Intervall-Fasten als Alternative
Geschrieben am 4. Mai 2025 von KPBaumgardt
Wir sind ja nicht direkt dazu erzogen, „Defizite“ wertzuschätzen. Beim Kaloriendefizit wird das Defizit dagegen gefordert, es muss sein, nur nit Kaloriendefizit funktioniert Abnehmen. und tatsächlich kommt die Geschichte vom Suppenkasper dem Verdacht, dass Defizite zu Krankheit und mehr führen, schon ziemlich nahe. Mit der Bevorratung Krisen zu überleben, ist noch so eine Überlebensstrategie, doch plötzlich sollen Speckröllchen oder Energiereserven verbraucht und abgestoßen werden. Wenn Reserven schwinden, fühlen wir uns, als zerränne ein Goldschatz, doch goldig ist am Hüftgold höchstens das Gemüt derjenigen, die diesen Begriff bewusst nutzen.
Das Fasten ist also ein Phänomen, das bis zu einem gewisen Grad erforscht wird und dabei für Einschaltquoten, aber auch Verwunderung der ZuschauerInnen sorgt. So erfahren wir bei ARTE die Andeutung ungeahnter Zusammenhänge und finden bei Suchmaschinen passende Angebote für die Wellness-Fastenseele:
Ein „7 Tage Basen- & Intervallfasten“ etwa wird ab € 933,- mitsamt Vollpension angeboten, eine „ärztlich geprüfte“ Fastenleiterin ist auch dabei und vielleicht gleichzeitig zuständig für „Bewegungseinheiten & Körperpflegemaßnahmen“.
Fasten und Intervallfasten können oder könnten so Einiges – vielleicht auch dabei helfen, eher entspannt Gewicht abzubauen. Auf dem Schaubild fehlt aber noch so Manches…
Das „Basenfasten„, also der Verzicht auf säurebildende Lebensmittel, muss hier nicht auch noch besprochen werden – unbewusst liegt dem „Konzept“ wahrscheinlich der Gedanke zugrunde, dass, wer nahrungstechnisch auf Saures und das, was sauer wird oder macht verzichtet, auch höchstpersönlich weniger sauer wird (weil ja bekanntlich der Mensch ist, was er isst).
Der eine oder andere Hinweis zum Fasaten findet sich dabei nur „der Vollständigkeit halber“ – so bei der Frage, „Wo kann man Betreutes Fasten machen?„
Antwort: „Betreutes Fasten kann in Fastenkliniken, Kurhotels oder auch in eigenen Räumlichkeiten mit professioneller Begleitung durchgeführt werden. Es gibt auch viele Fasten-Retreats, die eine betreute Fastenkur anbieten.“
Grunds#ätzlich richtig und allgemein bekannt sind dann Aussagen wie:
Kaloriendefizit: Die Grundlage für den Abnehmerfolg
Die Kunst bestände lediglich nur noch darin, sich konsequent an diese Aussage als Leitsatz zu halten – wenn denn eine Gewichtsreduktion überhaupt notwendig ist: Bei einer Sammlung von nicht-diskriminierenden Fotos zum Thema „Adipositas“ finden sich auch diese:
Wir wissen natürlich nicht, ob hier mit Maskenbildnern und Photoshop nachgeholfen wurde, aber auch das nächste Bild hat etwas von Ideologie und Propaganda:
Die Darstellung des „adipösen Klientels“ in einer respektvollen Art soll eine Bilddatenbank ermöglichen – merkwürdig, dass das Thema Fasten, engl. „fasting“ hier nicht vorkommt. Was in der Ernährungskunde zu wenig berücksichtigt wird, sind die Nebenmotive mit unbewussten Nebenbedeutungen. Einen Fressanfall als angenommene Gewohnheit, nicht aber als Hinweis auf persönliche und unbewusste Konflikte zu interpretieren, erspart das Konflikt-Durcharbeiten. Dann noch den gütigen Rat mit dem Kaloriendefizit anzufügen, sorgt für Ergebnisse, wie wir sie kennen, nämlich, dass Abnehmerfolge keine Langzeitgarantie haben.
Man sollte schlichtere Speisen wählen, um den Aufwand mit dem Essen zu verkleinern. Hier ist das mit Resteverwertung einhergegangen, und die Aufgabe, ein „Kaloriendefizit“ zu erzielen, ist auch gelöst.
Dass in einer zunehmend atheistischen Gesellschaft die religiöse Bedeutung und Erfahrung des Fastens schwindet, sollte den Anlass bieten, nach einer rationalen Begründung des Fastens zu suchen.
Manche nicht-ernährungsbezogene Enthaltsamkeit (etwa, wenn beim Handyfasten das Smartphone drei Wochen auf „off“ geschaltet ist) deutet einen Überdruss am Überfluss an, so dass auch hier gilt:
„Jedem Tierchen sein Plaisierchen“.
Verständlich ist der Wunsch, eine erfahrene Begleitung, tägliche Hilfen und praktische Übungen für eine einfache Integration in deinen Alltag geboten zu bekommen, doch sind Fastenkurse oder -Seminare längst nicht so populär wie „einfache Diäten“.
Gewisse Kreise bevorzugen den eher exklusiven Touch, mit dem die Nobel-Fasten-Adressen Punkte sammeln. Im Prinzip sind die Anforderungen hier auch nicht höher als z. B, bei der Herstellung eines Hefegebäcks, wo es auch nur darauf ankommt, ein Rezept umzusetzen, hier mit der zus#tzlichen Option, eigene Variationen einzubringen.
Wenn
„… Intervallfasten nicht schlechter ist als eine herkömmliche Reduktionsdiät und für manche Menschen, denen eine zeitweise Kalorienreduktion leichter fällt, eine Alternative darstellen könnte“,
ist auch nichts dagegen einzuwenden, und auch das begleitete Intervallfasten könnte häufiger und strukturierter eingesetzt werden.
Wenn jemand, der schon viel Erfahrung mit dem Fasten hat, sagt, das Fasten sei durchaus auch eine Übungssache, ist dem wohl zu glauben, und die ersten Übungen führen nicht unbedingt zu einem Bilderbuchfasten.
Nehmen wir mal an, es gebe hier zwei Alternativen: Sich zu überfordern oder hier eine angepasste „Diät“ auszuwählen, erklärt sich die bereits angesprochene „Scheindiät“ sozusagen als Reserve-Alternative, die bei der „Expedition Diät“ den Makel des Scheiterns entschärft. Wer zu perfektionistisch urteilt, macht sich das Leben schwer. Man kann aber zu den pflanzlichen Stimmungsaufhellern greifen, die häufig bei psychischen Beschwerden eingesetzt werden, greifen, unter anderem:
- Baldrian.
- Hopfen.
- Johanniskraut.
- Lavendel.
- Melisse.
- Passionsblume.
- Safran.
Wer über Erfahrungen mit dem Jo-Jo-Effekt verfügt, entwickelt eine gewisse Skepsis gegenüber den eigenen Fähigkeiten im Bereich Abnehmen und Gewicht-halten. Selbstzweifel können vorkommen, und die Formel, die berechnet, ob sie gerechtfertigt sind oder nicht, ist kompliziert.
Da ist es vielleicht sinnvoll, die Sache vorsichtig und maßvoll anzugehen: Der anerkannte Weltrekord fürs Langzeitfasten liegt bei 382 Tagen 😉 .
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