Eine Villa im Grünen mit großer
Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich – mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:
Neun Zimmer, - nein, doch lieber
zehn!
Ein Dachgarten, wo die Eichen
drauf stehn,
Radio, Zentralheizung, Vakuum,
eine Dienerschaft, gut gezogen
und stumm,
eine süße Frau voller
Rasse und Verve –
(und eine fürs Wochenend,
zur Reserve) -,
eine Bibliothek und drumherum
Einsamkeit und Hummelsgesumm.
Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste,
acht Autos, Motorrad – alles
lenkste
natürlich selber – das wär
ja gelacht!
Und zwischendurch gehst du auf
Hochwildjagd.
Ja, und das hab ich ganz vergessen:
Prima Küche – erstes Essen
–
Alte Weine aus schönem Pokal
–
Und egalweg bleibst du dünn
wie ein Aal.
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Und Geld. Und Schmuck eine richtige
Portion.
Und noch ne Million und noch
ne Million.
Und Reisen. Und fröhliche
Lebensbuntheit.
Und famose Kinder. Und ewige
Gesundheit.
Ja, das möchste!
Aber, wie das so ist hienieden:
Manchmal scheints so, als sei
es beschieden
Nur pöapö, das irdische
Glück.
Immer fehlt dir irgendein Stück.
Hast du Geld, dann hast du nicht
Käten;
Hast du die Frau, dann fehln
dir die Moneten –
Hast du die Geisha, dann fehlt
dir der Fächer:
Bald fehlt uns der Wein, bald
fehlt uns der Becher.
Etwas ist immer.
Tröste dich
Jedes Glück hat einen kleine Stich.
Wir möchten so viel: Haben
Sein. Und gelten.
Daß einer alles hat:
Das ist selten.
Berlin, 1926
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