Schon das "Ach" in der Frage ist mehrdeutig; leitet
es hier offensichtlich das "Wehklagen" ein, ist es oft auch
ein Ausdruck der Verwunderung - "Ach so ist das", oder auch
eine Antwort, die das zuvor gesagte in Frage stellt. Ob sie weinen soll,
ob sie Grund zum Weinen hat, beantwortet sie sich selbst, auf eine Art,
die keinen Widerspruch zu dulden scheint.
Wir Leser oder Zuhörer kennen Elses Geschichte ja schon und haben Schwierigkeiten,
sie für wahr zu nehmen; da der als zwingend angenommene Verlauf der Dinge keineswegs
zwingend ist, denken wir eher an eine fixe Idee - der aber kann man sich auch
ebensogut anschließen:
Da sprach
die Magd: "was haben wir für eine kluge Else!" setzte sich zu ihr und
fing auch an über das Unglück zu weinen.
Tröstliche
Gedanken beinhalten eine Minderung des Unglücks oder helfen bei der Verarbeitung,
was hier nicht stattfindet. "Das kommt davon, wenn man zuviel Mitleid entwickelt
- man verliert jeden Bezug zur Realität" - so oder ähnlich könnte bisher
die "Moral der Geschicht" lauten; die Magd, befangen in ihrem Vorurteil
von der soo klugen Else, identifiziert sich mit jener und empfindet das gleiche
Unglück. Gegenüber der personifizierten Klugheit entwickelt sie keine Idee
alternativen Denkens oder Handelns.