Sekundärprävention

Bei Sekundärprävention handelt es sich um einen auf den ersten Blick paradoxen Begriff, der sich aber in die medizinische Fachsprache eingeschlichen hat. Er wird beispielsweise so erklärt:

Sekundärprävention


Alle Maßnahmen, die geeignet sind, das Wiederauftreten der akuten Erkrankung zu vermeiden. Unter Einsatz aller möglichen medikamentösen Maßnahmen, kann das Risiko eines erneuten Herzinfarktes, z.B. um rund 80 %, gesenkt werden.

Eine andere Erklärung lautet wie folgt:

Definition

Als sekundäre Prävention bezeichnet man die Gesamtheit aller Maßnahmen, die der Früherkennung und damit der Möglichkeit einer rechtzeitigen Behandlung von Erkrankungen dienen.
Beispiele

Typische Bestandteile der sekundären Prävention sind Screening- oder Vorsorgeuntersuchungen, die eine Aufdeckung symptomloser Erkrankungen bei scheinbar gesunden Individuen ermöglichen sollen.

Im Bezug auf kardiovaskuläre Erkrankungen bezeichnet „Sekundärprävention“ alle Maßnahmen, die nach dem Eintreten einer kardiovaskulären Erkrankung (z.B. KHK, Herzinfarkt) unternommen werden (z.B. Lipidsenkung), um ihr weiteres Fortschreiten zu verhindern – im Gegensatz zur Primärprävention.

Die „Vorsorge, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“ findet dann natürlich auch ihre praktische Anwendung:

Primär- / Sekundärprävention

Mit Vorsorgeuntersuchungen und ärztlichen Empfehlungen zum Lebensstil können gesundheitliche Risikofaktoren und Folgeerkrankungen deutlich gesenkt werden.
Wenn bei Ihnen die Veranlagung zu oder bereits das Vorhandensein einer bestimmten Erkrankung diagnostiziert wurde, können Sie selbst immer noch viel dafür tun, die Ursachen zu beseitigen oder zumindest dem Fortschreiten entgegenzuwirken. Durch Änderung Ihrer Lebensgewohnheiten in Rücksprache mit den Ärzten tragen Sie selbst zu Ihrem Therapieerfolg bei.
Körperliches Training ist neben anderen immer noch eine der wirkungsvollsten Maßnahmen. Bereits bestehende Erkrankungen wie Herz/Kreislaufprobleme oder Diabetes werden dabei durch ärztliche Untersuchungen begleitet. Der Krankheitsverlauf wird dokumentiert, Risiken minimiert und die Behandlung optimiert.
Sie werden es bereits nach kurzer Zeit erleben: Ein individuelles, den Beschwerden angepasstes Trainingsprogramm verbessert Ihre Leistungsfähigkeit im Alltag und erhöht die Lebensqualität.
Angeboten werden Trainings- und Schulungsprogramme bei:

  • Herzkreislauferkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Übergewicht
  • Vorbereitung und eventuelle Vermeidung von Bandscheibenoperationen

Wissenschaftliche Untersuchungen zur Sekundärprävention gibt es auch, so eine Dokumentation der AOK. Die Erhebung der Daten, und der dazugehörige Fragebogen sind gut dokumentiert:

Durch wiederholte schriftliche Befragungen der Versicherten wurden u. a. Indikatoren zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität und zur Compliance der Teilnehmenden ermittelt. Für die gesundheitsökonomische Analyse war ein Großteil der Leistungsdaten zugänglich: Die Nettoeffekte der Beratungsmaßnahmen wurden durch einen mehrjährigen Vergleich von Interventionsgruppen (mit Beratung) und Kontrollgruppen (ohne Beratung) berechnet.

Um Effektveränderungen beim Übergang des Gesundheitsberatungsprogramms von der Start- in die Routinephase untersuchen zu können, wurden zeitlich gestaffelte Interventionsgruppen gebildet. Die erzielten Effekte wurden den Kosten des sekundär-/tertiärpräventiven Angebots gegenübergestellt.

Man meint ja immer, wenn man möglichst viele Daten nach allen Regeln der Kunst ausgewertet hat, zu gesicherten Aussagen zu kommen, die auch als Handlungsanweisung dienen können.

Dabei kann die Auswertung vorhandener Daten nichts aussagen zu Fragen wie „Was wäre, wenn?“

Das gleiche Problem wie bei den Aussagen zur evidenzbasierten Medizin: Fragen, die über die Betrachtung des Bestehenden hinausgehen und sich auf neue Möglichkeiten beziehen, werden so nicht beantwortet; Ein Beispiel:

„Was wäre, wenn die Übergewichtigen sich in optimal gestalteten Selbsthilfegruppen ihr eigenes Programm verordneten?“

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Ein Kommentar zu “Sekundärprävention”

  1. […] will, kann Illustrationen zu diesem bemerkenswerten Fall von Sekundärprävention in Hülle und Fülle finden – unter gesundheitlichen und psychohygienischen Aspekten ist von […]

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