Selbstversuch mit grünem Tee – Eine Kanne täglich
Geschrieben am 14. Oktober 2008 von KPBaumgardt
Studien mit Tee-Extrakten wollen ergeben haben, dass grüner Tee beim Abnehmen hilft.
In anderen Studien heißt es, dass das Trinken von Wasser den Stoffwechsel positiv beeinflusst, aber zu keinem nennenswerten zusätzlichen Kalorienverbrauch führt.
Dann heißt es wiederum, dass grüner Tee sich positiv auf die Werte des LDL-Cholesterin auswirkt.
Die Gemeinsamkeit dieser Studien: Die Wirkung einer isolierten Substanz soll ermittelt werden – wahrscheinlich ist alles andere zu komplex, um im herkömlichen Test-Setting berücksichtigt zu werden.
Dabei ist bereits in der Alternative „Tee oder Kaffee“ ein beträchtlicher Unterschied des praktischen Handelns bei Zubereitung und Konsum, Wirkung, erwarteter Wirkung und Geschmack enthalten.
Das Thema „Eine Kanne Tee – täglich“ ist mehr als eine Frage zu verstehen: Wie bekömlich ist die Umstellung von Kaffee auf Tee, wie sinnvoll ist sie, welche subjektiven Eindrücke sind zu notieren? Also keine streng wissenschaftliche Untersuchung, sondern eine subjektive Sammlung von Eindrücken.
- In der Anfangsphase zwischen 17 und 20 Uhr rund ein Liter Teekonsum; nach 20 Uhr kein weiteres Bedürfnis mehr nach Tee.
- Ob man den Tee auf einem Stövchen oder in einer Thermoskanne heiß hält, ist Geschmackssache.
- Es gibt eine subjektive Obergrenze, auch beim Tee-Trinken.
- Ob pur, mit Milch oder Zitrone, kann man von Fall zu Fall (oder von Tasse zu Tasse) neu entscheiden.
- Mit Zucker im Tee erst gar nicht anfangen. Wenn der Tee ohne Zucker nicht schmeckt, ist es die falsche Sorte oder er ist falsch zubereitet.
- Zimtstange oder Kardamon im Tee: Einfach ausprobieren, wie es schmeckt, und dann von Fall zu Fall, oder je nach Wetterlage entscheiden.
- Die Teeblätter werden erst nach dem dritten Aufguss weggeworfen – und zwar auf den Kompost.
- Die Sache mit der Brühtemperatur: Einerseits soll das Wasser nach dem Kochen abkühlen – andererseits reicht es doch auch, das Wasser nur bis zur gewünschten Temperatur zu erhitzen? Beim Kochen wird doch lediglich der Kalk im Wasser am Kocher abgeschieden? Auch eine Möglichkeit: Etwas weniger Wasser, als eigentlich benötigt wird, zum Kochen bringen, und mit kaltem Wasser abkühlen.
- Ob Papier-Teefilter, Tee-Strumpf, Tee-Ei oder ein herkömliches Sieb verwendet wird, ist auch nur eine Frage der persönlichen Präferenzen, und weniger des Geschmacks.
- Teebeutel oder Tee-Ei erlauben auch, jeweils eine (große) Tasse frisch aufzubrühen – das ist doch etwas angenehmer als Tee, der schon lange in der Kanne gestanden hat.
- Kardamon oder Zimt eignen sich ganz gut zum Würzen; im Yogi-Tee wird auch Pfeffer beigesetzt. Die Gewürze vertragen das kochende Wasser, also das Tee-Wasser samt Gewürzen abkühlen lassen.
- Wer, auf dem Wege, ein routinierter Tee-Trinker zu werden, die Zubereitung und das Trinken einmal vergisst, sollte deshalb nicht den Kopf hängen lassen, und einfach am nächsten Tag wieder daran denken.
- Tee mit Rum ist Blödsinn. Wenn schon Alkohol, dann hat Rotwein noch die am Ehesten gesundheitsförndernden Eigenschaften. Rum ist etwas für Seeräuber.
- Herbsttage, an denen der Nebel sich gar nicht mehr verzieht, können schon mal depressiv machen. Jammern (aktiv – also selbst jammern, und passiv, also etwas vorgejammert bekommen) – verschlimmert diese Situation. Da der Tee nur drei Minuten ziehen soll (Kurzzeitwecker benutzen!), kommt z.B. der Zimt schon vorher ins Teewasser.
Dies ist ein Symbolfoto: Das heiße Wasser mit Zimt wärmt auch bei einem Wetter, bei dem man keinen Hund vor die Tür schickt. (Aufnahme vor dem Fenster; Dahinter: Nebel…)
Tee mit Zimt kann der „Saisonalen Affektiven Unordnung“ (Seasonal affective Disorder – SAD) vorbeugen, besonders, wenn man daran glaubt.
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ad 2: Imho ist es dem Geschmack zuträglicher, wenn Tee (als konzentrierter Extrakt) und Wasser getrennt heiß gehalten werden.
ad 8: Was immer den Kalkgehalt des Wassers reduziert, ist zu begrüßen. Erst recht, wenn man Tee längere Zeit warmhalten will – je mehr Kalk im Wasser, umso eher bildet sich dieser unappetitliche Film auf der Oberfläche.
Mir schmeckt grüner Tee hervorragend, allerdings ich bin Grünteeabstinenzlerin (zur Zeit jedenfalls). Habe locker 1 Kanne (etwa 1.5L) am Tag getrunken. Aber bin im Augenblick auf heises Wasser umgestiegen.
Das schmeckt allemal lecker! Und ist günstiger als Grünertee…
@ Hedonistin: Was meinst Du mit Teeextrakt und Wasser getrennt halten? (Hab noch nie davon gehört, wozu soll das gut sein und wie machst Du das?)
[…] viel zu trinken. Am besten kalorienarme oder gar kalorienfreie Getränke. Kalorienfrei sind Kaffee, Tee und Mineralwasser. Fruchtsäfte sollte man wegen des Kaloriengehaltes verdünnen. Ein Glas […]
@ Hedonistin , das war doch bei russischem Tee oder ?
1,5 bis 2 Liter, das gibt doch einen Koffeinschock ?
Ich bevorzuge an kalten wintertagen ostfriesentee
Ich habs mal mit dem Pu-Erh Tee probiert (ich hoffe den schreibt man so). Gebracht hat das ganze nichts. Mehr hilft da eher kontrolliertes und vor allem bewusstes Essen. Mehr Fisch und Gemüse auf den Teller, ein wenig mehr an Bewegung und die Pfunde fallen von ganz alleine.
Nachtrag:
Momentan bin ich beim Ingwer Tee. Der schmeckt gut und soll den Stoffwechsel ebenfalls anregen.
@Tom: bei dem bin ich schon lang 🙂 Lecker… konnte K.-P. aber noch nicht überzeugen… 🙁
http://www.pimp-yourself.com/article-16004495.html
lg, nicole
Ingwer-Tee mit Sprüchen auf dem Zettelchen des Teebeutels?
Lerne anderen zuzuhören. Lerne dir selbst zuzuhören.
😉
… dass ich das kann, weisst du ja… 🙂
Gut, das kann ich bestätigen. Noch ein Spruch?
„Die höchste Anmut besteht nicht in äußerer Verzierung des Materials, sondern in seiner schlichten, sachgemäßen Gestaltung.“