Biofach-Rundgang: Wein, Wurst, Saft, Kakao

Grün im wahrsten Sinne sind die Schweine in Witzenhausen, womit sie bestens auf eine Fachmesse für Bio-Nahrungsmittel passen, dachte man wohl an der Uni Kassel und brachte die Sau gleich mit an den Stand.

Damit ist klar: Ökologischer Landbau ist auch ein Studienfach, wer da meint, der Bio-Bauer brauche nur das richtige Gespür, den „grünen Daumen“, irrt sich.

Die Vielfalt der Aussteller auf der Biofach spiegelt sich auf der Marketingplatform mit Suchfunktion; mit einem Rundgang allein (mehr war nicht drin) ist sie nicht zu erfassen.

Bei Firmen aus „meiner Region“ bin ich gerne mal stehen geblieben.

Drei Lebensmittelbetriebe aus Hessen in Nürnberg

Die Kelterei Heil vertreibt ihren Apfelsaft regional, den Apfelwein überregional. Leider hat sie kein Firmenblog. Der Apfelsaft schmeckt, wie ein Apfelsaft zu sein hat, natürlich, nicht geschönt. Stammt von glücklichen Äpfeln, geschüttelt (nicht gerührt) von freilaufenden Bäumen.

Die Ahle Worscht von der Landfleischerei Neumeier ist wohl gut abgehangen, ich hatte sie mir fester vorgestellt. Sehr guter Geschmack, nicht spektakulär, sondern solide, traditionell. Passt hervorragend zu frischem Roggenbrot.

Beim Weingut Hamm aus Oestrich-Winkel kam es zu keiner morgendlichen Weinprobe, aber zu einem Gespräch über unbeschwerten Genuss, der zwei Glas Wein am Tag beinhalten kann, mediterrane Lebensweise, Diät und die kompliziertere Psyche der Frauen. C’est la vie…

Menschen, die Schweine zum Fressen gern haben

verarbeiten ihre Lieblinge zu Schinken:

Schinken

Mit solchen Exponaten bekamen die Messehallen stellenweise das Flair einer Markthalle.
Bei der Gelegenheit: Was ist das Gegenteil von Nutztier? Wahrscheinlich Schädling, wenn das auch im Fall der Schnecke nicht immer so eindeutig ist. Auch die biologische Schädlingsbekämpfung, mit minimiertem Gifteinsatz, also Prävention und intelligente BeUngezieferbekämpfung, war präsent.

Die Anstrengungen, ein Fachpublikum mittels bunter Ernährungspyramiden und regierungsamtlicher Broschüren über gesunde Ernährung aufzuklären, waren wohl etwas deplaziert.

Kakao, Fair-Trade und fairer Konsum

Auf einem Halbtags-Messebesuch auch noch die Frage des fairen (Kakao-) Handels erschöpfend beantworten zu wollen, wäre wohl eine Überforderung.

Immerhin war zu erfahren, dass auch die „Fair-“ Zertifizierung ordentlich ins Geld geht, Spitzenkakaos schon mal das Doppelte des normalen Preises kosten können (etwas anderes war ja auch nicht zu erwarten – vgl. Wein, Kaffee und Anderes) und manche Kakaoproduzenten ihre Ware direkt an die Verarbeiter (Schokoladen- und Pralinenhersteller) verkaufen, die dafür aber selbst vor Ort nach dem Rechten, sprich der Qualität schauen und gezwungen sind, ihre Produkte in den hohen Preisregionen anzusiedeln, damit nicht die falschen Kunden zugreifen.

Wer den Vor-Ort-Besuch einspart, spart – muss aber Vertrauen haben. Eine Tonne bester Kakaobohnen zum Schnäppchenpreis, ca. 4000 Dollar, z.B. bei UNOCACE, Tel. 00593 9 4160 229. (Angaben ohne Gewähr)

Bei El Ceibo wurde heftig gefeilscht und die Kunden standen Schlange.

Das zeigt: Wenn eine Kooperative sich erst mal bekannt gemacht hat, steht dem weiteren Verkauf guter Qualitäten nichts mehr im Wege – die Nachfrage ist, bei gesicherter Qualität, riesig, wenn auch durch die Preise begrenzt.

Weiterer Bericht zur Biofach 2008: Bloggertreffen

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2 Kommentare zu “Biofach-Rundgang: Wein, Wurst, Saft, Kakao”

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