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Denk (nicht) an Morgen, aber geniesse den Tag!
   

carpe diem

Ein Motto für jeden Tag?

Am ehesten, wenn wir Freizeit haben, fragen wir uns, was wir mit dem Tag "anstellen" sollen. Assoziativ fällt uns dann z.B. "Genieße den Tag" ein - eine konkrete Handlungsanweisung ist damit natürlich nicht verbunden. Wir könnten ja mal genauer hinschauen, was die Redewendung bedeuten könnte ...

 

 

 

 

 

 

Dabei ist es nicht damit getan , was wir gewohnheitsmäßig unter geniessen verstehen, anzuwenden. Unterschiedliche Ansätze finden sich unter "carpe diem", einem Motto aus einer vergangenen Kultur, das manche immer noch für sich sich beanspruchen; einer fremden Kultur entstammen die obigen Schriftzeichen mit der Bedeutung "das dritte Auge", das hier erscheint, weil wir doch "genauer" hinschauen wollen.

 

"Nutze den Tag"


Pflücke die Knospe, solange es geht, und die Blüten solange sie prangen. Denn bald sind die Rosenblätter verweht. Wie schnell kommt der Tod gegangen.
(aus Club der Toten Dichter)

Also der Hinweis auf die Vergänglichkeit - auch wenn wir im genannten Club nicht Mitglied sein wollen. Gehen wir hier lieber nicht auf die Symbolik von Knospe, Blüte und Frucht ein - darum, sich den Tag zu nehmen, geht es wohl in jedem Fall. Ein verzappter Fernsehabend ist hier jedenfalls nicht gemeint. Aber es findet sich mehr:

Carpe diem! Pflücke den Tag! Rät der Römer Horaz. Pflück den Tag wie die Rose im Hag, Nütze den köstlichen Schatz! Schäumen die Becher beim Festgelag, Schäumt die Begeisterung -- Carpe diem! Pflücke den Tag! Sei mit den andern jung!

Klopft das Glück an das Pförtlein, Sag eilig zum Gaste: "Herein!" Carpe diem! Pflücke den Tag! Hüte das Glück, wenn es dein! Aber pochen mit dröhnendem Schlag Sorge und Unheil an -- Carpe diem! Pflücke den Tag! Lerne ihn mannhaft bestahn! Ottokar Kernstock (1848-1928)

Das hilft jetzt auch nicht weiter, wenn wir noch nicht gelernt haben, den Tag mannhaft zu bestahn. Misstrauisch macht auch das Lob der wein- oder bierselig feiernden Jugend ...

Was jener Horaz gesagt hat, wird sich nicht ganz von allein erschließen, wie so oft, sind wir auf eine Übersetzung angewiesen ...

Frag nicht, - Wissen ist Fluch - was Götter mir, was dir
ausersehen an Zeit, Leuconoe, frage auch nicht Babylons
Zahlenorakel. Besser ist's doch dulden,
was kommen mag! Ob dir Jupiter weitere Winter oder diesen als letzten gibt,
der mit trotzendem Fels als schützender Wehr des Tyrrhenums Sturm bricht:
Sei du weise und klug, kläre den Wein und
kürze die Sehnsucht auf das sinnvolles Maß ein. Für weitere Worte ist keine Zeit.
Sieh, welch ein Tag! Wähne doch nicht morgigen Tages Last!

 

Was Kernstock unterschlagen hatte, war der Zusammenhang, in dem das schöne Motto zur Lebenszeit steht: Wissen um Daten ist hier Fluch, behindert oder verhindert, dass wir den Tag nehmen, wie er ist - wie wir ihn gestalten. Der Winter, die letzte der vier Jahreszeiten, wird hier nicht als Anfang vom Ende, sondern auch - tröstlich - als Gegenbenheit, die vor allzu starken Stürmen schützt, geschildert.

Kluges und weises Verhalten ist schnell mit dem Bild des Weins, der geklärt werden muss und der Reben, die zu kürzen sind, erklärt. Mehr ist nicht zu sagen, wenn die Zeit knapp ist.

Steht im Sinnbild der Wein für die Leidenschaft und der "Rebstock" Sehnsucht für die Triebe, ist deren Verhältnis, gegenseitige Abhängigkeit skizziert; dass neben der Pflege noch Ernte, Saftgewinnung und Gärung zu dem Prozess gehören, an dessen Ende noch vor dem mäßigen Genuss der Wein von der Hefe abgezogen wird, mögen wir, da die Sehnsucht doch mehr den zwischenmenschlichen Beziehungen gelten dürfte, auf die Pflege der zwischenmenschlichen Beziehungen selbst übertragen.

Aber auch, "was lange gärt, wird endlich gut" (oder Wut?) lässt sich hier assoziieren; manches braucht seine Zeit und den rechten Moment, um zu geraten und zu reifen; wer hier Fehler macht, erhält allerdings Essig oder Schlimmeres.

Knapp ist die Zeit unter dem Motto "carpe diem" allemal, und so wollen wir sie auch nicht mit überflüssigen Überlegungen verplempern. Ergänzend noch einige Im Internet gefundene Gedanken zum Thema -

 

Gerade im hektischen Berufsalltag ist es so wichtig, daß wir abends mit ein wenig Genuß sagen könen: "ja, ich habe den Tag genutzt" "jenes ist mir gelungen" "ich habe ein wenig Spaß gehabt" "folgende Augenblicke habe ich voll und ganz genossen ...."

»Also iss dein Brot, trink deinen Wein und sei fröhlich dabei! Denn schon lange gefällt Gott dein Tun! Trag immer schöne Kleider, und salbe dein Gesicht mit duftenden Ölen! Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, solange du dein vergängliches Leben führst, das Gott dir auf dieser Welt gegeben hat. Genieße jeden flüchtigen Tag, denn das ist der einzige Lohn für deine Mühen« (Pred 9,7-9).

Nütze den Tag. Lebe jetzt. Vergeude deine Ressourcen nicht für scheinbare Werte und Oberflächlichkeiten. Konzentriere dich auf das Wesentliche. Oberflächliche Maximen sind sinnlos.

 

- und die besten Wünsche für eine gute Zeit!


 

 

 

 


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Aug 2003

 

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