Wir wissen nicht, ob dieses Schild
im Schaufenster "Wir führen Übergößen" eine
Einladung darstellt oder als Abschreckung empfunden wird.
Die Notwendigkeit, sich zu bekleiden, besteht nun einmal, und die Kleidung
bestimmt unser Erscheinungsbild erheblich mit.
Nun haben wir die Qual der Wahl;
wo die Auswahl eingeschränkt wird, fällt sie nicht leichter.
Das
kleine Sprachspiel: "Mein Gewicht ist schon in Ordnung, ich bin bloss zu
kurz für mein Gewicht" verträgt sich schlecht mit dem Begriff
"Übergrösse", und auch die Umschreibung "untersetzte
Grösse" deutet darauf hin, dass wir nicht zu gross, sondern zu klein
sind.
In
der Folge gelten wir als ("etwas!!!") füllig und die Bekleidung
bekommt die Funktion, die Fülle zu verbergen, wird die Verpackung immer
wichtiger, und "etwas Schickes" immer schwieriger zu finden.
Bleibt
die Frage, wie lange das noch so weitergehen soll. Auch wenn wir von den ästhetischen
Aspekten z.B. all der Bauchfalten absehen, lieben wir den Wanst, die Fettablagerung
des Bauches, nicht wirklich, wenn wir sie auch hinnehmen müssen - vorübergehend.
Wir können - sebstbewusst im vielfachen Sinne - unsere eigene Figur auch
selbst "modellieren" ...
(Selbst-) Akzeptanz heißt nicht, dass alles bleibt, wie es ist