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Kopf oder Herz?


Kluger Kopf, dummer Bauch?

Wer wollte noch beruhigt bei der Aussage, dass das Abnehmen im Kopf beginne, bleiben, wo es so viele blitzgescheite Leute gibt, deren geballte Intelligenz ihnen beim Abnehmen rein garnichts hilft?
Zwar ist der Kopf der Ort, der das Gehirn beheimatet - aber im Bauch finden höchst wichtige Gefühle, und nicht nur der Hunger nach Nahrung, statt. Manche Ereignisse schlagen uns nicht auf den Kopf, sondern auf den Magen. Nach wie vor ist auch der Satz von Saint-Exupery gültig: "Man sieht nur mit dem Herzen gut".
Was also nutzt uns der klare und/oder kluge Kopf, wenn der Bauch seinen eigenen Willen hat und rebelliert?

Außerdem - es ist der Mund, der der Nahrung den Zutritt zum Körper verschafft, wenn der Bauch danach zu schreien scheint. In Wirklichkeit ist es natürlich nicht der Bauch, der schreit - höchstens knurrt der Magen - diese Gefühle werden durchaus übersetzt, und Schreie in der Mundhöhle, also "kopfgesteuert", aber nicht willentlich, sondern unwillürlich, artikuliert. Leise oder nicht zu schreien, wenn es angebracht wäre, kann auch gelernt werden. Artikulation und Wahrnehmung der Befindlichkeit sind dabei (anhaltend?) gestört.

 

Der Mund, am Anfang


Es gibt beim Menschen eine direkte Nervenverbindung zwischen Hirn und Mundraum, im Vergleich zum Affen mit dem dreifachen Durchmesser ausgebaut, deren Aufgabe die Steuerung unseres vergleichsweise komplizierten Sprechapparates (Zunge, Lippen, Kiefer usw.) sein könnte, da die Steuerung der Aussprache größere Informationsmengen benötigt. Aber auch die Weitergabe der Informationen, die die Geschmackzellen liefern, dürfte dadurch begünstigt sein. Ursprünglich wird somit der Sprechapparat bei der Nahrungsaufnahme stimuliert.

Das Kind, das sich unwohl fühlt, wird sich zwar nicht aussprechen, sondern schreien, und günstigenfalls erhört. Es kann daraus lernen, dass es sich lohnt, sich zu äußern.
Mütter, die zu sehr aufs eigene Wohl bedacht sind, überfüttern ihr Kind vorbeugend: Es geht ja z.B. nicht an, dass die Nachtruhe gestört wird, weil das Kind in der Nacht Hunger bekommt und nicht durchschlafen kann. Mit geheimen Rezepturen im Fläschchen und getuntem Sauger kann man dem Kind beim Wachsen zusehen.

Zwar hatte das Kind "alles, was es braucht", aber nicht gelernt, seine Bedürfnisse zu artikulieren, nicht gelernt, etwas zu wünschen oder zu fordern - das wäre als störend empfunden worden. Wünsche gehören hier ins Reich der Phantasie. Ein
An die Wand geschrieben: "Erziehungsfehler" liegt vor, kein genetischer Defekt.

Die spätere Folge kann darin bestehen, dass das Kind nichts zu sagen hat. Ist es noch nachvollziehbar, wenn ein Kind, das hohen Anforderungen entsprechen soll, aber nichts gilt, auch nicht tun will, was ihm gesagt wird?


Das Stillen

Es hat seine Sättigung, und ist doch ungestillt, denn Stillen ist mehr als die Verabreichung von Muttermilch oder deren Ersatz.

In der paradiesischen Einheit von Mutter und Kind, wissenschaftlich "Dyade" genannt, ist Stillen Dialog auf einer ursprünglichen, auch wortlosen Ebene. Von Angesicht zu Angesicht: Im Tierreich gibt es diese Position nicht. Keine Einbahnstrasse, sondern Geben und Nehmen, Austausch, ein gemeinsamer Vorgang oder Prozess, in dem die Gewissheit der Einigung, die Sicherheit der Gemeinsamkeit, das "Urvertrauen" wurzeln mag.
Einmal vorhanden, bleibt das Urvertrauen idealtypisch auch nach der psychischen Abnabelung erhalten.

Wird das Kind nur "abgefüttert", sind die Verhältnisse schwieriger...


Da das Stillen auch etwas mit Befriedigung zu tun hat, wird das Vorliebnehmen mit der Ersatzbefriedigung schon mit dem Stillersatz, der Ersatznahrung angebahnt.

Was bleibt, ist ein unstillbares Verlangen, wonach auch immer. Einen genau definierten Namen hat dieses Defizit, das lange vor dem Spracherwerb entstanden ist, nicht. Es fühlt sich möglicherweise an, wie eine besondere Art von Durst, der aber mit Wasser nicht zu stillen ist.

