Sparsam haushalten, Recycling, alternative Energiegewinnung
& Umweltschutz :
Hygienische Entsorgung von Biomüll: Komposttüte kostenlos
Mültrennung ist ja schön und gut. In vielen Haushalten gibt
es für den Kompost einen Eimer, der gefüllt wird, bis
er voll ist. Dabei sammelt sich Feuchtigkeit, unangenehme Gerüche
bilden sich - der Eimer wird ausgewaschen, (wer macht das schon gern?)
manchmal sogar desinfiziert.
Auch in der Komposttonne sammelt sich Feuchtigkeit, der Kompost friert
bei Frost an, zeitaufwendige Reinigungsarbeiten, bei denen unnötig
Reinigungsmittel verbraucht werden, fallen an.
Spezielle Mülltüten, die verrottungsfähig sind, kosten
richtig Geld. Mit ein wenig Übung können wir - langfristig
- im Privathaushalt viel Zeit und ein paar Euro sparen:
Und weil so ein kleiner Tipp nur bei weiterer Verbreitung
eine größere Wirkung hat, meine Bitte an Euch: probiert es
aus, verbessert Euer "Handling" und gebt den Link bitte weiter!
Aus
einer aufgeschlagenen Zeitung wird jetzt eine Tüte, genauer gesagt
eine Komposttüte:
Das
geschieht, indem sie gefaltet wird.
So
ähnlich, wie wenn man ein Schiffchen faltet.
Nun
fehlt noch die umgefaltete Spitze. Das geht auch ohne Illustration.
Diese
"Tüte" fügt sich in einen Blumenübertopf.
Hier
wird (links) in der häuslichen "Müllzentrale" der
Kompost gesammelt: Kartoffelschalen,
Kaffeefilter, das ganze Programm. Da der Kompostbehälter oft genug
geleert
wird, gibt es auch keine Geruchsbelästigungen.
Wichtig ist, dass der Kompostbehälter in einer ergometrisch günstigen
Höhe steht,
ein fliegensicherer Deckel kann noch nachgerüstet werden.
Bevor
der Behälter voll ist, werden die Ecken zusamengelegt, und
schon haben wir ein handliches Päckchen.
Der eigentliche Kompostbehälter ist sauber geblieben, nichts klebt
an, es gibt höchstens etwas Kondenswasser.
Da
die "Zeitungstüte" Feuchtigkeit aufgenommen hat, ist
das Papier nicht allzu reißfest.
Das Päckchen wird noch einmal in Papier gewickelt, und
fertig ist das handliche Kompostpäckchen, das bei Gelegenheit
bequem zur
Komposttonne oder zum Komposthaufen mitgenommen werden kann - der "Komposteimer"
kann in der Wohnung gelassen werden und wird so auch nicht bei der Biotonne
stehen gelassen, was bisher ein häufiges Ärgernis war.
Was das Ganze mit Diät zu tun hat, ist einfach zu beantworten:
Wir verstehen unter Diät, was Diät ursprünglich bedeutet:
Nämlich eine gesunde Lebensweise.
Weil das Leben als Kreislauf funktioniert, bedenken wir das auch
bei der Nahrung; was verwertbar ist, gehört nicht in die Müllverbrennung.
In einer Umweltfibel fanden sich einige allgemeine Tipps:
Den Biomüll trocken halten. Papier in kleinen Mengen gehört deshalb
in die Biotonne. Das verringert die Nässe in der Biotonne. Im Sommer
gärt es nicht. Im Winter friert der Inhalt nicht so schnell an der Wand
fest. Ein schattiger Platz für die Biotonne vermeidet Geruchsentwicklung.
Diese beiden Maßnahmen tragen entscheidend dazu bei, dem Madenbefall
vorzubeugen und Gerüche zu verringern. Am besten alle Küchenabfälle
mehrfach in Papier einwickeln. Dafür eignen sich ohne weiteres Zeitungspapier,
Papiertüten wie Bäckertüten oder andere handelsübliche Papiertüten.
Oft wird vergessen, den Deckel der Biotonne stets dicht verschlossen
zu halten. Den Rand der Biotonne sauber halten und vor allem im Sommer
mit Essig säubern. Das verhindert Geruch. Wenn der Deckel richtig schließt,
dann haben auch Fliegen keine Chance, ins Innere zu kommen. Der Kücheneimer
sollte alle 1 bis 2 Tage in die Biotonne entleert werden.
Auch hier also noch die Verwendung eines Eimers, in dem der Bio-Müll
gesammelt wird, keine Komposttüte, die die Entsorgung vereinfacht
...
An der gleichen Stelle fand sich die Information, dass ein Fünftel
des Hausmülls über die Bio-Tonne entsorgt werden könne
- nicht wenig, zusammengenommen!
