Das Blog geht zum Brunnen, bis es animiert
Geschrieben am 23. Februar 2020 von KPBaumgardt
Wenn auch eigentlich der Krug zum Brunnen geht, bis er bricht: Etwas geht gut, so lange es (gut) geht, besagt die Redewendung, die illustriert, dass man vorsichtig sein muss und nicht mit viel Stabilität bei zerbrechlichem Geschirr rechnen darf.
Für die Überschrift habe ich den Spruch ein wenig „retouchiert“ – „Was motiviert mich“ ist gegenwärtig die Überschrift der Blogparade beim Unruhewerk, „Was mich zum Bloggen animiert“ nehme ich dabei als Unter-Überschrift.
Wenn schon die Urmenschen eine Sprache entwicklet hatten, wir die immer noch gebrauchen, ist ja anzunehmen, dass „Kommunikation“ allgemein ein menschliches Bedürfnis ist und meinetwegen auch „evolutionäre Vorteile“ bietet.
Die Formen der Mitteilung sind vielfältig: Schreiben, Filmen, vertonen, Schattenspiel, bildliche Darstellungen in Felshöhlen, Gravuren an Tempeln – seit Erfindung des Buchdrucks sind Medien allgemein wichtiger, verbreiteter worden, stehen nicht mehr nur der Kaste der Schriftgelehrten zur Verfügung.
Die mündliche Mitteilung von Wissen und Märchen gilt mit der Zeit als überholt, das Erzählen geht zurück, und wir hatten mal eine Zeit, in der es „Mode“ war, die „tiefere Bedeutung von Märchen“ akademisch zu erklären; den Sinngehalt von Mythen zu behandeln, war ein Spezialgebiet, das meines Wissens nur von wenigen Emigranten während des Weltkriegs II betrieben wurde.
Mit der Bedeutung der Mythologie für die Aufklärung, hier in Bezug auf die unterschiedlichen Ausformungen des „Narzissmus“ befasst sich eine Artikelserie in gebloggter Form; es ist ja nicht ausgeschlossen, dass daraus einmal ein Buch wird .
So viel zur geistigen Nahrung. Mit der Zubereitung von Lebensmitteln befasst sich dieses Blog. Man kann sagen, ein Food-Blog ist an Interessen orientiert – davon gibt es noch ganz Viele, also ist das nichts außergewöhnliches. Manchmal macht es Spaß, die Rezepte der Foodblogger oder ihre Fotos dazu zu vergleichen; manchmal…
Bananen-Tomatenmark-Ketchup: Eine reife Banane, Rotweinessig, koreanische Chilipaste, Olivenöl, Gemüsebrühe, Salz pürieren, abfüllen, innerhalb weniger Tage verbrauchen – das ist wohl kein Problem. Statt Gemüsebrühe ist auch der Sud von Obst aus dem Glas oder der Dose möglich.
Ein gewisses Interesse an einer „gesunden Umwelt“ haben wir doch alle? Mein Interesse an der Umweltpolitik ist, gerade wenn ich über das eine oder Andere schreibe – auch Anlass zu Frustration, führt zu „nichts“, und ich bin nicht der Einzige, dem es so geht.
Ebenso frustrierend war wohl auch das Engagement für die „Friedenspolitik“: Ohnmacht bei Kurzstrecken-Atomraketen, wie bei havarierten Atomkraftwerken; aktuell gibt es von der Klimakrisen-Front auch nur Sturmmeldungen…
Der Lebenmittelsektor ist mit der Agrarpo0litik verzahnt, hier gilt es dann und wann, Entwicklungen zu verfolgen – dabei hat sich die Idee einer „bedingunglosen LebensmittelGrundversorgung“ herauskristallisiert – eine Idee, die so neuartig ist, dass nur Wenige nachvollziehen können, wie das Prinzip funktioniert: Sie ist jedenfalls strukturell einfacher als der Emissionszertifikathandel oder die KFZ-Steuer, Belange, bei denen die Meisten auch gern „den ganzen Quatsch“ den Politiker*Innen überlassen.
Grundlegend einfache Rezepte mag ich auch – Wer kocht auch noch wirklich gern mit hohem Aufwand? Etwas einfaches zu arrangieren, das dann noch „umweltkonform“ vegan ist und doch interessant, wie diese selbsterklärende „Nudelsalat-Studie“, die auch als pure Anregung ihren Wert haben mag, kann motivieren.
Auch in der Verkehrspolitik sind umweltfreundliche Lösungen nötig und nur mit Verzug in Arbeit – meinugsbildende Artikel kann ein Einzelner hierzu zwar verfassen, kann es aber eigentlich auch lassen.
Food-Sharing bei der Lebensmittelversorgung halte ich für eine zukunftsträchtige Idee, die ich gerne unterstütze; durch die Unmöglichkeit, „wie früher“ im größeren Familienverband zu speisen, sind „alternative Zubereitungsformen“ namens „Tiefkühlpizza“ (oder ähnlich) wohl immer noch im Vormarsch.
Mehr food-sharing im Sinne von „für Andere mitkochen und solche Erzeugnisse arbeitssparend teilen“ könnte hier ein „kleines Korrektiv“ sein – wenn die Tempeh-Herstellung funktioniert, werde ich mich in der Nachbarschaft umhören, wer sich dafür interessiert.
Energiesparend kochen bezieht sich ja immer auch auf „Energieaufwand pro Portion“, und große Töpfe sind, entsprechend gefüllt, kleineren dabei überlegen.
Gesellschaftlich könnten wir mit einer erweiterten Gemeinschaftsverpflegung ein paar Fliegen mit einer Klappe schlagen – das passende Lied hierzu ist bekanntlich „Blowing in the Wind“ 🙁
Man kann „Verbraucherschutz“ betreiben, vor Gift oder Kunststoffsplittern in Lebensmitteln warnen, fürs Schlachtvieh die angemessene Lebensqualität fordern und von den Verbrauchern verlangen, dass sie sich einschränken und eine Tierwohlsteuer zahlen.
Die Diskussion um derartige Gerechtigkeit führen Handel und Industrie mit frischen Fakten:
„Veganes Hack“ – oder künftig auch Retortenfleisch – scheint mit kein wirklich moralisches Angebot zu sein. Die Frage der Entfremdung des Menschen von der Natur, der Entfremdung des Menschen vom Menschen wird hier mit „mehr Entfremdung“ verworfen.
Wenn es schon Frikadellen ohne Fleisch sein müssen – und Gewohnheiten sind manchmal unauslöschlich – sollte es sich doch um Bratlinge handeln, denen man die „Herkunft aus dem Garten“ auch ansehen kann: Schmecken wird es wohl, darf es auch „traditionell vegetarisch“.
Man kann ja nicht in einem einzigen Satz sagen, worum es geht; „Es geht um eine gesunde Lebensweise“ ist zwar kurz, braucht aber den Verweis zu einer Erläuterung. Bei „den Alten“, bei unseren geistigen Vorfahren, hieß noch die gesunde Art, zu leben: „Diät„.
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