Der Einfluss von Licht und Luft auf unser Befinden
        Dass Kinder zu Stubenhockern werden, hätte es vor fünfzig Jahren nicht 
          gegeben. "Die müssen an die frische Luft" - das war die allgemeine Grundüberzeugung, 
          und daran wurde sich gehalten - ohne Protest, denn natürlich wollten 
          die Kids auch raus, mit anderen spielen, etwas machen, hüpfen, schnitzen, 
          spielen. 
        Hatte man keine Kreide, um auf dem Pflaster zu zeichnen, ging es auch 
          anders. Auf der Straße ging es ja auch ruhiger zu, es kamen nicht ständig 
          Autos vorbei, und die, die kamen, kannte man: DKW, Wartburg, Käfer, 
          Goggo, Mercedes usw. 
          Ford nannte sein Erfolgsmodell "Taunus", und den Taunus gibt es heute 
          noch, mit dem Feldberg als dem Futschijama der Hessen, wahrscheinlich 
          schon damals mit Parkplatz auf dem Gipfel. 
        Was ein Katalysator ist, wusste man zwar nicht, Benzin enthielt noch 
          Blei, deshalb dachte aber niemand an Luftverschmutzung, die Bahn stellte 
          von Kohle auf Elektrizität um und transportierte noch den Großteil des 
          Güterverkehrs - auch die Autos von den Fabriken zu den Kunden. Ein Sandkasten 
          war in Ordnung, aber es ging auch ohne, irgendwo konnte man immer buddeln, 
          oder klettern, verbotenerweise Feuerchen machen und seine Erfahrungen. 
        
        Im Sommer bekam man eine gesunde Bräune, aber bestimmt nicht nahtlos, 
          und auf die Idee, sich in die Sonne zu legen und zu baden, kamen die 
          Leute wohl erst durchs Kino. Landluft galt als gesünder als Stadtluft, 
          Waldluft war das Beste nach Seeklima, Mittelgebirge besser als stickige 
          Niederungen, und mit der Höhenluft war es so eine Sache. 
        Dass es bei der Qualität der Luft Unterschiede gibt, macht das Wort 
          vom "Luftkurort" deutlich; Wenn auch nicht jeder Ort das Prädikat haben 
          will, werden die Kriterien auch nicht überall erfüllt. Man kaufte noch 
          bei Tante Emma ein, im Ort und zu Fuß, die Kinder kamen mit, egal wie 
          - im Kinderwagen oder auf eigenen Beinen, im Winter je nachdem auch 
          mal mit Schlitten. 
        Zu wenig Licht und Luft war bestimmt nicht das Problem - schlechte 
          Luft schon eher, in der Nähe von Industriegebieten bestimmt, und in 
          Ballungsräumen allein schon wegen der Heizungsabgase, und dass Autos 
          stinken, war dann doch zu merken. 
        Ozonwerte und Ozonloch kamen nach dem sauren Regen auf, zwischendurch 
          erschienen Luftmessstationen im Stadtbild mit der Digitalanzeige der 
          aktuellen Kohlenmonoxidwerte, und wegen dem Feinstaub in der Luft, der 
          wohl von den Kehrmaschinen emporgewirbelt wird, muss der Fahrer eines 
          Diesel-PKW, der vor 20 Jahren noch eine hochmoderne Zukunftsinvestition 
          war, ein halbes Vermögen an das Finanzamt überweisen, während die LKWs 
          am meisten Ruß ausstoßen, aber fürs Gemeinwohl unterwegs sind. 
        Will sagen, die Zeiten ändern sich, Gewohnheiten auch und auch unsere 
          Einstellung der Umwelt gegenüber. 
        Im häuslichen Bereich versuchen wir, durch Lüftung, Heizung, 
          Beschattung, Beleuchtung etc. die Atmosphäre unseren Bedürfnissen 
          anzupassen; dass die Menschheit gerade einen Klimawandel herbeiführt, 
          darf uns nicht hindern, festzustellen, dass es keinen Grund gibt, sich 
          nicht täglich an die frische Luft zu begeben, so lange wir dafür 
          gesund genug sind. 
        
         
        

        
        
         
         
         
         
        
        
        
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