Rezept: Papaya-Kefir-Frühstück und ein Brotaufstrich mit Papaya

Dass eine ausgewachsene, fast riesig zu nennende Papaya zum „nur-geschenkt-ist-billiger-Preis“ zu haben ist, kommt selten vor – da konnte ich nicht Nein sagen, auch wenn die Tropenfrucht eine „Stelle“ hatte und ihre Haut nicht mehr allzu straff war…

1.) Frühstück mit Papaya und Kefir-Creme

Bei der Verarbeitung sollte es nicht allzu kompliziert hergehen –

Deshalb: Mit einem Löffel die Kerne (die von Manchen auch noch gesondert verwendet werden) entfernen, schälen mit einem gut geschärften Messer (der Sparschäler wollte sich „verhaken“), würfeln, gut mit Kefir-Creme bedecken, verrühren, und eine gute Weile ziehen lassen.

hier noch Zucker hinzuzufügen, hätte nur bedeutet, dem genormtem Geschmacksempfinden zu folgen – Mango ist süßer, aber Papaya ist, wie sie ist. Bei Rhabarber liegt der Fall natürlich anders…

So kann also ein „alternatives Frühstück“ aussehen. Wie es schmeckt? Eigentlich gaz lecker – das ist nun nicht die absolute Geschmacks-Explosion – die darf man aber auch nicht immer einfordern – und schließlich schmieren sich Millionen eine dunkle Nuss-Schokocreme aufs Brötchen, die ihnen kaum mehr gibt als Fett und Zucker.

Das hier angefügte Getränk war Molke – die fällt beim Kefir-Creme-machen an und ist trinkbar. Nähere Informationen beim oder bei der nächsten Ernährungsberater/In.

 

2.) Papaya-Kefir-Brotaufstrich

Zufällig hatte ich bei der Beschäftigung mit der Papaya ein paar Papaya-Brotaufstriche ergoogelt – und dann aus Neugier auch noch ein paar „Treffer angeschaut.

Bei den kommerziellen Produkten ist die Zutatenliste etwas ettäuschend:

Mal mehr Sonnenblumenkerne und -Öl als Mango und Papaya (je 10%), mal Apfelsaftkonzentrat und Zucker, also gesüßter, als ich mir das wünschen würde.

Interessanterweise fand sich häufig auch Senf in der einen oder anderen Form, Kreuzkümmel, und Essig.

Meine Zutatenliste:

  • 140 gr. Papaya-Kefir Mischung
  • 50 gr. Sonnenblumenkerne
  • 25 gr. Walnuss
  • 4 Tl konzentrierte Gemüsebrühe
  • 1/2 Tl Kartoffelstärke
  • 2 Tl. Olivenöl
  • 3 Tl. Zitronengras-Ingwer-Weißweinessig
  • 1/2 Tl. Kreuzkümmel
  • 1/2 Tl. mildes Madras-Curry
  • 2 Prisen Salz

Mit dem Öl, der Stärke und der Brühe in kleinem Kochtopf einen festen Brei machen, abkühlen lassen.

Gemüsebrühe, eiskalt – schmilzt aber schnell, im Kochtopf. Hat in dieser Form gegenüber der „Fertigbrühe“ aus dem Laden einige Vorteile.
 

Dann geht’s auch schon ans Pürieren und die Zusammenstelung der Mahlzeit – wobei der Phantasie keine weiteren Grenzen gesetzt sind.

Hier gibt es Walnuss-Sultaninenbrot, frittierte Champignonscheiben, süß-sauer eingemachte Böhnchen, gedünsteten Pak-Choi und Wasserspinat sowie fermentierte Salzgurke zum selbstgemachten Aufstrich – als „Serviervorschlag“ sozusagen.

 

Noch ein Wort zur Verwendung von Tropenfrüchten in unseren Breitengraden:

Die Exotik von solchem Obst wird häufig überbewertet. Der „freie Welthandel“ verlangt schließlich auch den „freien Warenverkehr“ über Ozeane hinweg, per Schiff oder Flieger, so dass die CO-2-Bilanz dieser Waren ganz schlecht wird.

 

In zwanzig Jahren kann das alles anders sein, falls genug Wasserstoff aus erneuerbarer Energie hergestellt wird, um das Schweröl für die Schiffsmotoren zu ersetzen. Solche Entwicklungen müssen aber auch angestoßen werden, und zwar mit Macht.

Wenn wir nur mal kurz auf den Bananenmarkt schauen, wird ein Zurück bei der Globalisierung eigentlich unvorstellbar – und trotzdem können wir Wert darauf legen, unseren Nahrungsmittelbedarf eher lokal abzudecken.

So gesehen, hat die Papaya immer noch einen Platz im Warenangebot verdient – im kleineren Umfang, und auch als Inspiration: Der hier vorgestellte Aufstrich ist wandelbar, würde mit reifen Birnen auch gut funktionieren – doch die scheinen knapper zu sein als exotisches Obst, weil unsere Landschaften zubetoniert worden sind und alte Baumbestände auf Streuobstwiesen nicht-mehr-„lohnend“ geworden sind.

Analog dazu ist der Beton häufig in die Köpfe der politisch engagierten Bürger (z.B. Parteimitglieder und -FührerInnen) gelaufen, die um eine konservierende Einheitlichkeit ringen, statt den Wettbewerb der Ideen zu fördern. Scheuklappen aufsetzen, um Posten und Karrieren konkurrieren, aber kein Interesse an den elementare Bedürfnissen drumherum. Blindes „Zukunft machen“, als gäbe es keinen massiven Artenschwund.

– Schwund wäre ja „normal“ und kein (?) Anlass zur Beängstigung – die korrekte Bezeichnung ist „Artensterben„.

 

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