Wenn’s am besten schmeckt, soll man aufhören…
Geschrieben am 26. Juli 2009 von KPBaumgardt
Tja, was dieser Spruch wohl soll? Ein Zufallsfund:
“Ludus alludescens incidendus” im Original – die deutsche Übersetzung haben wir bestimmt schon einmal gehört, aber nicht immer beherzigt…
Noch mehr Latein?
“Gula plures quam gladius peremit”
Die Kehle richtet mehr Menschen zugrunde als das Schwert.
Das hat man also schon seit langem gewusst, und trotzdem gibt es immer noch die (fehl-) ernährungsbedingten Krankheiten.
Und noch eines zur Ernährung:
Lingua voluptas, ventri pondus ali moniae cedit
Das muss auch schon länger im Deutschen bekannt sein, die Übersetzung:
Gutschmeck macht Behagen und verdirbt den Magen.
All diese netten Sachen haben sich bei der Suche nach “Ovid und voluptas” gefunden. Voluptas, Tochter von Psyche und Amor, spielt also bei der Ernährung eine Rolle, wie wir wieder sehen.
Bei OVID (vgl. die Liebeskunst) spielt Voluptas (“das Vergnügen”) auch eine Rolle, z.B. in dem schönen Satz
“Luvat inconcessa voluptas” (Die Liebeselegien, 3. Buch, 4. Elegie, Zeile 31)
Der lässt sich dann mit “Unerlaubtes macht Vergnügen” übersetzen, oder kürzer: “Unerlaubtes macht Spaß”.
Irgendwo hatte ein Zitatesammler dies zusammengestellt:
Das unerlaubte Vergnügen macht Spaß. (Ovid). Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
Und schließlich ergänzt:
Bevor man beginnt, bedarf es der Überlegung und, sobald man überlegt hat, rechtzeitiger Ausführung.
(Sallust)
Wer jetzt noch Fragen hat, speziell zu der Zeile aus den Liebeselegien, kann sich vertrauensvoll an den Autor wenden 😉
Related posts:
- Ernährungswissen, gegen den Strich gebürstet?
- Die Moral beim Essen – Vergnügungen – Ein Parteitag, der kein Gesundheitstag war
- Umworbene Kinder – Kein Stopp bei der Werbung
- Meditation zu Wollust, Unzucht, Sex-Diät und Treue
- Die Schweinegrippe am Stammtisch
Abgelegt unter: Psyche | Ein Kommentar »
[…] der Lust manchmal scheinbar paradoxe Antworten finden: “Luvat inconcessa voluptas” hieß es hier […]