VORBEMERKUNG
Das
Märchen "Die kluge Else" provoziert, irritiert, reizt zum
Widerspruch. Es schildert, wie Menschen sich in starren Verhältnissen gegenseitig
einengen, Ängste aufschaukeln, ein Mitglied aus der Gemeinschaft ausschließen.
Es ist kritisch, lädt nicht zum Mitträumen ein und bietet keine vorgefertigte
Lösung: Wie im richtigen Leben ist die Phantasie der Leser / Zuhörer gefragt.
WEIBLICHE TUGENDEN: KLUGHEIT
Im
Titel des Märchens wird als Namenszusatz die Klugheit angeführt. Sie ist
das einzige Attribut, das der sogenannten klugen Else zugesprochen
wird.
Irgendwann einmal, in einer Zeit vielleicht, als das Wünschen
noch geholfen hat, haben wir das Märchen zum ersten Mal gehört. Zu dieser Zeit
dachten wir noch, klug sei klug: daß bei Leuten, die sich klug nennen oder so
genannt werden - oder bei denen, die Andere so bezeichnen, auch mal etwas nicht
stimmen kann, hat uns dieses Märchen eingeprägt, oder wird es noch tun.
Thema der Geschichte scheint zunächst das Umfeld, der Erwerb von und
der Umgang mit Klugheit zu sein. Da es sich um ein Märchen handelt, können wir
in Bezug auf das Thema keine wissenschaftliche Definition, wohl aber didaktische
Impulse erwarten. Das klug-werden hat uns jedenfalls schon viel beschäftigt, wir
haben mehr oder weniger große Anstrengungen unternommen, etwas "gescheites"
zu lernen oder zu werden.