Eimerweise Süßgetränke: New York macht Schluss

Schon ab März kommenden Jahres könnte ein Gesetz dafür sorgen, dass stark zuckerhaltige Getränke wie Pepsi oder Coke in New Yorks Schnellrestaurants, Kinos und bei Straßenhändlern nur noch in Bechern verkauft werden dürfen, die weniger als einen halben Liter fassen. (Quelle)

Der Grund für diese merkwürdige Maßnahme liegt in einer Tatsache, die uns nicht so ganz begreiflich ist:

Dem Übergewicht der Bevölkerung – wie immer “Übergewicht” auch jeweils definiert ist:

In gewisser Weise zeigt die Initiative, wie weit New York in den vergangenen Jahrzehnten gekommen ist. Seine Vorgänger mussten sich noch mit Drogenepidemien herumschlagen; Bloomberg [New Yorks Bürgermeister] dagegen kann sich einer Wohlstandskrankheit widmen: der Fettleibigkeit. Ziemlich harmlos klingt das. Tatsächlich aber sind Gewichtsprobleme eine der größten Sorgen der Stadt, größer vielleicht, als es die Drogenseuche jemals war. Jeder zweite New Yorker ist übergewichtig oder fettsüchtig. Auch Kinder werden immer dicker. Experten warnen: Erstmals in der Geschichte der USA könnten Jugendliche eine geringere Lebenserwartung als ihre Eltern haben. Wer dick ist, hat ein deutlich höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Auch Diabetes-Leiden nehmen rasant zu. Schon 30-Jährigen müssen in New Yorker Kliniken Gliedmaßen amputiert werden. Entschlossene Maßnahmen seien daher dringend geboten, findet Bloomberg. (Quelle)

Dass gezuckerte Getränke, zumal im Übermaß konsumiert (aber wer definiert Maß und Übermaß?) im Wesentlichen nur “leere Kalorien” ohne irgendeinen gesundheitlichen Mehrwert sind, wissen wir zwar, die Konsumenten verhalten sich aber nicht diesem Wissen gemäß. Wer viel Zucker in flüssiger Form zu sich nimmt, nimmt mit größerer Wahrscheinlichkeit zu.

Dass  diese “Brühe” Soft-Drink genannt wird, oder auch gar “Erfischungsgetränk”, ist Sprachverwirrung pur. Dementsprechend verlautet aus der Getränkeindustrie:

„Diese hastigen Vorstöße lenken nur von der harten Arbeit ab, die wirklich getan werden muss.“ (Quelle)

Auch diese Aussage ist nur Augenwischerei: Der Vorstoß ist ja bereits ein Anfang bei der “harten Arbeit die wirklich getan werden muss“. Unvorstellbar ist auch, dass ausgerechnet die Getränkeindustrie bei der Zucker-Entwöhnung irgend einen essentiellen Beitrag leisten wird; die Zigaretten-Industrie hat ja auch kein Interesse an ihrer eigenen Abschaffung. 

 

 

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Ein Kommentar zu “Eimerweise Süßgetränke: New York macht Schluss”

  1. Hey,

    ich bin neu hier und muss zunächst sagen, dass mir gefällt der Ton der Beiträge sehr gut, es klingt nach gesundem Menschenverstand 🙂
    Was ich an der Meldung lustig finde: Einerseits wird in den USA die Freiheit jedes einzelnen besonders hoch gehalten (vor allem wenn es um Krankenversicherungen geht) andererseits bevormundet man seine Bürger bei der Nahrungsaufnahme. Dass das Zeug, was der Großteil der Amerikaner sich reinhaut Trash ist, dürfte bekannt sein aber was soll eine Beschränkung auf die Größe bringen? Dass dann jeder zweimal kommt, um auf seine Liter Cola zu kommen? Deswegen werden die Leute wohl weniger von dem Zeug trinken. „Ernährungserziehung“ bereits in der Schule würde vielleicht mehr bringen.

    Ich werd sicher in Zukunf öfter vorbei kommen, bis dahin, einen schönen Nachmittag

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