„Sicherheit“ bei elektronischen Zigaretten vs. Arsen und Teer

Das Thema „Dampfen statt Rauchen – Ablösung von Zigaretten und Tabakrauch“ lässt sich nicht so schnell und einfach zu den Akten legen, erst recht nicht, wenn man als langjähriger Raucher betroffen ist und das Schlimmste vermeiden will – die Schädlichkeit des „Tabakgenusses“ ist nun mal nicht von der Hand zu weisen, und was „Verdrängung“ bedeutet, kann man sich vergegenwärtigen, wenn man damit konfrontiert ist, dass nicht allzu viele Raucher es schaffen, ein nachhaltig nikotinfreies Leben zu führen. Die öffentliche Diskussion des Themas wirkt häufig recht verkrampft und dogmatisch, wobei die Altlasten, die im Sinne einer Prägung noch unser Denken belasten, auch nicht von heute auf morgen aus der Welt zu schaffen sind: Jahrzehntelang hat die Werbung uns die Erzeugnisse der Tabakindustrie „schmackhaft“ gemacht und sogar das Kunststück fertiggebracht, Frauen das Rauchen als Akt der Emanzipation zu verkaufen: Zu nennen ist hier der Neffe Sigmund Freuds, Edward Bernays, der die Manipulation der Massen geschäftsmäßig betrieb, während sein Onkel von der Zigarre nicht, aber auch gar nicht lassen konnte, obwohl er so ein fundiertes Wissen über das Unbewusste hatte, kam er von den gerollten Tabakblättern nicht los.

Dementsprechend unbedeutend ist auch der Beitrag der Psychoanalyse zur Massenemanzipation von den stoffgebundenen Süchten, aber auch zur Rolle der Alltagsdrogen.

Dabei leben selbst Mönche nicht völlig abstinent, und wenn, genießen sie immerhin die heilige Allianz mit einem höheren Wesen, eine spirituelle Einheit, die Normalsterblichen vielleicht verwehrt ist…

Soll heißen: Genussfeindlichkeit ist hier nicht der Weg zum gesunden Genuss, sondern es geht um die gesunden Alternativen. Zusatzstoffe und Geschmacksillusionen, wie sie in der Lebensmittelindustrie gang und gäbe sind, werden überreichlich auch bei der Zigarettenherstellung verwendet und übertünchen den von Natur aus unangenehmen Tabakgeschmack – ursprünglich wäre Tabak eine rituell eingesetzte Droge und hat als Massenkonsumartikel eigentlich keinen Wert.

Lohnend wäre es sicherlich, die auch zu zählenden Fälle von Spontanheilung von der Tabaksucht zu untersuchen – von einem eingefleischten Raucher ein Wunder zu verlangen, ist aber vielleicht doch nicht realistisch. Dass die gegebenen Raucherentwöhnungsprogramme verbesserungswürdig sind, ist unstrittig.

Einstweilen müssen wir mit den Tatsachen leben. Zur Diskussion empfehle ich hier diesen 5-1/2-Minuten-Clip:

BBC – Trust Me I’m A Doctor – Are electronic cigarettes safe? (29/10/14)

Mehr, als hier gesagt, möchte ich zum Für und Wieder auch gar nicht anmerken. Ohnehin betrifft das Thema nur eine Minderheit, deren „Leidenschaft“ erst gefördert und dann geächtet worden ist.
So ganz einfach ist ein Umstieg vom Tabak zum „Liquid“ ohnehin nicht: Für alles gibt es neue Begriffe, Techniken, Geräte – und ein ziemlich chaotisches Informationsangebot, was in gewisser Weise darauf hinweist, dass wir uns diesbezüglich in einer Umbruchphase befinden. Immerhin: E-Zigaretten sind keine Arzneimittel, wir müssen also nicht in die Apotheke gehen…

Ich selbst war dann auch auf die „Elektrische Zigarette“ neugierig und habe nach einiger Recherche eine passable Einstiegs-Möglichkeit gefunden, in Form eines eher kompakten Verdampfer-Modells im Doppelpack.

Ein Umsteigen vom „Tabak auf Liquid“ ist möglich, wenn auch wegen der „gewachsenen Gewohnheit“ nicht ganz einfach. So viel, und nicht viel mehr, möchte ich jetzt aufgrund der eigenen Erfahrung sagen. Die Gedanken an einen Ausstieg sind allerdings auch vorhanden, und das Wissen um die Nikotin-Wirkungen…

 

 

 

Related posts:

  1. Nikotin als Narkotikum? – Mehrfachabhängigkeiten
  2. Von der eigentlichen zur ersten, von der letzten zur eigentlichen Diät
  3. Dampfen statt Rauchen – Ablösung von Zigaretten und Tabakrauch
  4. Schluss mit “ligth” und “mild” bei Tabak und Zigaretten
  5. Umworbene Kinder – Kein Stopp bei der Werbung

Ein Kommentar zu “„Sicherheit“ bei elektronischen Zigaretten vs. Arsen und Teer”

  1. Hi,

    also ich kann nur sagen, dass mir die E-Zigarette geholfen hat, mit dem Rauchen aufzuhören. Zeitweise hatte ich sogar das Dampfen dran gegeben, dampfe aber mittlerweile wieder nikotinfrei. Irgendein Laster muss man ja haben. Andere essen Süßes und ich dampfe Süßes.

    Raucherhusten und andere Nebenwirkungen des Glimmstengels sind von der E-Zigarette nicht zu erwarten.

    VG
    Philipp

Hast Du eine Anregung, Frage, Kritik oder ein Lob? Dann
Gib doch einen Kommentar ab!
(Aber keinen Quatsch schreiben!)

Frische Kommentare

  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
  • Bine: Lieber Klaus-Peter, ich bin über die Foodblogbilanz2021 auf Deinem Blog gelandet und...

Rubriken

Archive

Motivation