Depression: Sinnlose Medikamentation?

Eine Meta-Analyse von Jay Fournier von der Universität von Pennsylvania in Philadelphia hatte, was die Wirkung der Medikamente Paroxetin und Imipramin betrifft,  ein durchaus unerfreuliches Ergebnis.

Die Schwere der Erkrankung wird mit Hilfe der Hamilton Rating Scale for Depression (HDRS) “gemessen”.

Mit einigermassen guten Englischkenntnissen könnt Ihr ja mal den “Selbsttest” machen. Dabei wird unter anderem deutlich, dass bei der Bewertung ein gewisser Ermessenensspielraum bleibt.
Fragwürdig finde ich, dass hier zwar Gewichtsverlust, nicht aber Gewichtszunahme als Depressions-relevant betrachtet wird – wo doch sehr wohl bekannt ist, dass beispielsweise Zuckerkonsum auch das (unbewusste) Motiv haben kann, die Serotoninausschüttung zu erhöhen.

Die Medikamente zeigten eine relevante Wirkung nur bei recht schweren Formen der Depression, mit einem HDRS von 25 oder höher, was “bereits eine bereits eine sehr schwere Major-Depression” bedeutet.

Bei niedrigerem HDRS konnten die Medikamente nicht die erwünschte deutliche Verbesserung, sondern nichts oder nichts wesentliches bewirken.

Erfahrene Psychiater haben dann sicherlich noch andere Mittel in der Trickkiste…

Recht selten werden allerdings natürlich vorkommende Substanzen, wie Johanniskraut oder Kava verschrieben. Hier wären, eine wirkliche Gesundheitsreform vorausgesetzt, Verbesserungen der Situation und auch Kosteneinsparungen möglich.

Abgesehen davon, gibt es allzu wenig Therapieangebote, und von präventiven Maßnahmen ist erst gar nicht die Rede.  Gerettet wird erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, und: Die Gefahrenstellen werden nicht gesichert.

Bezug:

Artikel im Ärzteblatt

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