Abnehmen mit Low fat oder Low carb - Diät?
Manche sinnlose Diskussion wird uns von den Medien aufgezwungen, weil
diskutiert werden soll, wo es nichts zu diskutieren gibt.
"Kohlenhydratarme Diäten sind beim Abnehmen zunehmend poulär
geworden. Die Risiken und Nebenwirkungen dieser Verfahren können
jedoch nur auf dem Hintergrund vorläufiger Erfahrungen abgeschätzt
werden." Arch Intern Med. 2006;166:285-293.
So ähnlich wäre die Übersetzung des o.a. Artikels, der
eigentlich auch unübersetzbar ist, weil , wenn auch in englischer
Fassung vorliegend, so doch in einem unverständlichen Kauderwelsch,
Fachchinesisch eben, verfasst worden ist. Interessant viellleicht nur
die Schlussfolgerung:
"Conclusions Low-carbohydrate, non–energy-restricted diets appear
to be at least as effective as low-fat, energy-restricted diets in
inducing weight loss for up to 1 year. However, potential favorable
changes in triglyceride and high-density lipoprotein cholesterol values
should be weighed against potential unfavorable changes in low-density
lipoprotein cholesterol values when low-carbohydrate diets to
induce weight loss are considered."
Das LDL könnte bei kohenhydratreduzierter Kost ansteigen. Die
potentiell günstigen Änderungen bem HDL könnten von
der Art der Fette, die man zu sich nimmt, abhängen ...
Eine allgemeine Ernährungsumstellung und Rückbesinnung
auf gesundheitsfördernde Lebensmittel könnte ja auch
etwas bringen. Es könnte auch sinnvoll sein, sich eine eigene Meinung
zu bilden, statt auf nichtssagende Studien, die zwischen Kohlehydratarm
und fettarm eine Scheinalternative aufbauen, zu vertrauen.
Grundsätzlich ist es doch so, dass bei Verzehr von Vollwertgetreide
der Kaloriengehalt durchschnittlich 10 Prozent geringer ist als bei
Auszugsmehl, die Sättigung aber um ein mehrfaches länger andauert.
Will sagen, bei Vollwertkost ist eine gewisse Kohlenhydratreduzierung
schon vorgegeben.
Auf hochwertige Öle mit einem hohen Anteil einfach ungesättigter
Fette achtet sie auch.
Wie groß die verbreitete Angst vor dem falschen Essen schon ist,
zeigt sich auf der anderen Seite an dem Phänomen, dass angebliche
Kohlenhydratblocker ihren Markt finden - "Es ist ja gar
nicht so einfach, kohenhydratarm zu essen".
Deshalb gibt es dann die Pseudomedizin, Präparate mit äußerst
zweifelhaftem Nutzen.
"Es ist doch gar nicht so schwer, gesunde Lebensmittel einzukaufen".
Die sollten dann bloß nicht mit Kohlenhydraten angereichert sein.
Quark ist von Natur aus kohlenhydratarm. Yoghurt als "Zubereitung"
mit Zucker ist im Supermarkt dagegen der Normalfall. Deshalb braucht
niemand "kohlenhydratreduzierte Milchprodukte".
Wer sich überwiegend vegetarisch ernährt, dürfte mit
Fett keine Probleme bekommen: Kritisch kann es bei Fleisch, Wurst und
Käse werden. Dass auch auf dem "vegetarischen Weg" Unfug
möglich ist, wie zu viel Studentenfutter, "Müsliriegel"
und anderes, sei dahingestellt.
Wer sich zwischen Scheinalternativen entscheiden will, könnte
die wirkliche Alternative verpassen. Wer meint, die neuesten Diättrends
und Mode-Diäten als Entscheidungshilfe brauchen zu können,
verzichtet auf die eigene Entscheidung.
"Was soll ich nur machen, jeder sagt etwas anderes" ist selten
eine ersthafte Frage. Wird diese Frage jedoch im Ernst gestellt, können
wir anfangen, zu arbeiten: "Diät ist
mehr, als man denkt."
Weiterlesen: Verkalkt mit zu wenig Kohlenhydraten?
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