Diäten als Methoden zum Abnehmen und der menschliche Faktor
Geschrieben am 13. Dezember 2007 von KPBaumgardt
Eine US-Studie hatte das Ergebnis: "Welche Diät Du machst, ist schnurz".
In der Zeit liest sich das etwas feiner ausgedrückt so:
… nahmen … 160 übergewichtige Freiwillige vor einigen Jahren an der Bostoner Tufts University an einem Experiment teil, in dem sie per Zufallsprinzip einem von vier in den USA beliebten Abspeckkonzepten zugeteilt wurden. Ins Rennen gingen die Atkins-Diät, … die besonders fettarme Kost nach Ornish sowie das Abnehmprogramm der Weight Watchers, das mit Gruppendynamik und Punktesystem zu kleineren Portionen animiert, und schließlich die zone diet … . Ein Jahr dauerte der Versuch, und am Ende lautete das magere Ergebnis: unentschieden. In jeder Gruppe hatten die Teilnehmer im Durchschnitt bescheidene zwei bis drei Kilo verloren.
Die Testgruppen hatten zwar kein gemeinsames Ernährungskonzept, aber dennoch zwei Gemeinsamkeiten: Die Freiwilligkeit und die Teilnahme an einem Experiment.
Experimente mit Menschen – das Hawthorne-Experiment
1924 begann ein Ingenieur der Western Electric Company ein Experiment zum Studium der Einwirkung von Beleuchtungsart und -Stärke auf die Produktivität von Arbeiterinnen, die Telephone montierten. Es gab eine Test- und eine Kontrollgruppe; mit erhöhter Lichtstärke verbesserte sich die Arbeitsleistung.
Aber auch die Kontrollgruppe montierte mehr Telephone!
Auch, als die Testgruppe bei Kerzenlicht arbeiten musst, stieg die Produktivität in beiden Gruppen…
"Alle Theorien über den Zusammenhang zwischen Beleuchtung und Arbeitsleistung schienen hinfällig."
Die Untersuchungen in den Hawthorne-Werken setzte Mayo von der Harvard-Universität fort; Veränderungen des Lohnsystems mit und ohne Mahlzeit, unterschiedlicher Arbeitsschluss, freie Samstage und schließlich auch die Abschaffung von Privilegien – alles führte zu Verbesserungen im Sinnes des Betriebs.
Am Ende des Experiments stand
"die Entdeckung eines neuen Faktors, der psychischen und vor allem der sozialen Begleitphänomene der industriellen Arbeit."
Die Teilnahme an einem Experiment und die Anwesenheit der Forscher erhöht das Prestige der Beobachteten. Das Gefühl, beachtet zu werden, also der "menschliche Faktor", war entscheidend für das Verhalten der Arbeiterinnen.
Diät als Experiment und menschlicher Faktor
Je nach dem, wie anpassungsfähig man ist, kann man sich auf eine vorstrukturierte Diät einlassen, eine persönliche, ideale Diät entwickeln oder Diät ganzheitlich als Körper, Seele und Geist betreffenden Prozess bzw. gesunden Lebenswandel verstehen.
In jedem Fall haben wir es nicht nur mit Prozessen innerhalb des Individuums, sondern immer auch mit Interaktionen zur Umwelt zu tun (z.B. Bewertung, Lob, Verunsicherung usw.).
Dabei ist der "menschliche Faktor", also Interesse bzw. positive Zuwendung, erwiesenermaßen förderlich.
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