Arbeit und Ruhe
Es ist nicht die Arbeit allein ...
Bei einem alten Bauernpaar war folgender Sinnspruch aufgehängt:
"Begrüße froh den Morgen,
der Müh und Arbeit gibt -
Es ist so schön zu sorgen,
für Jene, die man liebt."
Der Wahrheitsgehalt des Spruches besteht vielleicht darin, dass Arbeit
als Selbstzweck nicht glücklich macht und Arbeit, die nur an den
eigenen Interessen ausgerichtet ist, nur der Selbstliebe dient.
Die Fähigkeit, zu arbeiten und zu lieben ist ja auch schon als
Voraussetzung der Gesundheit genannt worden, (FREUD) und
"Arbeit und Liebe haben unser Leben hervorgebracht
-
sie sollen es auch regieren"
war bei den Schiften von Wilhem REICH meistens das Vorwort.
Gesellschaftlich soll Arbeit dem Gemeinwohl dienen und wird besteuert,
sie dient der Erhaltung der Art, individuell der Ernährung der
Familie.
Umgekehrt ist auch die Liebe ein Dienst und mit Arbeit verbunden -
es gibt die Eroberungsarbeit, eine Arbeitsteilung der Gechlechter, die
nicht nur eine Rollenverteilung ist.
"Einer trage des Anderen Last" war der Leitspruch
in einer anderen Familie, der dahin pervertiert wurde, dass der Eine
das Lasttier war, die Andere am Lastesel zu kritisieren fand, dass er
ja gar keine Verantwortung übernehme.
Arbeit ist in ihren verschiedenen Ebenen meist auch Beziehungsarbeit,
leider manchmal auch Trennungsarbeit, was man aber auch positiv als
Individuation verstehen kann.
Ruhe
Manche stürzen sich in die Arbeit und kommen nicht mehr heraus.
Das Burn-out-Syndrom kommt, wenn man keine Pause macht, keine Besinnung
findet.
Abwechslung bei der Arbeit ist möglich - anstrengedes und erholsames,
kreatives und Routine, Gespräch und Lachen, Laufen und sitzen,
Drinnen und draußen - Monotonie und Dauerstress wären bei
einer besseren Organisation unnötig.
Ohne Industrialisierung gab es noch Arbeiten wie Spinnen und Weben,
der Garten und damit der Zugang zur Natur hatte eine höhere Bedeutung,
Firma und Privates waren weniger getrennt.
" Beten und Arbeiten" diesen Spruch mag man pietistisch nennen,
aber die Wurzeln sind tiefer. Beten als Gegenpol zur Arbeit?
Beten im Monotheismus wird auch als Abschaffung des Kults, der Mysterien
und Spiritualität verstanden - und dann wird der Niedergang der
Kultur beklagt? Zwischen Pokemon und Deodorant entwickelt sich die Jugendkultur,
mit ihrem eigenen Kult. "Kultur" und "Kult" sind
verwandt, Kultur bedarf der Einweihung und Lehren und Lernen gehören
dazu.
Damit die Pause nicht zur Zigarettenpause verkommt. "Mach mal
Pause ....!"
Wobei auf den Unterschied zwischen "Ruhe" und "Pause"
an anderer Stelle einzugehen sein wird.

| zurück | weiter |