Von der Krippe bis zur Mensa – oder Kantine

Schulverpflegung für Kinder ist in letzter Zeit in die Kritik geraten: Tiefgefrorene Erdbeeren, vom Caterer verwendet sind im Schulessen gelandet und haben für massenhaften Brech-Durchfall gesorgt.

 

Die öffentlche Verpflegung hat auch ohne das so ihre Tücken:
Wenn Muttern aber nicht mehr zu Hause ist, muss das Kind fremdversorgt werden, außerdem soll es ja sowieso schon früh an Kontakte mit Gleichaltrigen gewöhnt werden, und so ein Kindergarten-Tag zieht sich.

Die Probleme gibt es dann im Detail: Mal das eigene Frühstück mitgebracht werden, mal wird es vor Ort zubereitet. Sollen die Kinder selbst die Brote schmieren, soll die Kindergärtnerin diese Arbeit machen?
Welches Gemüse, welches Obst kommt auf den Tisch, und in welcher Qualität?

Beim warmen Mittagessen wird es spannend: Lohnt es sich, eine Küchen-(Fach-) Kraft einzustellen, soll ein privater, soll ein Caterer wie die Stadtküche (wo es die denn gibt) bestellt werden – und wird es den lieben Kleinen schmecken?
Für viel Spaß sorgt dann immer die Abrechnung; da werden Listen geführt, Bestellungen aufgegeben und korrigiert, und wenn vor Ort gekocht wird, muss auch jemand Lebensmittel einkaufen: Für mindestens drei Kost- oder Diätformen.
Sollen die ErzieherInnen mitessen, dafür bezahlt werden, oder bekommen sie für das Mit-Essen eine Aufwandsentschädigung?
Welche Tischmanieren sollen die Kids beigebracht bekommen? Ein Thema für den Elternabend – wenn bloß mal ein paar Eltern kommen. Aber wenn viele kommen, ist das meist ein Zeichen für eine Krise.
Werden Töpfe und Schüsseln auf den Tisch gestellt nd jeder nimmt sich, und wenn, in welcher Reihenfolge? Tischgebet oder doch keine religiöse Bevormundung? Und: Wer wird Essenskönig, wer wird Suppenkasper?
Da soll alles vernünftig geregelt werden, und doch herrscht das Chaos. Gesund soll es sein, aber Marshmallows gelten als vollwertiger Nachtisch – und warum überhaupt Nachtisch?
Im Kindergarten könnte man die Kinder noch gut an der Essenzubereitung beteiligen – Im Hort nur noch, wenn das auch im Stundenplan vorgesehen wäre; ist es aber nicht. Lehrerinnen, Küchenhilfen und Kinder müssten sinnvoll zusammenarbeiten – das können sie aber nicht, weil die fach-pädagogische Ausbildung das nicht vorsieht.

Erfahrungsaustausch zwischen unterschiedlichen  Einrichtungen? Wenn, dann nur auf Leitungsebene.
Eigentlich könnte man integrierten Projektunterricht machen, Bauerhöfe besichtigen, Schulgarten nutzen, Tomaten züchten, Sauerkraut und Kimchi machen – aber nein, das geht nicht. Aber dann wundert man sich, wenn tausende Kinder erkranken, und ist froh, dass es nicht schli9mmer gekommen ist.

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