Mutter-Tochter-Adipositas
Geschrieben am 21. April 2010 von KPBaumgardt
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Es braucht keine besondere Anstrengungen, damit Kinder die Haltungen, Eigenarten, Wertesysteme und das Verhalten der Eltern übernehmen.
Sicher gibt es dann noch mal eine kleine “Jugendrebellion”, aber das ändert nichts an dem Grundsatz, dass innerhalb der Familiendynamik die Kinder oft die Symptomträger sind, während die Eltern das eigentliche Problem haben (Vg.l. etwa: H.E. Richter: Eltern, Kind, Neurose)
… meine Tochter ist 7 Jahre alt und hat Übergewicht (genau wie ich). Sie ist zwar für ihr Alter recht groß, aber trotzdem müssen wir beide unbedingt abnehmen. Das Problem bei ihr ist, dass sie nur einige wenige Gerichte mag…
Genau das scheint mit bei dieser Anfrage einer Mutter zuzutreffen. Sehr schön ist zu erkennen, dass die Mutter das eigentliche Problem nicht bei sich, sonder nur bei der Tochter wahrnimmt.
Und vielleicht ist das Problem auch gar nicht das Abnehmen, sondern die Konzeptlosigkeit der Mutter, die nicht wirklich weiß, was sie will, außer, dass sie es der Tochter recht machen will, was für einen kompletten Lebensinhalt nicht so arg viel ist.
Das nächste "Problem" ist, dass sie natürlich Hunger hat, wenn ich sie mittags um 12.15 Uhr von der Schule abhole, und somit muß es natürlich auch noch halbwegs schnell mit dem Kochen gehen. Da ist es natürlich klar, dass man lieber "mal eben schnell" Nudeln oder sonstiges kocht, was allerdings nicht frisch und gesund ist. … Meine Frage: Was kann ich machen???
Vielleicht könnte das gute Kind auch alleine den Heimweg bewältigen, dann hätte die Mutter Zeit gespart.
Aber diese merkwürdige Überfürsorglichkeit und die Symptomverschiebung wurden in der offizielen Antwort nicht thematisiert: Über Ernährung kann man lange Auskunft geben, ohne, dass sich etwas ändert.
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