 

Durst und Durst sind zweierlei

Von Narziß wird berichtet, ihm sei beim Trinken "ein anderer Durst" erwachsen, als er in seinem Spiegelbild ein "Schema" erblickte. Zweifellos handelt es sich um die Schilderung frühhkindlicher Erlebnisweisen, und es erscheint die Aussage, dass Anfangs der Durst zweigleisig fahre, zulässig: Durst nach Flüssigkeit und Nahrung einerseits, nach Geborgenheit und "Einheit" gleichzeitig.
Halten wir weiterhin fest, dass der Ausdruck "unstillbares Verlangen" durchaus Bestandteil unseres Wortschatzes, und der Wortschatz ein Instrument zur Abbildung unserer Realität ist:
Es gibt Zustände, in denen das affektive Bedürfnis so groß ist, dass nichts und niemand das Verlangen stillen könnte, da diese Option dem Erwachsenen natürlich nicht mehr zur Verfügung steht, weil sie das Privileg des Säuglings ist.

Wo das Ersehnte unerreichbar, aber weiterhin gewünscht bleibt, mag Sehnsucht entstehen, und schon berühren wir den Bereich der Sucht nach Nahrungsmitteln, wenn auch diese Sucht "nur" Ersatzcharakter hat. Hier wurde "gestopft" und nicht gestillt.

In jedem Fall ist die Ernährung die Grundlage des Wachstums, wir haben es mit zwei miteinander verwobenen Seiten zu tun: nicht nur der Körper wächst, es entwickelt sich auch die Persönlichkeit, und im günstigen Fall wächst auch das Gefühl der Gemeinsamkeit und Einheit, mit der Selbständigkeit als einer folgenden Stufe, im ungünstigen Fall das der Einsamkeit, womit das bisher unbenannte Defizit nun doch benannt wäre.

Stillwille ist Stillfähigkeit - wer will, kann. Wer nicht will, läßt es bleiben, mag auch das Kind empfinden, es sei nicht gewollt - es hat ja sowieso keine Ahnung.


Spukgeschichten


Wenn die Frage: "Gewollt oder nicht gewollt?" auftritt, ist dies kein gutes Zeichen. Dass so eine Frage auftritt, bedeutet, dass Zweifel bestehen.

Und so eine Frage wird hochgespielt: Wie leicht kann man einem Kind Angst einjagen mit Andeutungen, es sei möglicherweise nicht gewollt gewesen!

Ein ungutes Gefühl entsteht, so dass die Frage lieber wieder verdrängt wird, in ihrer Bedeutung heruntergespielt. Dann wird es auch unverständlich, dass solche Zweifel manchmal als schmerzlich empfunden werden, dass Manche sich oft unverstanden fühlen, dass Manche einen "übertriebenen" Wert darauf legen, anerkannt zu werden.

Andererseits brauchen Manche genau diese etwas verunsicherten Personen, um sich selbst etwas überlegen zu fühlen. "Die Wunde der Ungeliebten" lautet der Titel eines Buches, das - warum wohl? - sogar Käufer gefunden hat. Da stochert man in der Vergangenheit herum, kratzt die Wunde wieder auf, und findet ein Opfer, das man malträtiert: Es gibt hier ein breites Spektrum von Verhaltensweisen wie Feindschaft, Unersättlichkeit und Ignoranz. Daran, dass der - einmal dazu erklärte - Sündenbock weggejagt werden muss, wird sich nie etwas ändern.

 

Wenn Mütter (sich) zu gut sind

Auch der Stillwille kann übertriebene Formen annehmen, oder zwecks Schonung der Mutterfigur, schnell erlöschen. Wo unwillig gestillt oder gefüttert wird, entstehen Defizite, und einmal Defizit - immer Defizit? Einmal Gierschlund - immer Gierschlund?
Wo zu lange gestillt wird, entsteht der überfütterte Nimmersatt, und einmal verwöhnt - immer verwöhnt?

Schwierig ist es für viele Mütter, die Position der Nahrungsspenderin zu teilen oder aufzugeben, das Kochen kann zum Machtfaktor werden: "Was ich koche, wird gegessen". Manche können nicht aufhören, zu füttern.
Bei manchen erlischt der Wunsch, gefüttert zu werden, nie. Ebenso kann das Dicksein ein Appell sein: "Schaut nur, wie unbeweglich ich (geworden) bin". Das Essen kann schon mal die Funktion der gegen die eigene Person gerichteten Aggression bekommen - dabei tut der Vielfraß nur, was er gelernt hat und was von ihm erwartet wird.

 

Wozu eine Wutprobe?

