Bio-Roh-Rohrzucker Extrafair

… oder heißt dieses braune Süßungsmittel Vollrohrzucker, wie auf der Packung angegeben?
Jedenfalls ist es eine Alternative zum mineralfreien “Haushaltszucker” und hat einen karamelartigen Eigengeschmack. Rohrzucker macht nicht dick, einfach, weil man so sparsam damit umgeht.

Denn Rohrzucker hat einen stolzen Preis; mit 4 EURO das Kilo gehört er nicht mehr zu den leicht erschwinglichen Grundnahrungsmitteln, somdern ist ein Luxusgut.

Und das Rohrzucker-Angebot ist zudem noch “Bio” und “Fair trade”.

Da müsste es doch möglich sein, den Produzenten in den Ursprungsländern mehr als einen EURO pro Kilo zu zahlen, aber ich wette eine ungebrauchte, jungfräuliche Fressnet-Tasse, dass bei den Bauern weniger als ein Viertel dessen ankommt, was unsereins an der Kasse zahlt:

Fairtrade-certified farming co-operatives receive a "social premium" of between 5% and 10% over the open-market price for their crops, as well as a minimum price guarantee should volatile commodity markets drop below a certain level.

However, the IEA argues that western shoppers looking to make ethical choices may well be duped over how much of the additional price paid for Fairtrade goods at the checkout actually reaches Fairtrade farmers.

It points to speculation that retailers and food groups may be preying on consumers‘ better nature in order to add their own mark-ups on Fairtrade goods. (Quelle)

Sicherlich werden die Preise einfach wie alle anderen Preise, mit “fixen” prozentualen Aufschlägen kalkuliert, was den Endpreis gegenüber dem konventionellen Produkt um mehr als das Mehr, das die Bauern bekommen, erhöht. Der eigentliche Gewinner beim Fair-Trade ist der hiesige Handel, nicht der Produzent, der nicht mehr als ein “faires Minimum” bekommt.
Dabei müsste man, um Fair-Trade-Produkte zu Fair Trade und die verwettete Tasse... fördern, auch über den Preis regulieren, mehr davon absetzen und mehr Gutes tun 😉

via e-blogs

Extra-fair könnte bedeuten: “Wenn man sich die fair-trade-Produkte auch leisten kann, ohne zu den Besser Verdienenden zu gehören.”

Die Idee kam mir neulich, als ein hiesiger Supermarkt den abgebildeten Zucker aus dem Programm genommen hatte (warum wohl?) und die Restbestände zum halben Preis verkaufte.

Damit hatte das Fair-Trade-Produkt nur noch das dreifache des “normalen” Haushaltszuckers gekostet und war ein echtes Schnäppchen. Aber Ausverkauf heißt in diesem Markt: Nicht mehr im Angebot, und was nicht angeboten wird, kann auch – das mag unfair sein oder auch nicht – nicht mehr gehandelt werden.

Related posts:

  1. Himmlische Schokolade
  2. Mit dem richtigen Kaffee durch die Krise – auf dass der Kaffee nicht zum Problem werde!
  3. Wenn Kaffee Gut und Fair wird…
  4. Feodora Zart-Bitter und Ritter-Sport Öko-Feinherb– wer ist fairer, süßer, saurer, besser?
  5. Kaffee-Zubereitung und Ausschank: Einarmige Banditen und unschuldige Techniker #echtfairekaffeeliebe

Hast Du eine Anregung, Frage, Kritik oder ein Lob? Dann
Gib doch einen Kommentar ab!
(Aber keinen Quatsch schreiben!)

Frische Kommentare

  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
  • Bine: Lieber Klaus-Peter, ich bin über die Foodblogbilanz2021 auf Deinem Blog gelandet und...

Rubriken

Archive

Motivation