Der achtsame Reissalat
Geschrieben am 9. Dezember 2018 von KPBaumgardt
Wenn „Evolution“ nicht nur bedeutet, dass die Starken überleben, sondern Systeme sich allmählich optimieren, ist die Frage, ob es für immer beim Sonntagsbraten bleibt, auch schon beantwortet, und zwar mit NEIN.
Bei mir gibt es heute vielleicht diese „schwedischen Hackfleischbällchen“ – die lassen sich nämlich schön portionieren, und sind auch schon fertig – sozusagen als Abfallprodukt bei der Suppenherstellung, die je nachdem auch nicht ohne „Hack“ auskommt:

Anmerkung zum „vorgekochten Reis“: Die Technuiker-Krankenkasse hatte kürzlich die Vorteile der „resistenten Stärke“ hervorgehoben – die entsteht, wenn gekochte Kohlenhydrate abkühlen und die Stärke „kristallisiert“. Stärke und Stärke sind zweierlei, Kohle und Diamant auch, wenn auch beides nur Kohlenstoff ist. Eigentlich auch bekannt, wird das aber vergessen, wenn es nicht im allgemeinen Bewusstsein – samt Bedeutungszusammenhang – verankert ist.
Die Stärke, die nicht verdaulich ist, dient den guten Darmbakterien, also als Probiotikum.

Ich nehme mal an, dass diese Reis-gefüllten Mangoldrouladen noch entwicklungsfähig sind – mit Sojasauce abgeschmeckt zum Beispiel, um etwas Lachs ergänzt – oder so ähnlich – können wir dem Sushi-Experten ernste Konkurrenz machen. Als Beilage oder Snack sind diese Röllchen schnell hergestellt und recht preiswert.

Als die Mangoldrouladen entstanden sind, waren sie ein „Abfallprodukt“, denn eigentlich ging es um einen Mangold-Spinatbrei, der zum Pilz-Reis gebraucht wurde:

Reissalat mit Birne – eine kleine Achtsamkeitsübung
Es kommt schon mal vor, dass man isst, und was man ist, ist Nebensache – Hauptsache, es schmeckt „so“ oder einigermaßen, und selbst wenns gut schmeckt, lenken andere Dinge ab, und wir schauen nicht so genau hin – so ungefähr:

Beim Stichwort „fleischfrei“ muss angefügt werden, dass es dabei nicht um ein „neues Dogma“, einen Zwang, geht, sondern um den Versuch, auch Rezepte zu entwickeln, bei denen man „das Fleisch“ erst gar nicht vermisst. Im allgemeinen geht es dabei um Gewohnheiten, die tief sitzen, und relativ fest verankert sind, suchtartigen Charakter haben können und nicht direkt zu bekämpfen sind – wobei dieser „Kampf“ auch völlig überflüssig ist.



Irgendwo ist hier auch noch ein wenig Chicoree versteckt – das hätte auch mehr sein dürfen, aber mehr war nicht mehr anwesend. Um noch mal den Überblick zu bekommen:
Reissalat „Vielfalt“
Das klingt fast wie „Turnsportverein Eintracht“ und macht neugierig auf den „Nudelsalat Fortschritt“ – ich finde ja, diese Wortschöpfungen haben ihren Reiz. Wäre der Ministerkandidat (oder Polit-Mediziner?) Lauterbach kein strikter-Salz-Gegner, hätte ich mir auch „Lauterbach-Salat“ überlegen können, jedoch, da Politiker eigentlich nur Einbahnstraßenkommunikation betreiben, ist es wohl nicht möglich, über so etwas wie „fermentiertes Gemüse“ einen Austausch herzustellen: Seien wir mal ehrlich, wie sollte man zum Beispiel Rettich fermentieren, ohne Salz?

Besinnliches zum Advent:
Als ich vorhin mal kurz Twitter überflogen hatte, fiel mir
BESINNLICHKEIT, VERDAMMT NOCHMAL!
auf. Das gehört scheinbar nicht hierher, aber dass Kitsch und Dschingle Bells eher narkotisch als be-sinnlich sind, und der Zwang zum Kitsch ein Krampf ist, wollte ich mal sagen. Außerdem tut sich doch so Einiges – da wird das klassische „KKK“, Kinder, Küche, Kirche, die klassischen Kernkompeterzen zu „AKK“ transformiert, und wir wissen zwar, was ein „AKW“ ist – da mag man gar nicht mehr weiterdenken, sondern abschalten.
Abschalten – die Kohlekraftwerke („KKWs“) möcht‘ man schon, auch „Hambi“ (dieser Wald, der über Braunkohle wächst) soll bleiben, so unsere verantwortliche Umweltelite, und auch URWI (um mal eine ähnliche Verniedlichung für „Urwald“ zu bilden) muss bleiben, musste ich denken, als ich im Fernsehen sehen musste, wie eine Bauxitgrube den Urwald wegfrisst. WIR brauchen Aluminium – für die Yoghurtbecherdeckelchen und Einwegkaffeekapseln? Für leichtere Autos, die immer schwerer werden? Dann, schöne Besinnung!
Schöner kochen mit weniger Strom ist machbar – aber Resonanz zu „energiesparendes Kochen“ ist nicht drin?
Dass vor 38 Jahren John Lennon vor seinem Haus in New York erschossen wurde, sei dann nur noch am Rande erwähnt.
Nachtrag: Ausführlicher Artikel über „resistente Stärke“:
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/nbu.12244
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