Geschrieben am 3. April 2022 von KPBaumgardt
Wenn die Güter knapp sind, werden sie teurer – das ist Marktwirtschaft. Wo Krieg herrscht, wird wenig geerntet, und Getreide und Öl werden knapp; Dass es zum Krieg kommt, könnte auch eine Gesetzesmäßigkeit sein, wenn als „Ursache“ Ressentiments, Ängste und Fehlinformationen, ursprünglich auch Habgier in Frage kommen.
Einer Mischung aus schlechter Logistik, verworrenen Kriegszielen und Wehrhaftigkeit der Überfallenen haben wir diesen Ritt auf Messers Schneide zu verdanken, sind zu Anpassungsleistungen gezwungen, denn man kann den EURO nur einmal ausgeben, muss also frieren, sparen oder Beides. Man kann den gleichen Satz auch mit „hungern“ statt „sparen“ bilden.
Auch Guacamole wird teurer, wegen der gestiegenen Frachtkosten und weil das Wasserpumpen im Erzeugungsland mit den Energiepreisen mehr kostet. Doch ist der Schaden durch die gestörte Warenversorgung (und Konjunktur überhaupt?) nichts im Vergleich mit den sozialen Schäden: Dass Zivilisten und SoldatInnen „fallen“, unzählige Familien auseinandergerissen werden, junge Männer als bewaffnete Kämpfer sozialisiert werden kann gar nicht beziffert werden.
Die Formel von der „friedlichen Koexistenz“ scheint sich als falsch erwiesen zu haben – oder ist weiterhin richtig, nur bei der Variablen „Führung“ und „Regierungsform“ haben sich korrupte Fehler eingenistet.
Wir hatten jetzt jahrlangen Dauerstress bei wenig Aussicht auf radikale Ursachenbekämpfung, aber wahrscheinlicher Verschärfung der Lage, verursacht von
- Artensterben,
- Klimawandel,
- Corona,
- Hybris und Depression
- Krieg,
- Hunger,
- Massenflucht aus Ost und Süd:
Das bedeutet, die globale Aufgabe, der die Menschheit sich stellen muss, ist gigantisch, es geht ums „Weiterleben trotz Traumata in multiproblematischen Zeiten„.
Dabei zerfällt die Substanz unserer Erwartungen ans Leben:
„Wir hatten immer die Hoffnung, am Wohlstand der Gesellschaft teilzuhaben. Wir standen in der Schlange. Doch jetzt sehen wir, wie andere vor uns in die Schlange gewunken werden. Wie anderes plötzlich wichtiger ist als wir: Flüchtlinge, Homosexuelle und Transgender, Feministinnen, die Artenvielfalt, das Wohl der Kühe, Schweine und Hühner, die Meere, die Wälder, die Feuchtgebiete, das Klima.“
Nun, das hängt davon ab, welchem „wir“ man sich angehörig fühlt. Die Chancengleichheit , der allgemeine Zugriff auf oder Zugang zu Privilegien ist nur eine hohle Phrase, die Rede von der „verdienten Ungleichheit“ streicht das Moment der Gerechtigkeit ersatzlos, und die Gleichung geht nicht auf.
Dass wir in der Moderne unsere Umwelt nicht artgerecht gestalten und vielfach an Zivilisationskrankheiten leiden, macht die Sache nicht besser.
Das Weiterleben wiederum braucht spezialisiertes Engagement und seine vernetzte Unterstützung.
Es gibt „Die fortschrittliche Bewegung“ noch nicht als gemeinsames Moment. Gebraucht wird sie allemal. so richtig groß und mächtig, durchaus mit Effekt, also Mehrheit. Wegen der Aufgaben – welche das sind, und wieso, wie und warum: Das kann man immer mal wiederholen, aus didaktischen Gründen.
Bisher gilt: Für die prominenten ExpertInnen ist Volkes Passivität vielleicht ganz angenehm – sie bekommen (wie z. B. der Philosophievermittler Precht) so viel Aufmerksamkeit, dass sie darin baden können.
Das hilft aber bei der Aufgabe, „Aufklärung“ in der Masse zu praktizieren, nicht weiter. Aus der „Falle“, dass Aufklärung „der Ausgang des Menschen aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit“ sei, kommen wir mit vorgekauten Parolen nicht heraus.
Wir können am an sich harmlosen, in der Masse aber schädlichen Konsumismus nichts ändern, wenn wir die Befallenen als „Warenfetischisten“ diffamieren: Natürlich haben Warenwerbung und Politpropaganda, haben Fake- und Junk-News Wirkung, und wenn Design, Gebrauchswert und Beschleunigung reizlos wären, gäbe es keine Mode.
Trotzdem, „desungeachtet“ kann man auch mal eine Petition unterzeichnen, bei der es dem ersten Anschein nach um Brennstoffe geht:
#TempolimitJetzt
Das wäre
Sofort umsetzbar, sofort wirksam und im Einzelnen:
– Tempolimit (Tempo 100/80/30)
– Drei Monate kostenloser ÖPNV für alle in Deutschland lebenden Menschen
– Autofreie Sonntage
– Verbot von Inlandsflügen
– PopUp-Bikelanes, auf dem Land und in der Stadt
– Spritpreisunterstützung für öffentliche Mobilität und prekär Verdienende
– Fortführung von Home-Office
– Sofortprogramm für Sammeltaxis im ländlichen Raum
– Sofortige Streichung der PlugIn-Förderung
– (kurzfristige) Verlagerung von Güterverkehr auf die Schienen
Sofort auf den Weg zu bringen, mittelfristig wirksam:
– Fahrradinfrastruktur massiv ausbauen
– Nah- und Fernverkehrsnutzung auf Vor-Corona-Niveau und darüber hinaus erhöhen
– Dienstwagen nur noch elektrisch fördern
– Mobilitätsprämie für alle statt Kaufprämie für Besserverdienende (Förderung von bspw. E-Bikes, ÖPNV-Abos, Bahn-Abos, E-Lastenräder
– Prämie für Leichtfahrzeuge
Das soll uns von Russlands Energie emanzipieren und besagt nichts über fördernde Möglichkeiten der Demokratisierung, sagt nichts über Völkerverständigung oder „Erbfeindschaften“.
Bundeswirtschaftsminister #Habeck hat alle Bürger*innen zum Energiesparen aufgerufen. Reichen wird das aber nicht. Was, denken Sie, muss jetzt getan werden, um unabhängiger von russischen #Gaslieferungen zu erden?
So liest sich der ARD-Presseclub auf Twitter, und wir schauen mal, ob diese ExpertInnen außer „weniger heizen“ vielleicht noch „die erlaubte Auto-Höchstgeschwindigkeit“ und „kaufen Sie ihre Brötchen doch auf einem Spaziergang zum Bäcker“ auch den Multicooker kennen.
Wer sich engagiert, engagieren will ohne wahrgenommen zu werden, ohne Solidarität, Zustimmung, Anerkennung zu finden, dessen Energien verpuffen.
Insofern habe ich mich bei den „Exkursionen zum Tempeh“ wider die Vernunft verhalten, das heißt, wider die herrschende Vernunft.
Beispiele von fleischarmen Rezepten zeigen unter Umstände nur eines: Dass das alles keine Raketenwissenschaft ist. und dass der Drang zum Fleisch Suchtcharakter hat.
Um den Hunger zu stillen und gleichzeitig das Essen zu genießen, geht es auch wie oben abgebildet.
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