Topinambur, Süßkartoffel, „Stampf und Suppe“
Geschrieben am 6. Dezember 2017 von KPBaumgardt
„Glückliche Tiere, faire Preise, Gutes aus der Region…“ wird auch Tim Mälzer mit 100 Lebensmittel-Checks nicht herbeizaubern können – aber verraten, wie ein Maissüppchen gekocht wird: Das kann er…
Maissuppe ohne das Mais-typische Maisgelb, mit grünem Pfeffer, der auch nur so heißt…
Das Mälzer-Rezept bei der ARD sah diese Zutaten vor:
- 3 Knoblauchzehen
- ½-1 Chilischote
- 2 Dosen oder Gläser Maiskörner (je 230 g Abtropfgewicht)
- 6 El Olivenöl
- Salz
- 1½ Tl mildes Currypulver
- ca. 750-800 ml Gemüsebrühe
- 100 ml Schlagsahne
- Zucker
- ½ Limette
- 5 Stiele Koriandergrün
Wer es unbedingt regional will, muss sich wohl beim Verband der Deutschen Süßmais-Anbauer und -Eindoser beschweren.
Ich finde solche „Sendungen“ nicht sonderlich prickelnd – wenn ich doch genau weiß, wie unmöglich das mit der Regionalität ist, wie gering der Einfluss der Verbraucher darauf, was wo angebaut wird, im Vergleich zur Politik ist – und die Politik ist nun mal verfehlt.
Bei meinen Zutaten waren immerhin die Chilies regional – direkt hinter der Balkontür gewachsen:
Woher die Süßkartoffel stammt, weiß ich aber auch nicht – irgendwie ist doch alles regional, wenn es auch nicht in der Region der Herstellung verkauft wird.
Aus dem eigenen Kochtopf – mit einem Umweg über den Gefrierschrank – stammten die Suppenwürfel zum Mais…
Wie auch immer – ohne Pürieren geht es nicht, und wegen des relativ faserigen Ingewrs hatte ich den Suppenbrei auch noch durch ein Sieb gestrichen, sodann mit Hühnerbrühe auf eine genehme Konsistenz eingestellt.
Topinambur…
Topinambur sollte eigentlich mehr Beachtung und Verwendung finden, es enthält viel Inulin – vor Jahren hat die Reformbewegung versucht, eine Kohlsuppe mit Inulin in den Markt zu drücken; die ist aber nicht sehr gut angenommen worden. Topinambur ist auch roh genießbar:
hier als geraspelter Salat mit Pastinake, Orangenstückchen und geriebenen Nüssen. Das zierende Grün stammt von einem Kohlrabi, das das Treiben anfangen wollte…
Topinambur, Kartoffel und Süßkartoffel, gemeinschaftlich mit Butter, Milch, Salz und Muskat gestampft, ergeben dem beliebten Topinambur-Kartoffel-Süßkartoffelstampf;
der wurde hier noch mit Pilz & Pilzsauce zur „Komplettmahlzeit“ ergänzt.
Eher imbissmäßig daher kommt „Multistampf & Rosenkohl“:
Bleiben wir noch kurz beim Topinambur – das passt auch zum
„Hackbraten“ mit Zwiebelsauce und (Rot-)Weinsauerkraut. Die Sauce enthielt in diesem Falle noch reichlich Malzbier – gut für die Farbe und eine gewisse Süße.
Alternativ zum Burger-Patty, das natürlich etwas Anderes als ein Hackbraten ist,
Zwiebelsauce, reichlich Champignons, Chinanudeln.
Petri Heil!
Weil neulich bei der „Küchenschlacht“ eine vom Aussterben bedrohte Tierart, der Feldhase, auf den Tisch kam (Und auch nur Lende und Leber, was ein Zeichen fehlender Wertschätzung des ganzen Tiers ist)), war ich ziemlich sauer aufs Fernsehen und dessen „wertneutrale Information“.
Wie geschaffen für solche Koch-Gesellen, die keinen Meister finden, der sie in die richtigen Bahnen lenkt, ist diese Illustration aus dem Struwwelpeter. Zum Artikel „Mit dem Ersten schießt man besser„.
Ein Schuss in den Ofen war auch die „Hart, aber fair“-Sendung zum Bienensterben:
„Kann ihnen nicht sagen, welchen Anteil die Landwirtschaft am
#Insektensterben hat. Der Mensch hat damit was zu tun – zum Teil auch die Landwirtschaft, gibt aber viele andere Punkte und Einflussfaktoren“
(Sinngemäß) so sprach der Generalsekretär des Bauernverbands, Krüsken. Dieser Ausbund an Kompetenz hätte sehr wohl einige „Einflussfaktoren“ benennen können und müssen – so hat er bloß allen Zuschauern die Zeit gestohlen. Es ist bedrückend, wenn so wenig Wille, natürliche Kreisläufe, Tier- und Pflanzenvielfalt, zu erhalten erkennbar ist.
Wenn es auch keinen Sinn ergibt, bei diesen Zuständen voller Wut mit dem Fuß aufzustampfen, quasi „das Rumpelstilzchen zu geben“, lässt sich doch beim Fabrizieren eines Kürbisstampfs und Kürbisstampfauflaufs (hier mit wenigen Rote-Beete-Würfelchen ergänzt und mit Feta überbacken) solche Energie sinnvoll nutzen.
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