Ach was – Wir rotten uns aus, und deshalb Rebellion?

Wenn Europa weniger Milch trinkt und den Käse dünner schneidet, wird weniger Soja als Viehfutter gebraucht und der Urwald bleibt urig – wenn es auch nur ein Rest-Urwald ist, wo die riesigen Bäume und die dünne Humusschicht noch Co2 binden und Pflanzen mit unerforschten pharmakologischen Wirkungen gedeihen, die von den „Landräubern“ schon zum Teil ausgerottet sind.

Das ist so, weil sich niemand für „Nachhaltigkeit“ interessiert, das ist bemerkenswert:

Die Zugriffsstatistik bei Wikipedia belegt: In den Wochen seit den „Fridays for future“ – Demos hat das Interesse an „Nachhaltigkeit“ nicht zugenommen.

 

Wer will, kann aus dem sinkenden Milchkonsum Hoffnungen für die Zukunft schöpfen – Hoffnungen auf ein Weiterleben seiner Enkel und Urenkel, Famlilie, der Menschheit – das wird am ehesten noch bei den „dynastischen Elementen“, den Windsors und saudiarabischen Adligen mit einem Stammbaum, der bis zu Adam und Eva reicht, sorgfältig gelingen, die im Luxus-Ambiente genießen gelernt haben und Andere die Arbeit machen lassen.

Wir könnten unser Klimaproblem schnell, elegant und global lösen, wenn wir nur wollten. Positive Nebeneffekte, unter anderem: Saubere Luft, leiser Straßenverkehr.

Vollmundige Versprechen fallen leicht, doch Lösung ist nicht gleich Lösung: Eine CO2-Steuer/Abgabe in moderater Höhe soll die Mittel bereitstellen, um bis 2025 „… 86 Prozent erneuerbare Energien umzustellen, weltweit“, so ein Spiegel-online-Artikel, und ich meine, Relotius lässt grüßen: Wieder mal werden Halbfakten in den Raum gestellt, die vermeintliche Lösung ist keine Lösung, das Ziel von Klimaneutralität heißt 100 Prozent, nicht „86“.

Weil das Klima- und Naturproblem im Wortsinn „brennend“ ist, wäre es zwar nahe liegend, zumindest in Städten den Autos – auch den batteriebetriebenen – jegliche Priorität zu nehmen und auf die farradfreundliche Stadt zu setzen – zuvor wären die Politiker aus den Aufsichtsräten von Autokonzernen herauszunehmen, und die in verantwortlichen Positionen befindlichen gegen Lobbyisten-resistente auszutauschen.

 

Das Boot auf der Kreuzung

Oder man blockiert – für saubere Luft – die Straßen, protestiert gleichzeitig gegen die Auslöschung von Pflanzen-und Tierarten, unter dem internationalen Motto „Extinction Rebellion“: „Die Natur ausrotten – nicht mit uns!“ Das Boot ist eine Anspielung auf die steigenden Meerespegel, damit auf die Notwendigkeit, etwas (alles?) zu tun, um den Klimawandel zu begrenzen.

Die drei zentralen Ziele der Bewegung, die im letzten Jahr an den Start gegangen ist:

„for the government to „tell the truth about climate change“, reduce carbon emissions to zero by 2025, and create a citizens‘ assembly to oversee progress.“

Neben einer unverblümten Schadensanalyse durch die Regierung und Klimaschutz durch Null-Co2-Ausstoß bis 2025 gibt es also die „… Forderung nach Volksräten, die dafür sorgen sollen, dass Gesetze und Richtlinien eingehalten werden. Denn es sei nicht mehr möglich, einer Regierung in Sachen Klimaschutz allein zu vertrauen, „so etwas hatten wir schon in den 1970er Jahren, und es wurde dennoch schlimmer“, so der Sprecher.

 

Tempura

 

Demonstrieren an der frischen Luft macht hungrig – dann ist es praktisch, etwas vorbereitet und einen Mobilwok dabei zu haben.

„Frittiertes Gemüse (Tempura) mit Dips“ ist einfach zuzubereiten, auch ohne Extra-Panade mit „Panko-Mehl“, gelingt auch mit Ei im Flüssigteig – und unter „Dips“ kann jeder frei improvisieren wie es passt. Da reicht schon etwas Soja-Sauce.
 