Die unpraktische Seite des Sammelns ...
Man hat diese Hinweise besten Gewissens immer wieder gemacht - aber
beim Einlegen von Papier in den Behälter werden die Wände
doch schmutzig. In der Folge "wandert" in vielen Haushalten,
wo man den Umgang mit Biomüll "eklig" findet, der Biomüll
mit dem Restmüll.
Wer Teebeutel direkt aus der Kanne in den Müll wirft, muss sich
auch nicht wundern, wenn anschließend Wasser im Mülleimer
steht, will dem Problem mit Plastiktüten begegnen und sieht keine
praktikable Lösung.
Unserere Komposttüte ist da doch schon ein Fortschritt ...
Kompostierung oder Biogasanlage?
In einer Biogasanlage kann aus diesen Stoffen Gas gewonnen werden,
Küchenabfälle bekommen so auch einen gewissen wirtschaftlichen
Wert ("Kleinvieh macht auch Mist"):
|
KWH/Tonne
|
Wert in Euro
|
Milchviehgülle |
35,6
|
1,09
|
Kartoffelschalen |
111,3
|
7,68
|
Gemüseabfälle |
102,2
|
6,86
|
Speisereste |
181,6
|
13,73
|
Stand: Mitte 2005
|
Der Vorteil der Biogasanlage bei der Verwertung von Bio-Müll gegenüber
der Kompostierung liegt neben der Energiegewinnung m.E. auch darin,
dass bei der Vergärung entstehende (Methan-) Gase genutzt und vernichtet
werden, also nicht als zusätzliche Treibhausgase austreten.
Die Biogananlage für den einzelnen Privalthaushalt wird "mangels
Masse" unrentabel ausfallen, kleine und mittelgroße,
dezentrale Anlagen können aber auch hierzulande die
Energie z.B. fürs Kochen liefern, die Transportkosten beim Biomüll
wesentlich verringern, die aufwändige Verstromung des Biogases
verzichtbar machen, und die Verteilung an die Verbraucher vereinfachen.
Greift man diese Gedanken auf, bekommt die Abfallentsorgung und -verwertung
die ja in den neunziger Jahren als "Zukunftsmarkt der deutschen
Wirtschaft" gesehen wurde, nochmals einen Impuls.
Dass elektrisches Kochen, elektrische Heißwasserbereitung
und Wäschetrocknung insgesamt wohl eine gigantische Verschwendung
von Primärenergie darstellen, steht allerdings auf einem anderen
Blatt. Ambitionierte Köche bevorzugen auf jeden Fall die Gasflamme
gegenüber der elektrischen Heizplatte ...
Die Tatsache der Klimaveränderung zwingt uns, möglichst
erneuerbare, klimaneutrale Energiequellen zu nutzen.
Politisch wird bisher sogar Energievergeudung toleriert,
wie beim Stand-By Betrieb von Elektrogeräten, der mit wenig objektivem
Nutzen einige Kraftwerkskapazitäten "frisst".
Davon, dass die Energiepolitik auch zur Schaffung von
Arbeitsplätzen beitragen kann, ist angesichts der Monopole bei
den Energieversorgern, die sich um "Peanuts" nicht kümmern,
wenig zu merken.
Die Kompostierung stellt gegenüber der Erzeugung
von Bio-Gas eine Vergeudung von Rohstoffen dar, weil hier keine Energie
erzeugt, sondern noch verbraucht wird.
Kompost ist zwar für den Boden wichtig - aber in
Biogasanlagen verrottet der Müll und es entsteht Methangas.
Diese Energie kann genutzt werden und ausserdem kann der vergärte
Bio-Müll immer noch als hochwertiger Dünger auf die Felder
ausgebracht werden.
Wenn es geeignete Anlagen bisher "in der Breite" nicht gibt
- wo ist das unlösbare Problem, sie zu entwickeln, und zu installieren?
Wenn "Biogas" mit Landwirtschaft und nachwachsenden
Rohstoffen, dem Anbau von Mais für diese Anlagen usw. assoziiert
wird, liegt das an der Geschäftstüchtigkeit der Landwirte.
Können Verbraucherwünsche und Vernunft die Kommunalpolitik
beeinflussen? Genügt eine Idee, wie: "Es wäre doch praktisch,
wenn wir mit unserem Bio-Müll auch zur Sicherheit der Energieversorgung
beitragen könnten" aus, um praktische Massnahmen zu initiieren?
Immerhin könnten die häuslichen Bio-Abfälle
zwischen einem und drei Prozent der Energie, die die Privathaushalte
verbrauchen, zurückliefern - zukünftig, wenn jetzt die Weichen
gestellt werden.
