 2 Kommentare »
Warum wird erst so spät realisiert, dass die Überfischung ein wirklich dramatisches Problem für unsere Zukunft bedeutet. Ich verstehe das nicht. Wenn das so weitergeht, steuern wir zielgerichtet auf das unheilvolle Jahr 2012 zu 🙂
Die Einen „realisieren“ das Problem Überfischung, die anderen nicht. Die einen verursachen es, …
Ansonsten: Um welche Interessen, um wessen Interessen geht es da, und wo bleibt das Allgemeinwohl und wo bleibt die Verantwortung gegenüber der Natur?
Ich finde schon, dass man diese Zusammenhänge verstehen kann, wenn die Wahrheit auch nicht schön ist.