Funfack, Metabolic Balance und der Trend zur Bibliothek: Kochen nach Metabolic Balance

Mitte Januar hatte die Verbraucher-Zentrale Thüringen eine Pressemeldung zu “Metabolic Balance” herausgegeben, in der die “Funfack-Diät” (der Erfinder der “Metabolic Balance ist Dr. Funfack) gar keine gute Bewertung erfahren hat.

Für die “Ernährungsvorschrift, die sich am Blutbild orientiert” müssen die Teilnehmer zunächst einmal ordentlich viel Geld bezahlen, dann zwei Tage “entgiften”, anschließend eine Phase der Strenge durchleben, sich sodann in die Phase der gelockerten Umstellung begeben, um sich schließlich in der lebenslangen Erhaltungsphase zu befinden.

Wir kennen

  • die “Entgiftungsphase” von Fastenritualen: Provozierte Darmentleerung wird als “Reinigung” ausgegeben.
  • Eine Phase der Strenge, des Gehorsams und der Unterwerfung entspricht darüber hinaus der Disziplinierung, die in sozialen Systemen bei der Aufnahme in eine Gruppe gefordert ist – als Belohnung winken Anerkennung und Mitgliedschaft, hier: In der Funfack-Gemeinde.
  • Die Regeln wirken weiter – einschließlich der Regel, dass es keine Regel ohne Ausnahme gibt.
  • Von einer “Erhaltungsphase” sprechen auch die weight-watchers bei ihrem Konzept.

Interessant wäre es jetzt, zu untersuchen, warum Metabolic-Balance offensichtlich zur “Trend-Diät” mutiert. Ein Faktor hierbei ist sicherlich die Motivation der “Betreuer”, denen unter anderem geraten wird:

„Bieten Sie ein Basis-, ein Silber- und ein Gold-Beratungsprogramm an, kombinieren Sie es mit Leistungen wie Fußreflexzonenmassage oder Akupunktur.“

Eigentlich interessant, dass die Metabolic-Balance-Teilnehmer neben der Teilnahme- oder Beratungsgebühr die Rezepte noch selbst kaufen sollen.

Die hier vorgestellten Bücher sind nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Funfack-Programm, der Diät-Erfinder wäre ohne Co-AutorInnen auch recht aufgeschmissen. Ob das abnehmen hier wirklich nur als Nebeneffekt, und nicht als Hauptziel gesehen wird, ist schwer zu beurteilen.

“Schluss mit Hungerkuren” und “individuelles Programm” sind Slogans, die, wenn die Metabolic-Balance denn tatsächlich eine Trend-Diät geworden ist, den Bedürfnissen Vieler entsprechen, und doch nur einfache, altbekannte Wahrheiten ausdrücken.

Persönliche Meinung:

Andererseits bin ich sicher, dass bei Metabolic-Balance durchaus auch mal gehungert wird 😉
Dann kommt es zu den Diät-Verfehlungen, den Diät-Sünden, und die sind als “quasi-erlaubte Rückfälle” ins Programm eingebaut, dürfen für teures Geld mit dem Berater besprochen werden, und schon ist der Klient, der ja initial so einiges bezahlt hat, in der Abhängigkeit.

Oder gibt es bei Metabolic-Balance eine Geld-zurück-Garantie?

Nachtrag:

Stiftung Warentest hinterfragt Metabolic Balance

und nimmt dabe Bezug auf eine Veröffentlichung der hessischen Verbraucherschützer.

Die Verbraucherzentrale Hessen warnt, Metabolic Balance fehle die wissenschaftliche Grundlage.  [Quelle]

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8 Kommentare zu “Funfack, Metabolic Balance und der Trend zur Bibliothek: Kochen nach Metabolic Balance”

  1. […] Kochen mit Metabolic Balance […]

  2. Kann man mit bewußter Ernährung, auch ohne „Mode“-Trends, das eigene „Wohlfühlgewicht“ erreichen und es auch dauerhaft erhalten?
    Sich gesund zu ernähren und Freude am Essen zu haben bedarf manchmal eines Umdenkens. Ob es der „Mode-Trend“ sein muss, sollte jeder für sich selbst entscheiden.

  3. […] vier Metabolic-Diät-Phasen, im Artikel über die Metabolic-Balance-Kochbücher nur kurz angerissen, hier noch einmal ausführlicher: 1. Die Entlastungsphase Diese Phase dauert […]

  4. Meiner Meinung nach ist es viel einfacher wie auch @foodcoach schreibt. Gesund und so ganz ohne Modetrend.

    Vor Allem muss man sich da nicht ständig an Andere anpassen und „seine“ Strategie wechseln ❗

    Alaaf….

