Freie Diät (8) – Bockende Pflanzwurst und Maulende Taschen
Geschrieben am 24. August 2024 von KPBaumgardt
Mit pulverisiertem Hühner-Eiklar, Rote-Beete-Saft, Gewürzen, Reismehl, Rauch, weiteren Kunstgriffen und geheimen Zutaten sind „vegetarische Bockwürstchen“ machbar – das lässt sich im Normal-TV und im Internet zeigen, so geht die Zeit vorbei; doch worum es eigentlich geht ist:
Ohne kulinarische Vergangenheitsbewältigung keine Gegenwartsbewältigung und erst recht keine Zukunftsgestaltung, die derart umwälzend werden soll, dass wir, genauer unsere Nachkommen, in einer Welt voller sustainability die Folgen der Umweltsünden der Vergangenheit abzumildern versuchen könnten.
Beim spielerischen Umgang mit dem Fleischersatz-Würstchen, beim Vergleich Selbstgemacht-Industrieware entfällt die Frage nach „Wozu“ und „Wohin“, denn irgendwie ist Alles „Theater“, und sage niemand „bloß Theater“:
Die Sache mit der Rolle und mit der Maske ist ernst – es gibt Fernseh-Kommissare und Kapitäninnen, die das „in Echt“ so wenig sind, wie sie einst einmal Cowboy, Indianer oder Kosmonaut waren. Und Hochstapler, die sich als Arzt ausgeben, und so weiter.
Bilder von Kaffeetassen gibt es häufig, mittlerweile auch mal mit der Bitte um eine kleine Spende verknüpft – aber auch mit der Möglichkeit, sich das in „Gross“ anzuschauen. Motto: „Mach mal Pause!“
Fast wie „Pause“ fühlt es sich an, wenn man bei der Essenszubereitung zeitsparend auf Vorbereitetes zurückgreifen kann: Hier fertiger Reis mit selbstgegarten Kichererbsen.
Was dabei entstehen kann?
Ein – im weitesten Sinne – Kichererbsen-Reissalat. Fotographiert wurde der mit einem lichtstarken, festbrennweitigem Tele-Objektiv, hier mit einer Einstellung, die auf knappe Tiefenschärfe hinausläuft, so dass der Broccoli am unteren Bildrand schon leicht unscharf daherkommt: Das soll so sein 😉 .
Dass gesunde Ernährung keine Hexerei sei, hat neulich eine Ex-Geundheitsministerin behauptet, die sich vielleicht einmal Wilhelm Hauffs „Zwerg Nase“ zu Gemüte führen sollte, wo es um das geheime Kraut „Niesmitlust“, aber auch um die historischen Pastetenkriege geht.
„Pastete im Nudelmantel“ ergibt manchmal so eine Art Maultasche, doch wäre das wiederum ein Thema für sich.
Das Maultaschen-Thema ist natürlich ein eigenes, das der Vertiefung sicherlich wert ist. Vielleicht sehen wir uns mal auf einem Maultaschen-Seminar?
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