 

Bei der Klimawende ist der Ernährungsbereich kaum weniger beteiligt als der Verkehrssektor – doch Letzerer erhält die meiste Aufmerksamkeit. Umweltaktivisten, die gestern noch mit dem Schlauchboot Walfangschiffe ausbremsten, wollen heute einem eh schon „umweltschonend“ E-Luxus fahrenden „Audi-Andi“ ein Radl aufdrängen:

Jedoch, nach wie vor ist „Auto“ Kult und Fetisch, Repräsentant von Geltung und Bedeutung, hat mit Vernunft nicht viel zu tun. Das Foto ist allerdings eine Fälschung.

 

Wir haben noch viel zu wenden

 

Verkehrswende“ ist mehr, als „Antriebswende“ –  die Art des Antriebs vom Verbrenner zum Stromer zu wechseln. Verkehrswende heißt: Menschengerechte Siedlungen mit emotional positiv besetzten Transportmitteln schaffen. Umweltschonendes Reisen mit Niveau. Für alle. Und weil „Verkehrswende“ so schön sein könnte, wenden wir uns mal zurück in die Vergangenheit und entdecken, dass Fortschritt schon mal Fortschritt gewesen ist:

Hamburg-Berlin, vor bald 100 Jahren bereits so schnell wie heute (vorausgesetzt, die Motoren wären in der Zwischenzeit etwas modifiziert worden). Doch Fliegen ist billiger. Ironischerweise hieß der Zug „Fliegender Hamburger“.
 

Auch im Individualverkehr ist Nachhaltigkeit, in Verbindung von Leichtbauweise mit einer Rostschutzimpfung, denkbar 😉 :

Ein Designkonzept, das unabhängig von Moden allzeit gefällt, erspart 100 „Facelifts“, eine modulare Bauweise ließe zu, veraltete Teile (Motor, Batterie, Sitze) auszutauschen, ohne das komplette Gerät zu verschrotten. Foto: Wikipedia, cc

 

#extinctionrebellion ist mehr oder weniger in der Lage, den Verkehr lahmzulegen, ihre Strategie-Suche ist ähnlich den Gelb-Westenträgern noch etwas unsicher.
Die Bewegung ist jetzt in den deutschen Leitmedien „zugunsten von Notre Dame“ ziemlich unerwähnt geblieben – man wird hier die Frage stellen, was ein Kultur-Relikt, der „Hafen der Vergangenheit“ an Zukunftsperspektive bietet, und abwägen, ob all die vielen Scherflein zum „sofort beschlossenen Wiederaufbau“ eigentlich besser in die Ausbildung und Arbeit Tausender (beispielsweise) im Agrar-und Forstbereich investiert werden.

 

Only rebellion will prevent an ecological apocalypse

Diese Schlagzeile samt Hinweis auf nötigen Ungehorsam verdeutlicht die Situation, in die wir hineinschlittern, ob uns der Gedanke an „Apokalypse“ gefällt oder nicht. Deshalb auch der Slogan „Wake up“ auf einigen Transparenten…

Bei „Krautreporter“ fanden sich kürzlich diese Zeilen, die den Sachverhalt beschreiben:

Die menschengemachte Veränderung der Umwelt lässt Temperaturen ansteigen, Tier- und Pflanzenarten aussterben und wirklich: „… es besteht die Möglichkeit, dass die Menschen selbst Teil des … großen Sterbens sein werden.“

 

Dass es auch in Berlin Aktion auf der Straße gegeben hat, ist außerhalb fast der Wahrnehmung entgangen; die Meinungen der Berliner Parteien zum zivilen Ungehorsam und der Sitzblockade von #ExtinctionRebellion:

 

FDP: gefährlich; AfD: vollkommen daneben; CDU: unnötig; Linke: vollkommen in Ordnung; SPD: verständlich; Grüne: unterstützenswert…

Wenn die etwas unterstützenswert finden, heißt das nicht, dass sie in der Lage sind, Unterstützung zu leisten. Die müssen alle noch damit rechnen, dass „ihre“ Rebellen direktiv werden, ihnen Dienstwagen und Freiflüge streichen und einmal die Woche – mindestens – „vegan“ vorschreiben.

Das Mycel auf diesem Teller wird als „Kräutersaitling“ gehandelt und ist ein knappes Gut – die Kultur von Pilzen im regionalen Rahmen hinkt dabei dem sich abzeichnenden Bedarf hinterher. Der Absatz der passenden Kräuter stagniert – das ist ein preisliches/politisches Problem. Gemüse-basierte Saucen wären bei einem 100-prozentigen Bio-Anteil beim Gemüse unproblematisch aus Schälabfällen herzustellen.
Fragen Sie Ihre aktuelle Weinkönigin, welcher Wein hierzu passt, und bitten Sie sie, die aktuelle Agrarministerin zu grüßen 😉
 
 

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