  5. @ foodcoach: Ich hatte die Dimensioonen dieses „Modetrends“ lange gar nciht wahrnehmen wollen.
    Das Wohlfühlgewicht zu erreichen, kann m.E. am Ehesten funktionieren, wenn es nicht isoliert um die Ernährunge geht, sondern um die relative Ausgewogenheit aller Lebensbereiche.
    Mein „Ernährungsbewusstsein“ ist also schon recht ausgeprägt, aber zugegebenermassen machen mir doch gewisse „Diätsünden“ einen Strich durch die Rechnung.
    Da will ich mich nicht beklagen – sondern daran arbeiten 😉

    @ Lutz: In Deinem Fall: Bloß keinen Strategiewechsel 😉
    Du hast doch so einen genialen Diätcoach (und umgekehrt) 😉

  6. Auf keinen Fall ändere ich mein/unser Programm.

    Das funktioniert jetzt schon so lange so gut.

  7. […] könnte auch sagen: Metabolic Balance lebt davon, dass die Ernährungspläne individualisiert erscheinen – was ja auch der Fall wäre, […]

  8. Ich mache seit 2011 Metabolic-Balance. D.h. ich habe alle Phasen durchlebt, auch durchlitten z.T., wie bei jeder Ernährungsveränderung zum Guten.
    Für mich war MB das Ernährungserlebnis meines Lebens, denn ich habe meine gesamte Ernährung so umgestellt, wie es mir anempfohlen wurde. Und nun fühle ich mich erstmals richtig gesund und wohl, habe noch nie so vielseitig gegessen in meinem Leben und dabei sogar kochen gelernt.
    Metabolic gibt einem mit dem Plan eine Richtlinie, was an Lebensmitteln gut für einen ist. Und so habe ich nach und nach gelernt, kritsich beim Einkauf auf alle Zusatzstopffe zu achten, die bei MB verpönt sind. Reine, naturbelassene Lebensmittel stehen an oberster Stelle.
    Redete man mir immer ein, ich sei allergisch gegen Hülsenfrüchte, so gehören sie jetzt mit zu meinen Lieblingsgerichten. Sie sind mein Eiweißlieferant anstatt der vielen Fleischesserei von früher. Auch habe ich durch MB den Weg zum regelmäßigen Fischverzehr gefunden und ein Gespür für Mengen, die mir gut tun, Geschmack und mehr Aufmerksamkeit beim Einkauf.
    Ich denke, all die, die sagen, MB sei wissenschaftlich nicht erklärbar und daher ab zu lehnen, denen entgeht etwas. Es muss nicht alles erklärbar sein, wenn es dann aber verblüffenderweise fantastisch wirkt. Der Essens-Plan, der aufgrund einer Blutanalyse erstellt ,schockte mich total, denn darauf standen die Dinge, die ich bislang immer gemieden hatte auf meinem Speiseplan.
    Und das konnte das Labor ja nun wirklich nicht vorher wissen.
    Die Regeln sind hart, aber man muss sie nur zu Beginn durch halten, bis man sein Wunschgewicht hat. Das allerdings erreicht man ziemlich flott, wenn man sich an seinen Plan hält. Und in der Tat: Ich habe nie gehungert!
    Jetzt kann ich wieder alles essen, habe aber zum Glück das Verlangenb gar nicht mehr nach ungesundem Kram mit undefinierbaren Inhaltsstoffen, und ich kenne meine Mengen, die ich essen darf. Man entwickelt ein Gefühl dafür so nach und nach.
    Aber jeder entscheidet sich selbst in seinem Leben für seinen eigenen Weg, und es wäre töricht, zu missionieren. MB muss man wollen und zu Beginn durch halten, dann bleibt man eh den Rest seines Lebens dabei.
    Für mich nach einiger Zeit verblüffend: Mein schlanker Mann, Pizza- und Nudelfreund, Brot- und Kuchenfan, was alles nicht sonderlich mb-konform ist, meinte eines Tages: „Sag mal, ich könnte doch eigentlich das „Zeug“ auch essen, denn irgendwie schmeckt es mir.“
    Tja, und heute essen wir mit Linsenmus gefüllte Paprika und freuen uns, wieder einmal eine Fleischportion umgangen zu haben.

    Ich liebe Metabolic Balance, nachdem ich Brigitte, Atkins, Weight Watchers etc. alles umsonst machte. Jetzt bin ich 23 Kilo leichter, immerhin im 3. Jahr, und Herrn Dr. Funfack und seinem Team kann ich nur ein Leben lang danken, denn auf diese Ernährungsart wäre ich von alleine nie gekommen.
    Angelika Otten

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Frische Kommentare

  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
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