Die Wut ist eine merkwürdige Sache. Sie gedeiht auf verschiedenen Nährböden, ist so energiereich, dass es, wenn sie angestaut wird, auch zu Explosionen kommen kann; sie reagiert leicht mit dem gemeinen, nicht aber mit dem heiligen Zorn, aber auch mit fremder Wut.
In der Folge eines Wutausbruchs entstehen meistens Scherben, deshalb gibt es das Sprichwort: "Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht." Die zerstörerische Eigenart der (unkontrollierten) Wut hat in diesem Fall das Zusammenspiel von Brunnen und Krug beendet; werden die Scherben gekittet, wird nur der Anschein gewahrt, bleibt ein Erinnerungsstück, das nicht recht funktionstüchtig ist.

Weniger explosiv ist die kalte Wut, die ihrem Inhaber eine frostige Austrahlung verleiht und das Objekt frieren lässt. Dauert sie zu lange, bekommen sowohl Sender als auch Empfänger einen Schnupfen oder schlimmeres: Die kalte Wut, bei der Beziehungen auf Eis gelegt werden, ist ansteckend.

Nicht immer wird der Weg, den die Wut nimmt, optimal sein. Im Bestreben, sie zu neutralisieren, wird sie manchmal weggeschluckt. Ursprünglich hätte die Wut zu einem Aufschrei geführt, besserenfalls zu einer artikulierten Äußerung, Stellungnahme zu den Missständen, einem Gesprächsangebot. Konflikte kann man austragen, beilegen, schwelen lassen.
Wo die gesprochene Sprache keine Einigung herbeiführen kann, weil der Ansprechpartner überfordert ist, sich entzieht oder verweigert, wird es die geschriebene Sprache auch nicht können. Sind zwei sich uneins, geht es ihnen nicht besser als dem ober erwähnten Krug: Die Beziehung ist entzwei.

Selbst dann darf nicht das Hinunterspülen, die vollgefressene Quasi-Ersatzzufriedenheit ihre schädliche Ersatzfunktion zu spielen. Hier wird "die Sache" nur zugedeckt, mit dem Deckel bekommt die Flamme keinen Sauerstoff, beim Schwelbrand entsteht giftiger Rauch.

 

Schließlich

Die ursprünglichen Wünsche sind an das ursprüngliche "Objekt" gerichtet - dabei kann es natürlich nicht bleiben. Und doch glauben wir immer noch, Liebe gehe durch den Magen. Wenn das das ganze Geheimnis wäre, wäre die Kunst der Liebe nur eine Kochkunst ...

 

 


Nachtrag

Katastrophen

Wer kennt das nicht: Es gibt Ereignisse, die einen aus der Bahn werfen.

(Natur-)katastrophen, zum Beispiel: Manches Tsunami-Opfer kann das Glück, überlebt zu haben, gar nicht als solches empfinden, dieser Zustand wird dann als posttraumatische Belastungsstörung bezeichnet.
Das Leben war massiv bedroht, das Ende war abzusehen, oder der Tod vor den Augen: Darin hat die Verletzung bestanden. Eine Überflutung im wahrsten Sinne des Wortes.

 

Wanderer

Wir finden das Urbild des Wanderers auch in der Figur des Seefahrers, der bekannteste Vertreter dieser Gattung ist wahrscheinlich Odysseus. Dessen Irrfahrten ergeben zunächst keine Übereinstimmung mit einem Wanderer, der sich auf vorgegebenen Wegen befindet. Bei den Stationen, die Odysseus ansteuert, handelt es sich jedoch nicht um konkrete geographische Orte, sondern um allgemein menschliche Entscheidungssituationen.

 

 

Wege

 

Der Weg ist ewig ohne Tun;
aber nichts, das ungetan bliebe

Lao-Tse, Spruch 37

 

 

Könnten wir weisen den Weg,
es wäre kein ewiger Weg.
Könnten wir nennen den Namen;
es wäre kein ewiger Name:

Spruch 1


"Auch aus Steinen, die Dir in den Weg gelegt werden, kannst Du etwas Schönes bauen" war die Meinung von Erich Kästner.

Neben dem Weg zu laufen, mag bei einem Park noch angehen, in anderen Situationen ist es schon schwieriger, wenn man nämlich vom Weg abkommt, wird es (das Wort sagt schon alles) abwegig und mit der Bewegung ist es in weglosem Gelände auch schlecht.
Um im Bild zu bleiben: Wer sich in neue, scheinbar weglose "Höhen" vorwagt, braucht einen erfahrenen "Bergführer". Wo es weitergeht, ist immer mit einer Entscheidung verbunden, auch wenn die Wege (vorübergehend) etwas verschüttet sind.


Diät & Kultur

stehen in einem engen Zusammenhang, kultiviert könnte auch heißen "dem Kultus gemäß" leben, und der Versuch, eine Diät durchzuhalten, ist oft genug der Versuch, sich zu beherrschen.


 

 

 


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