Politiker suchen Strategien gegen Fettleibigkeit der
Europäer
Mitte November 2006: Drei Tage lang tagen europäische Gesundheitspolitiker
in Istanbul. Sie wollen eine Europäischen Charta zur Bekämpfung der
Adipositas unterzeichnen.
An deren Folgen sterben nach Schätzungen der WHO jedes Jahr mehr
als eine Million Menschen.
WHO-Europadirektor Marc Danzon sagte, die "Epidemie" sei neben genetischer
Veranlagung vor allem auf gesellschaftliche und ökonomische Faktoren
zurückzuführen.
Deshalb sei eine "politische Behandlung" der Krankheit
nötig. Von ihr seien alle Länder betroffen. Fettleibigkeit sei eine
Folge der "gefährlichen Kombination" aus ungesunder Ernährung und mangelnder
Bewegung.
Die WHO befürchtet, dass bis 2010 rund 150 Millionen
Erwachsene und damit 20 Prozent der Bevölkerung in Europa nicht nur
einfach übergewichtig, sondern richtig adipös sein werden.
Derzeit sind in Europa die Hälfte aller Erwachsenen übergewichtig.
Besonders gefährdet sind Kinder ärmerer Bevölkerungsschichten. Denn
die Fettsucht beginnt nach Angaben der WHO mit "billigen Lebensmitteln",
die zu viel Fett, Salz oder Zucker enthalten. Am dicksten sind nach
WHO-Informationen die Albaner, rund vier Fünftel der Bevölkerung sind
übergewichtig. Danach folgen die Bosnier, von denen rund zwei Drittel
Übergewicht haben. Auf Platz drei stehen die Schotten, in Norwegen sind
"nur" 38 Prozent der Männer und ein Viertel der Frauen übergewichtig.
Durch Fettleibigkeit bedingte Krankheiten verursachen nach Schätzungen
der EU rund sieben Prozent der staatlichen Gesamtausgaben im Gesundheitswesen.
Das
Papier
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