"Sport ist Mord" sagten bei einer Umfrage 6
Prozent der Befragten, 44 Prozent müssen sich zum Sport zwingen,
6 Prozent schieben ihr Vorhaben "Sport" noch auf, und weitere
6 Prozent sind der Meinung, Abnehmen funktioniere auch ohne Sport.
Bei rund zwei Dritteln der Befragten wird es also nichts
mit dem Sport: Unter Zwang kann nämlich kein Sport stattfinden,
denn Sport ist auch als Vergnügen zu definieren.
Während 24 Prozent der Befragten der Meinung sind, Sport gehöre
einfach dazu, haben nur 12 Prozent einen regelmäßigen Bewegungsplan,
und 4 Prozent gaben an, "sportsüchtig" zu sein.
Wenn die Zahlen auch schwanken mögen und stark gerundet
sind, entsprechen sie doch unserer Zielgruppe, da die Umfrage auf einer
"Internet-Abnehmseite"
stattfand.
Ein großer Teil der am Abnehmen Interessierten kommt
nicht im wünschenswerten Maße dazu, sich sportlich zu betätigen.
Bei einigen - denen, die sich "zwingen" müssen
(wie macht man das, und mit welchem Langzeiterfolg?) könnte man
noch mit leichtem Druck - etwa "Gruppenzwang" nachhelfen,
aber auch nur, wenn sie der Gruppe freiwillig beitreten.
Andere widerstehen hartnäckig solchen Gedanken und erfinden tausend
Gründe, keinen Sport zu machen. Da sind es mal die schmerzenden
Knie, dann ist es die Unlust, sich im Schwimmbad zu zeigen, ein andermal
die Scheu vor dem Wasser, und das Fahrrad müsste sowieso erst noch
geflickt werden und ist unbenutzbar, oder der Po schmerzt beim Fahren.
Und stets gilt der Satz "Ich bin zu fett fürs Ballet",
als ob nichts anderes in Frage käme.
Modern soll der Sport sein, aber beim Walken sieht man
einfach unmöglich aus. Spazieren gehen verbraucht zu wenig Kalorien,
und Wandern ist altmodisch.
In der Gemeinschaft geht es nicht, weil die Anderen immer fitter sind,
und in der Gemeinschaft mit Dicken ist es auch frustrierend.
Wer sich in dieser "ausweglosen" Situation befindet,
kann auch keine Angebote, bei sportlichen Aktionen mitzumachen, annehmen,
wird evtl. formal zustimmen, sich dann aber verspäten, den Termin
vergessen oder ähnliches, hat natürlich allen Grund, sich
zu beklagen. Wenn die guten Gründe allmählich nicht mehr verstanden
werden, kann man sich ausserdem noch unverstanden fühlen und die,
die helfen wollen, als unverständig ansehen.
Wie es weitergehen soll? Diese Frage wird hier nicht entschieden.
Wahrscheinlich, wie bei jeder anderen Suchtkarriere auch. Wir wollen
ja niemandem seine Karriere verbauen, auch wenn hier unter Aufstieg
etwas anderes verstanden wird ...
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