Geschrieben am 15. August 2008 von KPBaumgardt
Wieder kursieren Aufrufe an die Blogger, am Blog-Action-day teilzunehmen, diesmal unter dem Motto „Armut“.
Vor einem Jahr ging es ums „bloggen für die Umwelt„. Es wurde nie richtig klar, wie viele Blogs damals teilgenommen hatten – günstigenfalls 20.000. Das Prinzip der „riesigen Blogparade“, alle Beiträge synchron an einem Tag zu veröffentlichen, hat jedoch gravierende Nachteile:
Es kommt zu keiner Vernetzung, weil alle Beiträge singulär erstellt werden.
Wenn alle Beiträge zum Thema am gleichen Tag herausgelassen werden, macht sich das zwar in der BAD-Statistikik ganz nett, aber es kann keine Diskussion untereinander aufkommen.
Um auf andere Beiträge zu der „Blogparade“ Bezug zu nehmen, kann man nur einen Nachtrag zur Blogparade erstellen, und die Vielfalt der Beiträge ist erschlagend.
Damit verlieren die Leser aber schnell das Interesse und sind übersättigt, was das jeweilige Thema betrifft. Die Wirkung der Beiträge verpufft wie die der Zeitungs-Schlagzeile vom Vortag.
Energie, Armut, Hunger – das sind zwar alles wichtige Themen, aber wer sie festlegt, bleibt unbestimmt.
Ich persönlich möchte zum Thema nationale oder internationale Armut nicht bloggen – „Hey, das ist einfach nicht richtig, wie viele da unter der Armutsgrenze leben …“ wäre allzu inkompetent. Es gibt sicherlich Andere, die davon mehr verstehen, dann reicht es auch, diese zu verlinken.
So, wie das im Moment abläuft, ist die Themenwahl ein undemokratischer Prozess, die Einübung in die Unterwerfung unter undemokratisch gefallene Entscheidungen. Es bleibt nicht die Wahl des Themas, sondern nur: Teilnehmen, ja oder nein.
So, wie der BAD jetzt organisiert ist, handelt es sich nur um ein bisschen Meinungsbildung ohne die Perspektive, Einfluss zu nehmen.
Bloggen als Massenphänomen und in der Masse bloggen – ob wir ausgerechnet das nötig haben?
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