Der Jahresanfang ist die ideale Zeit für gute Vorsätze.
Sie lassen sich leicht und schnell fassen, und sind ebensoschnell vergessen.
Nehmen wir uns also zu viel vor?
Ein kleines Wortspiel zwischendurch: Viele Bücher haben ein Vorwort
- und zum Jahresanfang soll es gleich ein ganzer Vorsatz, ein Vielfaches
sein! Zudem hat jeder Autor die Freiheit, erst das Buch, und dann das
Vorwort zu schreiben ... Auf das Vorwort folgt ein ganzes Buch, auf
den Vorsatz? Wenn ein Vorwort ohne Buch lächerlich wäre, was ist dann
ein Vorsatz ohne Folgen? Und warum halten die guten Vorsätze immer nur
bis kurz vor Weihnachten, woher kommt der Winterspeck?
Wir wollen wahrmachen, wovon wir wissen, dass es uns gut
tut: Sport/Bewegung, gesunde
Ernährung . Aber es wäre nicht das erste Mal, dass wir "mit
Fleiß" diesen Vorsatz gefasst haben.
Was ist mit den bisherigen Erfahrungen, wie lassen die sich nutzen?
Also geht es auch darum, die bisherigen Erfahrungen zu wahren, und neue
zu machen, zu teilen, auszubauen.
Da "Diät" hier schon schlicht als "gesunde Lebensweise"
definiert worden ist und ansonsten immer wieder der Bedarf an neuen
Diäten geschürt wird, noch ein scheinbar paradoxer Vorsatz:
"Ab heute lebe ich
eine märchenhafte Diät" .
Während sich der Großteil der Abnehmwilligen zwar dem Glauben an Wundermittel
hingibt, offenbar kindlich an Wunder glauben möchte, beschäftigt sich
der andere Teil der Community mit der Wirklichkeit, die so einen Wunderglauben
verursacht.
Nehmen wir an, die "Welt der Märchen" sei die Welt unseres
kindlichen Verstehens wie der kindlichen Wünsche, so gibt es auch
die Idee, dass wir anstatt dieser kindlichen "Sichtweise",
aus der unangemessenes Verhalten resultiert, ein erwachsenes Verständnis
entwickeln wollen. Demnach sollte es nicht ausreichen, lediglich Anweisungen
zu befolgen. Wir wollen schon selbst wissen, warum wir tun, was wir
tun - und zwar bewusst, (während z.B. ein Kind, das aus Trotz "frisst",
keine erwachsene Möglichkeit zur Auseinandersetzung, also keine
Entscheidungsfreiheit hat).
Zwar nicht das Schlaraffenland, aber doch die Praxis des Absolut-satt-Seins
wurde hier immerhin schon
angesprochen. Natürlich geht es so nicht weiter. Die guten Vorsätze
sind ja bereits markiert. Wenn das Vielessen eine Funktion hat, müssen
wir uns die Lage versetzen, dass diese Funktion überflüssig
wird - also uns den Ursachen zuwenden; das wird schon einiges an Arbeit
bzw. Einsicht erfordern, wie auch die wahrscheinlichen Konsequenzen.
Gegenüber der einfachen Einnahme einfacher Wunderpillen ist das
natürlich alles sehr umständlich und mühsam. Andererseits:
Wie lange noch sollten wir das Muster beibehalten, etwas in den Mund
zu schieben, um Konflikte zu bewältigen oder Probleme zu "lösen"?
Wir verhalten uns immer wieder, ohne, wie in der EDV, eine Undo-Funktion
zu haben. Seien wir also nicht nur im Allgemeinen, sondern besonders
unseren Vorsätzen treu!
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