"Die Vermeidung und, sofern dies nicht möglich ist,
die Verwertung von Abfällen gelten in der heutigen Abfallwirtschaft
als oberste Ziele. Auch Bioabfälle aus Haushalten oder Gewerbebetrieben
werden getrennt gesammelt und verwertet. Deren flächendeckende Sammlung
("Biotonne") hat das Gesamtaufkommen in den letzten Jahren stark erhöht.
Die älteste und bekannteste der heute üblichen Methoden
zur biologischen Abfallverwertung ist das Kompostieren.
Die heutigen Kompostierungsverfahren präsentieren
sich technisch sehr ausgereift, sind jedoch nicht in der Lage, den Energieinhalt
der Bioabfälle zu nutzen, sondern verbrauchen im Gegenteil Energie
zum Betrieb der Kompostmieten. Es wird also,
wie es einmal formuliert wurde "ein
Energieträger unter Aufwand von Energie entsorgt"."
Quelle
Küchenabfälle:
Mehr Energie durch Vergärung
Neue Expertenstudie zu Energie aus Küchenabfällen Küchenabfälle
liefern in einer Biogasanlage mehr als doppelt so viel Energie, als
über die Verwertung in einer Kehrichtverbrennungsanlage (KVA). Dies
zeigt eine neue Studie, die namhafte Experten am Freitag in Bern und
Zürich vorgestellt haben.
Energie CO2-neutral
In den heute betriebenen Kompogas-Anlagen
werden die täglich angelieferten biogenen Abfälle mit einer optimalen
Energieausnutzung verwertet. Das beim Abbauprozess gewonnene Biogas
wird in elektrische Energie und Wärme umgewandelt - ein autarker Betrieb
mit beträchtlichem Energieüberschuss ist gewährleistet. Alternativ oder
kombiniert kann das Biogas (aufbereitet auf Erdgas-Qualität) für den
CO2-neutralen Betrieb von Fahrzeugen und ins Erdgasnetz eingespiesen
werden. Je nach der Zusammensetzung vom Bioabfall werden zwischen 105
bis 130 m3 Biogas pro Tonne gewonnen, dies entspricht ca. 70 Liter Benzin.
Kompogas (Biogas) welches als Treibstoff für Fahrzeuge, oder für Blockheizkraftwerke
zur Stromerzeugung verwendet werden kann, gilt heute als eine der umweltfreundlichsten,
für eine breite Bevölkerung zugängliche, CO2-neutrale Energie.
Kompost / Flüssigdünger
Der hochwertige, hygienisierte Kompost
wird bei Privaten, in der Landwirtschaft und im Gartenbau eingesetzt.
Kompogas-Kompost* ist ein wertvoller, natürlicher Dünger, mit dem beeindruckende
Ernteergebnisse erzielt werden können. *Zertifiziert für den biologischen
Landbau.(FIBL)
Quelle
Die braune Tonne ist ein Erfolgsmodell - auch im Landkreis
Böblingen. Die Menge an Bioabfall nahm über die Jahre immer mehr zu,
bis die Kapazität des Leonberger Kompostwerkes zur Verwertung nicht
mehr ausreichte. Rund 5.000 Tonnen Bioabfall mussten schließlich pro
Jahr fremd entsorgt werden. Das wollte die Kreisverwaltung nicht länger
hinnehmen und entschied sich für den Bau einer hochmodernen Vergärungsanlage.
Quelle
Im Umkehrschluss: Wenn mehr Biomüll gesammelt wird, wird's interessant
...
Drei Prozent der Treibhausemmissionen der EU entstammen Mülldeponien
- Methangase, freigesetzt bei der Zersetzung biologisch abbaubarer Abfälle.
Bei der Kompostuierung im Garten muss genügend Sauerstoff zugeführt
werden, sonst gibt es faulen Gestank und der Kompost erzeugt Methanemmissionen.
Quelle
In einer älteren Untersuchung,
die auch darlegte, dass anaerobe Prozesse und damit die Freisetzung
von Treibhausgasen bei der Kompostierung praktisch nicht vermeidbar
sind, hieß es:
"Es stimmt nachdenklich, wenn heute nicht erneuerbare Energietr?ger
eingesetzt werden, um die im biogenen Material gespeicherte Sonnenenergie
zu zerstören."
Bei den heute vorliegenden Prognosen zum Klimawandel müsst man sagen:
"Wie gleichgültig sind wir denn wirklich?"
Der
"Anstoß,
den die Biotonne durch die teilweise Geruchsbelästigung gerade während
der Sommerzeit erregt",
wäre jedenfalls vermeidbar.
Die Möglichkeit, Kommentare zu hinterlassen, und ein kleines Spiel
um die Google-Bildersuche gibt es im Fressnet-Blog.
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