Belohnungen sind doch kein Problem, oder doch?
Wir müssen ja zwischen belohnen und belohnt-werden unterscheiden.
Das heißt: Ich belohne jemanden (oder mich?), oder ich werde belohnt. Neurophysiologisch gesehen ist "Glück" die Empfindung elektrischer Impulse im Belohnungszentrum des Gehirns. Die sollte auch von Immateriellem ausgelöst werden können, jedenfalls nicht nur durchs Essen.
Ein Lob, eine Anerkennung, eine Geste kann also auch schon "Belohnung" sein, neben materiellen Anreizen. Das Muster ist dann meist: Auf die "gute Tat", die erwünschte Aktion, folgt die Belohnung.
Nach diesem Muster entstehen Lernprozesse, wird Verhalten gefestigt.
Man hat um dieses Muster herum eine komplette Lerntheorie aufgebaut, nennt die Belohnung dabei "Verstärker" und die Festigung des Verhaltens "Konditionierung" und so weiter.
Tatsache dürfte sein, dass bestimmte Reize bestimmte Reaktionen auslösen, und wir heute - der Werbung und der Notwendigen ständigen Produktivitätssteigerung sei Dank - unter einer gewissen Reizüberflutung zu leiden haben, denn die schöne Warenwelt ist für Viele der einzige Ausdruck von noch verbleibender Belohnung geworden.
Es gibt auch die "vorweggenommene Belohung", etwas, wenn man jemanden besucht und Blumen mitbringt; das (Gast-) Geschenk; "Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft".
Weitere Formen von "Belohnung":
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Wer Belohnungen kaum "erträgt", ist wohl allzu bescheiden.
Wo sich ein übergroßes Bedürfnis nach Belohnung zeigt, deutet dies auf ein unausgewogenes Verhältnis von "Geben und Nehmen" hin.
These: Im Kontext der sozialen Interaktion hat Essen immer das Moment der Belohnung an sich.
Noch eine Form der Verhaltensmodifikation:
Übergewichtige Menschen suchen sich nicht einfach ähnlich gebaute Freunde aus, betont Christakis. Vielmehr beeinflussen sie andere direkt. Sie ermuntern zum Beispiel Menschen, die bereits ein erhöhtes Körpergewicht haben, noch mehr zu essen.
„Übergewicht ist nicht nur ein individuelles, sondern ein kollektives Problem“, sagt er. Veranstalter von Abnehmprogrammen sollten deshalb immer versuchen, Betroffene gemeinsam mit ihren Freunden und Verwandten einzubinden, empfiehlt Matthew Gillman, Psychologe an der Harvard Medical School und Leiter eines Präventionsprogramms gegen Übergewicht.
Die zunehmende Toleranz gegenüber Gewichtszunahme und kräftigem Körperbau habe zur rapiden Verbreitung von Fettleibigkeit in den USA geführt. Gillman räumt zwar ein, dass das Körpergewicht unter anderem von den Genen und anderen biologischen Faktoren gesteuert wird. „Die genetische Veranlagung allein kann aber nicht die seuchenartige Ausbreitung der Fettleibigkeit in den letzten 30 Jahren erklären“, sagt er.
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