Befehlsempfängerin hat schon etwas entwürdigendes. Eine
kleine, trotzige Entschädigung ist da doch angebracht, und mehr noch: Das Gefühl,
dick satt zu sein. Das fordert natürlich wieder ein Nickerchen; schon immer war
das so:
Gib den Kindern ordentlich was in den Magen, und sie schlafen auch
durch, dann haben die Eltern ihre Ruhe in der Nacht. Man muß die Kinder
schlafen lassen. Kinder haben auch keine Arbeit, der sie sich stellen müssen,
und überhaupt:
Jemanden zum Arbeiten bewegen
- das ist eine schwierige Übung, die Else nicht an sich vollziehen wird, das hat,
so dick-rund-satt, auch nichts mit störrisch-wie ein-Esel-sein zu tun, selbst
wenn die ewigen Arbeitsaufträge ihr erteilt werden, als sei sie ein Lastentier,
das von sich aus nichts zu tun weiß. Dem vollen Magen nach zu urteilen ist jetzt
jedenfalls Schlafenszeit; das ist eine deutliche Empfindung, wenn man schon in
sich hineinhört, um zu erfahren, was man denn eigentlich will und welche Bedürfnisse
akut sind.
Warum Else von "ehr
schlafen" und "ehr schneiden" und nicht von "erst" oder
"zuerst" dies oder jenes tun spricht, bleibt unerfindlich. Anzunehmen,
die Assoziationen der Zuhörer sollten etwa auf "Ehrabschneiden" oder
"Ehrverschlafen" gelenkt werden können, hieße wohl den Bogen überspannen.
Zwar mag es hier auch um verletzten Stolz und nicht entwickelten Stolz gehen,
aber niemand erweist niemandem eine Ehre