Psychische Gründe des Zunehmens:
Geschrieben am 19. März 2007 von KPBaumgardt
Der eine oder andere Ärger soll kompensiert werden, gleichzeitig ergibt sich, dass man eine Masse herumträgt, an die man sich gewöhnt.
Es gibt viele Sensoren für die Berührung unseres Körpers mit der Umwelt; daher wird auch das Gewicht sehr genau registriert; es ist ein Unterschied, ob die Fußsohle zwanzig Kilo mehr oder weniger auf den Boden weitergibt.
Auch im Gesäß gibt es diese Sensoren, die uns nicht nur über die Polsterung z.B. des Stuhls, auf dem wir sitzen, sondern auch über unsere eigene Polsterung informiert. Das Gewicht wird in Zusammenhang mit der Fläche, über die es sich verteilt, registriert.
Man hat dann also nicht nur Fett gespeichert, sondern auch jede Menge Ärger. Natürlich kann der auch z.B. zu Muskelverspannungen führen, da sitzt er dann auch fest.
Das Wort „Panzer“ ist etwas unglücklich gewählt …
Muskelverspannungen bestimmen die körperliche Haltung mit, beeinflussen die Beweglichkeit. Gleiches gilt für die Fettpolster.
„Polster“ bezeichnet die Funktion wahrscheinlich ganz gut; schon die Prinzessin auf der Erbse wusste um die Vorteile des Weichen.
Beim Abnehmen verläuft der Prozess rückwärts. Der ganze Ärger, der in den Fettdepots gespeichert ist, kommt wieder heraus. Wo soll er aber hin?
Diätvorschriften berücksichtigen nur Menge und Zusammensetzung dessen, was wir aufnehmen, und indirekt, was wir ausscheiden.
Manche, die glücklich abnehmen, berichten, dass sie in der Folge wesentlich aktiver geworden sind. Haben also Fortschritte gemacht.
Wahrscheinlich haben sie etwas richtig gemacht.
Es kann aber nicht jeder auf eine Ersatzhandlungen verzichten. Dazu müsste man erst einmal benennen können, was die eigentlich beabsichtigte Handlung ist.
Daneben die Ebene der Bedürfnisse:
Die Selbstpsychologie kennt fünf wichtige elementare Bedürfnisse, die minimal befriedigt werden müssen, soll die Entwicklung des Selbst einigermaßen gelingen:
- Physiologisches Versorgt-werden
- Zuverlässige Bindung
- Neugier und Selbstbehauptung
- Sexualität und Sensualität
- Aversion als ein eigenständiges Bedürfnis, sich vom Objekt abzuwenden und sich selbst zuwenden zu können.
Diese Grundbedürfnisse zu erfüllen, ist allerdings ein gehöriges Quantum Energie nötig. Es muss auch im Laufe des Lebens ein Wechsel eintreten, weg von einem Objekt, das für die Bedürnisbefiedigung zuständig ist, hin zum Subjekt.
Die eingangs erwähnten Blockaden und Auspolsterungen binden diese Energie, die für die aktive Bedürfnisbefriedigung nötig ist. Das muss doch eigentlich nicht sein.
Für zielgerichtete Handlungen steht sie dann nicht mehr zur Verfügung; Bedürfnisse bleiben unterdrückt
Mehr zu den psychischen Ursache des Übergewichts findest Du im Artikel „Übergewicht und Psyche“ sowie im Blog unter der Rubrik „Psyche„. |
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